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BMW iDrive: Persönlicher Begleiter statt Dreh-Drücksteller

Schon jetzt gehört BMWs iDrive zu den intelligentesten Infotainmentsystemen im Markt mit hervorragendem Sprachverständnis. Die jetzt neu vorgestellte Generation BMW iDrive soll die Interaktion zwischen Fahrer:in und Fahrzeug in die digitale Zukunft führen.

Schärfere Grafik, mehr Rechenleistung und optimierte Sprachbedienung samt Selbstlernmöglichkeit: BMW schlägt mit dem neuen iDrive ein neues Kapitel auf. | Foto: BMW
Schärfere Grafik, mehr Rechenleistung und optimierte Sprachbedienung samt Selbstlernmöglichkeit: BMW schlägt mit dem neuen iDrive ein neues Kapitel auf. | Foto: BMW
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Gregor Soller

Mit dem neuen BMW Operating System 8 interpretiert BMW iDrive neu. Das soll laut Unternehmen die Voraussetzungen dafür schaffen, „dass das Fahrzeug eine aktive Rolle im Zusammenwirken mit seinen Insassen einnimmt und dadurch zu einem digitalen, intelligenten und proaktiven Partner für jede Situation wird.“ Laut BMW kann dabei ein „natürlicher Dialog“ entstehen, um sämtliche via iDrive gesteuerten Funktionen „präzise und situationsgerecht auf die Bedürfnisse und Wünsche der Fahrer:innen auszurichten.“ Im Werbetrailer dazu begrüßt einen iDrive dann auch gleich persönlich: „Ich kenne dich und deine persönlichen Vorlieben. Ich ahne deine Bedürfnisse voraus und achte auf dich!“ Damit entwickelt sich iDrive zum „Intelligent Personal Assistant (IPA)“ weiter.

Er soll sich auf die individuellen Bedürfnisse und Routinen der Fahrer:innen sowie auf die jeweilige Situation einstellen können, weshalb BMW den Intelligent Personal Assistant zum „zentralen Bedienkanal“ der Mensch-Maschine-Interaktion macht. Dabei liegt der Fokus jetzt klar auf dialogischer Interaktion mittels natürlicher Sprache. Dazu kommt die Touchbedienung des BMW Curved Display. Wichtig ist BMW dabei eine „emotionale Verbindung zwischen Fahrer:in und Fahrzeug“, die für ein ganz neues Kund:innenerlebnis sorgen soll. Zum Beispiel mit „Great Entrance Moments“: Der iX empfängt seine Fahrgäste und führt sie mit einer durchdachten Inszenierung ins Fahrzeug. Während der Fahrt sollen die neuen „My Modes“ durch ein gesamthaftes Zusammenspiel unterschiedlichster Funktionen „einzigartige Momente“ erzeugen, „die sich aus einer auf die jeweilige Situation abgestimmten Kombination der Fahrzeugeigenschaften und des Innenraum-Ambientes ergeben“. Wow – da kündigt BMW ganz schön stark an.  

Scharfe Grafiken mit 200 ppi Auflösung

Die Basis ist das neue BMW Operating System 8, eine neue Generation von Displays, Bedienelementen und Software. Dazu kommt neben mehr Rechenleistung eine besonders leistungsstarke Vernetzung- und Datenverarbeitung. Der Rollout erfolgt sukzessiv in allen Fahrzeugklassen. Die Technologie startet 2021 im iX und i4. Im Hintergrund verarbeitet das neue System permanent eine Vielzahl von selbstgenerierten, online verfügbaren und aus der BMW Group Fahrzeugflotte übertragenen Daten, um die Wünsche der Fahrer:innen in einer kontextbezogenen Weise umsetzen zu können. Das neue Curved Dispaly im iX wächst auf 14,9 Zoll und soll mit 200 ppi Bildpunktdichte fast so scharf sein wie die ein iPad der dritten oder vierten Generation. Da bieten die meisten Fahrzeugdisplays sichtlich weniger.

Außerdem möchte BMW die Personalisierung verstärken, wozu man die BMW ID nutzt. Das System soll wiederholende Situationen erkennen, lernt dazu und unterbreitet darauf basierend Vorschläge für eine entsprechende Aktivierung von Funktionen. Mithilfe von Remote Software Upgrade wird das neue BMW iDrive regelmässig over-the-air verbessert, um zusätzliche Funktionen erweitert und immer auf dem neuesten Stand gehalten.

Komplexere Funktion, reduzierte Bedienstruktur

Trotzdem versucht BMW, die Bedienstruktur so einfach wie möglich zu halten: Der iDrive-Controller wird eher zum „Not-Schmuckstück“ falls man von den „erlernten“ Strukturen noch nicht lassen will. Stattdessen übernehmen Sprachassistent und Touchdisplays, weshalb BMW rund die Hälfte der Taster und Knöpfe entsorgt. Frank Weber, Entwicklungsvorstand bei BMW, beruhigt, dass sämtliche Funktionalitäten sich gut über den Touchscreen ansteuern ließen. Entsprechend hat BMW das komplette Screen-Design aufgefrischt und bunter gemacht. Grundsätzlich setzt BMW auf eine klare, kachelartige Menüstruktur die Hauptfunktionen wie Navigation, Multimedia oder die Telefonapplikation samt der wichtigsten Infos schon im Hauptmenü anzeigen.

