BMW-Akkuwerk Irlbach: Batterien auf bestem Bauernland
Der BMW-Konzern hat bei einer Informationsveranstaltung im Beisein des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger (Freie Wähler) seine Pläne für eine großflächige Batteriefertigung im niederbayerischen Irlbach-Straßkirchen konkretisiert. Demnach komme laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung nur dieser Standort in Frage, wegen der Nähe zu den Werken Dingolfing, Regensburg und München sowie der Anbindung an die A3 und A92. Die Kapazitäten in den anderen Werken seien nicht verfügbar, weil dort noch Verbrennerfahrzeuge und Motoren gefertigt würden, die zwei Drittel des Geschäfts ausmachen. Eine mehrstöckige Bauweise sei ebenso wenig möglich, weil die Teile wohl zu schwer sind. Auch alte Bundeswehrstandorte kämen nicht in Frage, diese seien zu uneben.
In dem Werk sollen 1.000 Arbeitsplätze entstehen, 500 davon aus anderen Werken, 500 aus der Region. Die Zellen werden dem Vernehmen nach aus dem Batteriezellwerk des Partners in Ungarn - wohl der chinesische Spezialist CATL - zugeliefert und in Irlbach-Straßkirchen final paketiert. Der Bau soll bereits 2024 beginnen, die Fertigung dann ab 2027. Um die Umweltauswirkungen zu begrenzen, will der Konzern zuerst nur 60 der 105 Hektar bebauen, eine weitere Expansion hänge von der Marktentwicklung ab. Die Energie für die Produktion soll aus Photovoltaik stammen, vielleicht kommt auch ein Windrad zum Einsatz. Zudem will man mit Shuttlebussen und Carpooling den Pendelverkehr in Grenzen halten. Die Rede ist vom "nachhaltigsten Werk" des ganzen Konzerns, bei dem viel Holz und Baumbesatz zum Einsatz kommen soll. Allerdings war auch von 300 Lkw täglich die Rede, die das Werk versorgen sollen. Darüber müsse man aber laut Wirtschaftsminister Aiwanger noch einmal reden.
Der Boden in der Region gilt als einer der fruchtbarsten überhaupt in Deutschland, mit einer Bodenwertzahl von 78. Zum Ausgleich für die Versiegelung sollen 20 Hektar wieder der Natur überlassen werden, davon aber wiederum 13 Hektar Acker.
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