BMW: E-Scooter Definition CE04 soll zeitnah in Serie gehen
Die BMW Group hat auf ihrer Vorschauveranstaltung NEXTGen neben den ersten Pkw-Modellen der iNext-Generation auch eine Weiterentwicklung des E-Scooters vorgestellt. Dieser setzt auf die Studie Concept Link auf und soll der Nachfolger des 2014 vorgestellten, elektrisch angetriebenen Rollers C Evolution werden. Der "Definition CE04" soll dabei nicht nur ein emissionsfreies Fortbewegungsmittel, sondern auch ein Kommunikationstool sein. Elektromobilität ist für die BMW Group eine zentrale Antriebsform und man setze im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie konsequent auf diese Technologie, erklärt Edgar Heinrich, Leiter Design BMW Motorrad.
"Auch für BMW Motorrad sind elektrische Antriebe ein aktuelles Thema, besonders für das urbane Umfeld. Seit 2013 sind wir mit dem Serienfahrzeug BMW C evolution hier Vorreiter", wirbt Heinrich weiter.
Das Definition CE 04 sei die logische Fortführung der Elektromobilitätsstrategie für urbane Ballungsräume und gebe einen konkreten Ausblick, wie ein zeitnahes Serienfahrzeug aussehen kann, mit dem wir die zweirädrige Elektromobilität in Metropolen technisch wie optisch auf ein neues Level heben wolle, kündigte Heinrich an. Man habe es dabei geschafft, viele innovative Elemente und Details des Konzepts in die Serie zu übertragen, meint Alexander Buckan, Leiter Fahrzeugdesign BMW Motorrad.
"Die technischen Gegebenheiten des E-Antriebs – wie der flache Energiespeicher im Unterboden und der kompakte Antrieb – geben uns die Möglichkeit, ein Design zu gestalten, das sich von der überlieferten Formensprache klar differenziert", findet der Designer.
So schaffe die flache Batterie im Unterboden die Option der seitlich aufklappbarer und beleuchteten Staufächer, die dem Fahrer mit einem seitlichen Fach einfachen Zugang zu Helm und Co. ermöglicht. Darüber hinaus soll der tief liegende Flachspeicher für einen günstigen Schwerpunkt, einhergehen mit agilem Handling und hoher Fahrdynamik.
Technik als Teil des Designs präsentieren
Ziel sei es auf gewesen, die Technik als Teil des Designs darzustellen. Im hinteren Bereich verkleideten die Seitenpanele die Fahrzeugseite daher nicht komplett, sondern spannten sich über Teile der Fahrzeugseite und ließen so Antrieb, Einarmschwinge, Federbein und Zahnriemen sichtbar werden. Ebenso reduziert wie modern sieht man das Erscheinungsbild der Leuchten. Die beiden u-förmigen LED-Frontleuchten sind minimalistisch ausgeführt. Die Rückleuchten sind in die hinteren Seitenpanele in Form von zwei C-förmigen Leuchtelementen integriert.
„Ein Scooter ist kein Fun-Bike, mit dem man bei schönen Wetter in die Berge fährt, sondern ein praktisches Alltagsfahrzeug für die Fahrt von Zuhause ins Büro oder dem Treffen am Abend mit Freunden – einfach ein Fahrzeug für jeden Tag in der Stadt", findet Alexander Buckan.
Für die Auslegung von Antrieb und Energiespeicher habe man sich daher intensiv mit den Nutzungsverhältnissen beschäftigt. Nach den Analysen der Scooter-Entwickler fährt die angepeilte urbane Zielgruppe vor allem kurze Strecken von lediglich zwölf Kilometer pro Tag. Langstreckenkomfort sei daher weniger wichtig, vielmehr eine variable Ergonomie und eine einfache Zugänglichkeit, meint Buckan. Daher habe man eine schwebende Sitzbank realisiert, über die man selbst von hinten bequem auf das Fahrzeug gelangt. Zudem biete sie auch eine verbesserte Ergonomie für Singlefahrer, unabhängig von Beinlänge und Körpergröße, wirbt Buckan weiter.
Der konnektive Roller
Über das Fahrzeug hinaus sieht man auch in der Interaktion großes Potential im Bezug auf Sicherheit, Komfort und emotionalem Erlebnis. So sei der Fahrer über sein Smartphone über den E-Scooter mit seiner Umwelt verbunden. Sein 10,25 Zoll großes Display stellt den bisher größten Screen im Scooter-Segment dar. Es soll als Schnittstelle zwischen digitaler und analoger Welt des Fahrers fungieren.
Was bedeutet das?
Klar ist das ein cooles und lässiges Motorgerät, das BMW da im Begriffe ist auf die Räder zu stellen. Emissionsfrei, leise und platzsparend, könnte es der ultimative Autoersatz für eine stilbewusste Klientel sein. Oder halt doch nur das hedonistische Drittvehikel für sonnige Tage. Denn ob Leute wirklich bereit sind, ihr Auto für einen E-Scooter stehen zu lassen oder sogar aufzugeben, sei dahingestellt. Dafür bräuchte es ein ordentliches Maß an "Resilienz" gegenüber Wetter und Witterung. Und dann bleibt ja auch noch der Nachteil, dass man im Zweifel noch eine ganze Weile hinter oder neben den Autos im Stau und Abgasstrom steht. Und wenn die angepeilte Nutzerschaft wirklich nur zwölf Kilometer täglich zurücklegt, dann lässt das tief blicken. Für solche Distanzen empfiehlt sich im Sinne "subsidiärer Mobilität" das Fahrrad, womöglich sogar ganz ohne elektrische Unterstützung! Dann steht man auch nicht im Stau. Und ist wirklich "mobil", im Sinne von "in Bewegung".
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