Neu strukturiert: Die Wichtigkeit der Displays

Die einzelnen Displays strukturiert BMW neu nach Wichtigkeit und tauft das dahinterstehende Prinzip „Act, Locate und Inform“. Dabei zeigt das Head-up-Display als „wichtigster Informationsgeber“ alles an, was konkrete Handlungshinweise für die Fahrer:innen beinhaltet, wie etwa Fahrspurempfehlungen oder Distanzen zur Kreuzung. Das Cockpit-Display mit 12,3 Zoll und ebenfalls 200ppi Auflösung hinter dem Lenkrad soll in erster Linie Informationen zur Orientierung bieten, etwa einen detaillierteren Kartenausschnitt der Umgebung. Das große Curved-Display in der Mitte soll dann Fahrer:inne und Beifahrer:innen einen Gesamtüberblick bieten: Dort werden die Apps angezeigt, das Infotainment-Programm oder große Kartenansichten. Hier kommen auch vorrangig die "My Modes" zum Einsatz, die Lieblingsradiosender, Navigationsrouten, Ambientebeleuchtungen und Auswahl der Displaydesigns auf die persönlichen Bedürfnisse der Insassen abstimmen.

Updates sollen binnen 20 Minuten erledigt sein

Hinter den ganzen neuen Funktionen steht deutlich stärkere Hard- und Software, die man BMW-intern als OS 8.0 bezeichnet. Bis Ende 2021 sollen mehr als 2,5 Millionen Fahrzeuge auf die Straße kommen, die Remote-Software-Upgrade-fähig sind, also über das mobile Internet neue Fahrzeugsoftware, Funktionen und Dienste laden können. Für ein komplettes Update des Gesamtsystems sollen laut Weber künftig nicht mehr als 20 Minuten nötig sein. Bei Rechnern und Steuergeräten baut man ebenfalls massiv um: So halten laut Weber „eine Hand voll“ neue Hochleistungsrechner Einzug, die alle per Gigabit-Datenleitung vernetzt sind. Die erlaubt eine Übertragungsrate von bis zu 30 Gigabit pro Sekunde. Im Pkw-Bereich musste man sich bisher meist mit einer Rate bis 1,5 Gigabit pro Sekunde begnügen. Benötigt wird das aus mehreren Gründen: Erstens arbeiten im iX bis zu 40 Fahrerassistenzsensoren, deren Daten im Fahrzeug verarbeitet werden und die den Fahrer:innen Empfehlungen geben und diese in Echtzeit unterstützen. Außerdem gehen deren Daten in die BMW-Cloud, mit der die Marke die Schwarmintelligenz erhöhen möchte. Die kommt dann wiederum allen BMW-Fahrern und Fahrerinnen mit Connected-Drive-Systemen zu Gute und versorgt sie in Echtzeit mit Verkehrsinformationen. Dazu kommt die selbstlernende Software und aufwendige Sprachsteuerung, die zusätzlich Rechenleistung benötigt. Für Bandbreite sorgen beim BMW iX insgesamt vier 5G-Antennen.

Die Schlüssel werden auf UWB-Funktechnik umgestellt

Die Fahrzeugschlüssel werden auf UWB-Funktechnik (Ultrawideband) umgestellt, um den bekannten Relay-Attacken einen Riegel vorzuschieben. Damit konnten Fahrzeugdiebe die Reichweite der Keyless-Go-Schlüssel künstlich verlängern, um Autos zu stehlen. Die Position des Schlüssels kann jetzt auf wenige Zentimeter genau bestimmt werden. Zusätzlich nutzt BMW die UWB-Technik für sein neues Welcome-Szenario, das Fahrer und Fahrerin schon von weitem erkennt: bereits ab drei Metern soll die Fahrertür entriegelt und geöffnet werden. Gleichzeitig startet die Bluetooth-Verbindung zum Smartphone und der Wagen nimmt die Presets anhand der BMW ID vor. So können etwaige Telefonate unterbrechungsfrei direkt beim Einsteigen über die Freisprecheinrichtung fortgeführt werden. Und natürlich ermöglicht das neue System auch Car-Sharing: Denn die UWB-Technik ist auch in Smartphones und Smartwatches wie der aktuellen iPhone-Generation mit dem U1-Chip oder dem Samsung S21 verbaut. So können die Phones oder Watches als Fahrzeugschlüssel fungieren.

Was bedeutet das?

Mit dem neuen iDrive der Generation 8 geht BMW wieder einen großen Schritt in Richtung Vernetzung. Dabei soll noch mehr und einfacher per Touch oder besser noch Sprache gesteuert werden und das Auto soll seine Nutzer und Nutzerinnen via ID erkennen. Und entsprechend mit ihnen kommunizieren respektive auf ihre Vorlieben reagieren. Dazu kommt das selbstlernende System, welches die Begrüßung und Fahrten noch angenehmer machen soll. Flankiert wird das von viel mehr Rechenleistung und schärferen Displays. Dadurch soll und kann der BMW zu einer Art persönlichem Begleiter werden. So lange man ihn auch noch abschalten kann, wenn man mal seine Ruhe haben möchte und einfach nur ein „dienendes Auto“, das einen kommentarlos von A nach B bringt, ist das in Ordnung.

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