BMW: Mini-Zukunft wird eher "maxi"
Bereits 2019 verkündete BMW eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem chinesischen Autohersteller Great Wall Motor um in China ein Werk für Elektroautos zu bauen. Die künftigen kompakten Elektro-Minis sollen dort vom Band laufen. Dazu sollen aber laut Autocar noch zwei SUV kommen: Ein mit Great Wall entwickeltes rein elektrisches Modell, das den Paceman wiederbeleben soll und ein noch größeres Modell mit Verbrenner auf BMWs modularer CLAR-Plattform, von dem es auch wieder eine PHEV-Version geben dürfte. Auch eine reine Elektrovariante wäre möglich. Damit soll die britische Marke ihr Kundenportfolio nach oben erweitern und höhere Renditen erwirtschaften können. Hier rechnet man mit einem Marktstart um 2024.
Der neue Elektro-SUV-Mini soll auf einer neuen, von BMW und Great Wall Motor entwickelten Plattform stehen. Die Technik könnte laut Autocar auch gleich als Basis für einen i3-Nachfolger genutzt werden, der seinerseits noch bis 2024 im Programm bleibt. Der neue E-Mini aus China soll international verkauft werden. Dazu wird im Osten Chinas eine neue Fertigung hochgezogen, die Mini und Great Wall Motor ab 2022 eine Kapazität von zunächst 160.000 Fahrzeugen pro Jahr bietet. Gesetzt ist der Einsatz einer neuen Generation von kobaltfreien Batteriezellen der 2018 ausgegliederten Great-Wall-Tochter SVolt.
Ursprünglich dachte man, dass BMW mit der Great Wall Motor–Kooperation das Programm nach unten erweitern wolle, unter anderem wieder um einen „echten“ Mini mit maximal 3,5 Meter Außenlänge, die sich an der Studie Rocketman orientiert. Doch dieses Modell soll laut Autocar erst später folgen.
Aber auch die Standard-Minis werden weitergeplant: Die nächste Cooper-SE-Generation soll eine effizientere E-Maschine und fortschrittlichere Batterie-Technologie nutzen, um mehr Reichweite und Schnellladen mit bis zu 150 kW zu ermöglichen. Die nächsten Country- und Clubman sollen auch als Plug-in-Hybrid-Varianten kommen, wobei hinter dem Clubman generell ein Fragezeichen steht, denn Kompaktkombis verkaufen sich nicht so gut wie Kompakte und SUV. Auch für die die Plug-in-Hybride soll eine neue Batterie-Technik für eine erheblich verbesserte elektrische Reichweite sorgen.
Was bedeutet das?
Die künftigen Minis werden elektrischer, effizienter und reichweitenstärker. Ein Fehler könnte es allerdings sein, die Marke, die das Wort „mini“ als Markenkern zelebriert, um ein noch größeres Modell zu erweitern. Wer sollte das wollen? Schon jetzt muss sich BMW mit der Kritik auseinandersetzen, dass der Mini viel zu groß geworden sei und sich (zu) weit von der raumeffizienten Ursprungsidee entfernt habe. Was den Verkäufen auch nicht nur zuträglich ist: Im Vergleich dazu verkauft Fiat vom kaum weiterentwickelten kompakten 500 mit viel weniger Aufwand vergleichsweise viel mehr Autos. Insofern wäre eine Programmerweiterung nach unten mit intelligentem Leichtbau und Raumeffizienz viel angebrachter als ein „Maxi“ auf CLAR-Plattform. Insofern könnte BMW die Chance verpassen, Mini als raumeffiziente, ökologisch anspruchsvolle und sportliche Marke wirklich zukunftssicher aufzustellen: Große SUV gibt es wie Sand am mehr - auf einen Mini hat hier niemand gewartet.
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