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BMVI: Scheuers Masterplan für die Bahn

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will den Anteil des Schienengüterverkehrs am Modal Split von aktuell 19 Prozent auf 25 Prozent bis 2030 steigern. Helfen soll dabei der Masterplan Schiene.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: „Die Schiene soll das Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts werden.“ (Foto: BMVI)
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: „Die Schiene soll das Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts werden.“ (Foto: BMVI)
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Redaktion (allg.)
von Christine Harttmann

Mehr Güter auf die Schiene, dieses Ziel verfolgt das Bundesverkehrsministerium mit dem heute in Berlin vorgelegten Masterplan Schiene. Auf der Pressekonferenz gab sich Scheuer sehr ambitioniert hinsichtlich seiner Pläne mit der Bahn:

„Die Schiene soll das Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts werden.“

Gelingen soll das mit einem breiten Bündnis der deutschen Schienen- und Bahnbranche, das immerhin 28 Partner unterzeichnet haben. Diese sieht den Schienengüterverkehr als „Rückgrat für eine ressourcenschonende Mobilität von Gütern“. Der Masterplan nimmt neben der Personenbeförderung auch den Güterverkehr in den Blick und will gerade jetzt den gesellschaftlichen Konsens im Rahmen der Klimadebatte „zur nachhaltigen Stärkung des Schienengüterverkehrs samt den notwendigen Investitionen“ nutzen. Deutschland bekomme damit endlich einen „Plan für die Bahn“, äußerte der ökologische Verkehrsclub VCD, einer der Mitunterzeichner des Masterplans.

Als seine Vision des Schienengüterverkehrs der Zukunft skizziert des Masterplan wettbewerbsfähige und qualitativ hochwertige Transportleistungen, die Verlader und Spediteure überzeugen. Dafür erachten die Unterzeichner flächendeckend Zugangspunkte zur Schiene als notwendig. Deren wirtschaftliche Bedienbarkeit sei dauerhaft sicherzustellen, heißt es. Minister Scheuer legt Wert darauf, dass:

„Umstiege von der Straße auf die Schiene für die Güter einfacher werden und besser werden“.

Der Masterplan sieht auch vor, dass die Kapazitäten im Schienengüterverkehr kontinuierlich ausgebaut werden. Sie seien die Basis für weiteres Wachstum auf der Schiene. Neben dem Ausbau der Infrastruktur setzt dies auch voraus, dass es moderne Fahrzeuge gibt sowie qualifiziertes Fachpersonal in allen Bereichen des Schienengüterverkehrs. Digitalisierung und Automatisierung entlang der gesamten Transportkette sollen den Schienengüterverkehr effizient, zuverlässig und damit auch wettbewerbs- und logistikfähig machen. Mit dem jetzigen Masterplan Schien soll der Masterplan Schienengüterverkehr, den das Bundesverkehrsministerium bereits 2017 vorlegte, vorgeschrieben werden.

Scheuers neuster Masterplan ist nach Auffassung der Wettbewerbsbahnen im Schienengüterverkehr „das Navi, um die Schiene nach Überwindung der Corona-Krise zu neuer Präsenz im Verkehrsmarkt zu führen“. Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen, sagte bei der Vorstellung in Berlin:

„Wir freuen uns besonders, dass sich der Verkehrsminister und die gesamte Branche das Ziel zu eigen gemacht haben, den Marktanteil der Schiene im Güterverkehr von derzeit 19 auf 25 Prozent bis 2030 zu steigern – und ihr gesamtes Handeln daran auszurichten.“

Der Masterplan mit seinen 96 Handlungsfeldern dürfe allerdings nicht nur Papier bleiben. Man erwarte noch in dieser Legislaturperiode die Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen wie ein Ende des seit Jahren stagnierenden Infrastrukturausbaus, die faire Anlastung von Klimaabgaben zwischen den Verkehrsmitteln, eine Trassenpreisreform sowie eine Logistikstrategie mit der Schiene als Rückgrat.

Was bedeutet das?

Wieder mal ein Anlauf, die Bahn zu stärken. Man darf gespannt sein, ob den Worten diesmla auch Taten folgen. Aktuell gibt es schon bei den seit langem geplanten Projekten wie dem Brennerzulauf durchs Inntal massive Probleme: Die Stadt Rosenheim hat jüngst alle Alternativen abgelehnt.

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