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BDEW: Grüne Energie deckt 56 Prozent des Stromverbrauchs

Erneuerbare Energien deckten in den ersten drei Quartalen 56 Prozent des Stromverbrauchs, dank hohem PV-Zubau. Ausbau der Speicherkapazitäten essentiell. Zudem braucht es Infrastruktur für grünen Wasserstoff.

Der Sonne entgegen: Vor allem der starke Zubau an PV-Anlagen bescherte den Erneuerbaren satte Zuwächse. | Foto: EnBW
Der Sonne entgegen: Vor allem der starke Zubau an PV-Anlagen bescherte den Erneuerbaren satte Zuwächse. | Foto: EnBW
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Johannes Reichel

Erneuerbare Energien haben in den ersten drei Quartalen des Jahres rund 56 Prozent des Bruttostromverbrauchs gedeckt ein Plus von knapp vier Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Der Anteil der Erneuerbaren Energien betrug in jedem Monat dieses Jahres mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs und lag jeweils zwischen 53 und 59 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere der Beitrag der Solarenergie deutlich gestiegen. Mit rund 65 Mrd. kWh wurde in den ersten drei Quartalen 2024 15 Prozent mehr PV-Strom erzeugt als im Vorjahreszeitraum. Im Juni erzeugten PV-Anlagen in Deutschland mit 10,1 Mrd. kWh erstmals mehr als 10 Mrd. kWh Strom innerhalb eines Monats. Im Juli wurde dieser Rekord mit 10,6 Mrd. kWh noch einmal getoppt. Im August war die PV-Erzeugung mit wiederum 10,1 Mrd. kWh den dritten Monat in Folge zweistellig. Grund hierfür ist der hohe Zubau von PV-Anlagen im vergangenen und laufenden Jahr.

„Dass mittlerweile konstant mehr als jede zweite Kilowattstunde Strom, die in Deutschland verbraucht wird, erneuerbar ist, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Damit man den grünen Strom auch vollständig nutzen können, sei es neben der Entwicklung von Speichern zentral, dass der Netzausbau mit dem der Erneuerbaren Schritt hält. Hier müsse die Bundesregierung noch bestehende Hemmnisse aus dem Weg räumen, forderte Andreae. Als Partner der Erneuerbaren Energien brauche es zudem wasserstofffähige Gaskraftwerke.

"Die Stromerzeugung aus Wind und Sonne ist nicht konstant. Wir brauchen gesicherte Leistung für Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Es ist daher gut, dass die Bundesregierung kürzlich den Entwurf für das Kraftwerkssicherheitsgesetz vorgelegt hat. Der Gesetzgebungsprozess sollte nun zügig vorangehen, damit die Ausschreibungen für die wasserstofffähigen Gaskraftwerke so zeitnah wie möglich beginnen können", so Andreae weiter.

„Der Fortschritt des Ausbaus der erneuerbaren Stromerzeugung ist zweifellos ein beachtlicher Erfolg“, bestätigt Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg und fügt hinzu:

„Damit Deutschland auch unter den Anforderungen der Klimaneutralität ein erfolgreicher Industriestandort bleibt, benötigen wir eine dauerhaft sichere Energieversorgung, basierend auf erneuerbaren Strom und grünen Wasserstoff".

Mit dem Wasserstoffbeschleunigungsgesetz sollen nach dem Willen der Bundesregierung wichtige Weichen für einen schnellen Markthochlauf von grünem Wasserstoff gestellt werden, indem der Auf- und Ausbau von Anlagen und Infrastrukturen, insbesondere auch für die Erzeugung mittels Elektrolyseuren, die Speicherung und den Import von Wasserstoff beschleunigt wird. Für solche Vorhaben muss bei Abwägungen im Zulassungsverfahren von wenigen Ausnahmen abgesehen ein überragendes öffentliches Interesse berücksichtigt werden. Wichtig ist es deshalb, dass am Ende des laufenden parlamentarischen Verfahrens tatsächlich ein wirkmächtiges Gesetz beschlossen wird, fordert Staiß weiter.

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