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BEM begrüßt Agora-Studie und fordert Ende der Technologieoffenheit

Verband sieht klares Votum für batterieelektrische individuelle Mobilität und eine realistische Zielsetzung in Richtung Energie- und Verkehrswende. BEM: "Technologieoffenheit" nicht leistbar.

Weg vom Sprit, hin zum Strom! Der BEM begrüßt die Agora-Studie, die sich für Elektroantrieb in der Individualmobilität ausspricht. | Foto: Tank & Rast
Weg vom Sprit, hin zum Strom! Der BEM begrüßt die Agora-Studie, die sich für Elektroantrieb in der Individualmobilität ausspricht. | Foto: Tank & Rast
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Nachdem der Verband der Automobilindustrie VDA die vielbeachtete Studie des Öko-Think-Tanks Agora Energiewende "Klimaneutrales Deutschland" als unkonkret für die Umsetzung der Energie- und Mobilitätswende kritisiert hat, begrüßte nun der Bundesverband eMobilität ausdrücklich die Aussagen der Autoren und bezeichnete sie als "wegweisend und zielführend".

„Das Papier ist der erste ernstzunehmende Ansatz, um die Ratlosigkeit der Bundesregierung bei der Erreichung der Klimaneutralität zu beenden und die Verkehrswende gemeinsame mit der Energiewende in die richtige Richtung zu steuern, so wie wir es seit Jahren fordern“, befand Verbandspräsident Kurt Sigl.

Besonders lobte der Verband das klare Votum für die batteriebetriebene Elektromobilität und sieht das als "Garant für die Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes im Verkehrssektor". Ebenfalls mit der BEM-Linie deckt sich, dass den vieldiskutierten Ansätzen um den Wasserstoffantrieb und synthetische Kraftstoffe in der Individualmobilität in der Studie eine klare Absage erteilt wird. Grund sei der hohe Bedarf grüner Energie, der die Zugangskosten erheblich verteuern und damit soziale Probleme bei der Nutzung alternativer Antriebe aufwerfen würde. Vor dem Hintergrund der absehbaren Energie-Bedarfe sei die Elektromobilität eine sowohl individuell wie auch volkswirtschaftlich günstige Antriebsform, die heute schon verfügbar ist und die es nunmehr auszuweiten gelte, urteilt der BEM.

Mit Blick auf die EU-Klimaziele fordert der Verband einen "Stopp strategischer Fehlausrichtungen" der amtierenden Bundesregierung, wie es in einer Erklärung hieß. Zu denen zählt der BEM:

  • "Das Mantra der Technologie-Offenheit gilt es zu beenden. Die Politik glaubt, dass der Markt und die Wirtschaft die Entscheidung für den technischen Ansatz liefern werden. Das ist falsch und energieverschwendend – die Klimaneutralität ist ein politisches Ziel – noch immer wird es von den deutschen Automobilherstellern ignoriert. Die Technologie-Offenheit ist weder energetisch noch wirtschaftlich leistbar. COVID19 verstärkt zudem die Notwendigkeit, sich auf wirtschaftlich zielführende Technologien zu konzentrieren, der Virus belastet die Bilanzen der Unternehmen heute bereits erheblich.
  • Die NOW GmbH – also die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzelltechnologie – ist der falsche Akteur zur entschlossenen Förderung der Elektromobilität. Es braucht keine Konkurrenz der Antriebe, sondern einen neuen schlagkräftigen Träger zielgerichteten Handelns. Gleiches gilt für die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität NPM. Zukünftige Allianz-Organisationen aus Politik und Wirtschaft müssen Ministerien übergreifend agieren und jenseits bestehender Regulierungsschranken handeln dürfen, damit die Energie- und Mobilitätswende zusammen ausgerichtet werden kann.
  • Wer heute über die Mobilitätswende spricht, muss sich Ziele setzen: für den Anteil von elektrischen Lkw, von elektrischen Leichtfahrzeugen, dem Ausbau von Erneuerbaren Energien, vom Ausstieg aus der Produktion von Verbrennerfahrzeugen und vom Verbot von Verbrennern auf deutschen Straßen. Wer diese Ziele nicht hat, weiß nicht, wohin der Weg gehen soll; hier muss die Bundesregierung Farbe bekennen. 
  • Als Beleg der Reformwilligkeit der Regierung wäre die Umwidmung des Autogipfels zum Mobilitätsgipfel ein glaubhafter Schritt der Öffnung."

Deutschland stehe vor dem Auswechseln der Automobilflotten. Die Studie von Agora mache mehr als deutlich, dass zeitnah der Verkehr nur mit eFahrzeugen klimaneutral entwickelt werden könne, so der BEM-Präsident abschließend. "Jetzt braucht es die Verstärkung durch die Politik, damit die Geschäftsmodelle sich auch erfolgreich entwickeln können“, meint Sigl.

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