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BMW Concept XM: Fass, X-Monster!

Der XM ist das erste eigenständige Modell der M GmbH seit dem 1978er BMW M1 – er soll exakt 45 Jahre später in Serie gehen – als fragwürdiger 5,11-Meter-Kontrapunkt zu seinem Urahn

Kleine "Augen", große Nüstern: Die Front erinnert an Kampfhunde. | Foto: BMW
Kleine "Augen", große Nüstern: Die Front erinnert an Kampfhunde. | Foto: BMW
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Die Nachhaltigkeitsoffensive des BMW i Vision Circular hielt bei den Münchnern nicht lang: Mit dem seriennahen Concept XM präsentieren sie ein Monster-Über-SUV in Kampfhundoptik, das auf üppigen 5,11 Metern Länge Lamborghini Urus und Co. das fürchten lehren soll. Innen dürfte es dank 3,1 Meter Radstand viel Platz geben, dazu kommen 2,20 Meter Breite plus 1,73 Meter Höhe, womit der XM sich an Kastenwagen wie Sprinter und Co. annähert. Die M GmbH hat mit dem neuen X-Monster auch nicht Sportlichkeit, sondern Performance in jeder Hinsicht im Blick. Laut M-GmbH-Geschäftsführer Franciscus van Meel interpretiere man das Segment der High-Performance-Automobile „völlig neu!", wolle mit Konventionen zu brechen und Grenzen verschieben. Kleiner hatten sie es nicht, denn die alte Regel viel Power und viel Material ergibt natürlich immer noch eine einfache, absolut nicht intelligente Formel für Luxus – womit der XM so ziemlich das exakte Gegenteil des i Vision Circular ist.

Für Vortrieb im stärksten BMW ever soll der überarbeitete V8-Biturbo samt starker E-Maschine sorgen: Woraus 750 PS Leistung und 1.000 Nm Drehmoment resultieren. Scher ins Gewicht fällt im negativen Sinne der Akku, der deutlich mehr als 20 kWh bieten muss, um bis zu 80 Kilometer rein elektrisch gleiten zu können. Dieser Antriebsstrang dürfte auch im Ober-Siebener und im Nachfolger des M5 zu finden sein, dort vielleicht mit kleinerem Akku. Dabei muss der V8 die Euro-7-Norm schaffen. Der Akku sollte dichter gepackt sein und so bei vertretbarem Gewicht mehr Kapazität bieten als in X5 40e xDrive.

Natürlich gelang es BMW, den Fond auch hier als flauschige „Lounge“ zu gestaltet, die mehr Luftigkeit als im Siebener und Co. bietet. Auch hier setzen die Münchner einmal mehr auf petrolfarbigen, gesteppten Samt, der zusammen mit dem weichen Teppich an bayrische Barockschlösser erinnert – oder coole Kuschelllounges, je nach Sichtweise. Auch am Dachhimmel scheint man sich an bayerischen Rokokokirchen orientiert zu haben: Eine dreidimensionale Prismenstruktur kann dank indirekter und direkter Beleuchtung wie ein Relief wirken. Dazu passt das Ambiente-Licht dafür lässt sich in den drei BMW M Farben rot, violett und blau.

Ganz anders dagegen der Kommandostand: Hier sind Sportsitze und Armaturen mit braunem Leder bespannt, das es optional sicher auch vegan gäbe und ein Kupferfaden im Karbon auf der Mittelkonsole setzt einen Möbelakzent und die Verbindung zwischen „Loft“ und „Sportwagen“. Wie viel davon erfahrbar sein wird, hängt vom Gewicht ab: Unter 2,5 Tonnen wird hier nicht viel zu wollen sein, womit man nicht nur bei den Abmessungen Richtung Sprinter und Co. tendiert.

Den Hauptmarkt sieht BMW erwartungsgemäß in den USA, wo er ab Ende 2022 in Spartanburg gebaut werden soll. Dann wird übrigens die 1972 gegründete M-GmbH fünfzig Jahre alt – mit einem eher zweifelhaften Geburtstagsgeschenk.

Was bedeutet das?

Nach dem visionären Concept I Vision Circular jetzt das Monster XM – das konzeptionell einfach "M" wie "MEHR von allem" bedeutet. Oder vui huift vui – viel hilft viel, wie man in Bayern sagt – allerdings weder beim Energie- noch beim Flächenverbrauch und damit auch eher nicht in Sachen Nachhaltigkeit. Zum Geburtstag schenkt sich die M GmbH tatsächlich ein M-onster. …schade, dass Supersportwagen wie M1 und Co. so megaout sind….

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