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Autosalon Brüssel 2023: Bei Mazda kehrt der Wankel zurück!

Erst kürzlich bezeichneten die Kollegen in der Autobild Klassik den Wankelmotor als großen Irrtum –Mazda sieht das weiterhin anders und nutzt ihn als Energielieferant für die E-Maschine im neuen MX-30 e-Skyactiv R-EV.

Der Wankel ist zurück - er ist Teil des seriellen Hybrids beim MX-30 e-Skyactiv R-EV. | Foto: Mazda
Der Wankel ist zurück - er ist Teil des seriellen Hybrids beim MX-30 e-Skyactiv R-EV. | Foto: Mazda
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Gregor Soller

Angekündigt war er schon lange und man ging davon aus, dass Mazda den Wankel als Reichweitenverlängerer im Sinne eines Range-Extenders nutzt – was so nicht mehr ganz zutrifft: Stattdessen sieht Mazda ihn als Teil eines seriellen Plug-in-Hybridantriebs. Programm-Managerin Wakako Uefuji erklärte in Brüssel dann auch stolz:

„Mit dem neuen Modell kehrt der Wankelmotor nach zehn Jahren wieder in unser Programm zurück.“

Nun muss auch Mazda zugeben, dass die Probleme des eher dünnen Drehmoments und tendenziell immer hohen Verbrauchs nie so ganz gelöst werden konnten. Doch im seriellen Hybrid kann man das Kompaktkraftwerk immer im Idealbereich laufen lassen, weshalb es au hie Hauptarbeit übernimmt, denn: Rein elektrisch kommt der Wankel-MX-30 nur bis zu 85 Kilometer weit – der Wankelmotor erhöht die Reichweite auf rund 600 Kilometer, wofür er aber einen 50 Liter-Tank braucht – was bedeutet, das rechnerisch unter 8,3 l/100 km wenig zu wollen wäre – und der Wankel weiter säuft!  Grundsätzlich ist der Der MX-30 e-Skyactiv R-EV aber elektrisch unterwegs. Wie bei Nisan treibt der der Verbrennungsmotor nicht die Räder an. Dank Wankel kann man Akku sparen: Der sitzt im Unterboden und hat nur 17,8 kWh Kapazität und kann deshalb an einer elf kW starken Wallbox in 90 Minuten geladen werden, auch DC laden soll möglich sein.

Der Verbrauch: 1,0 l/100 km und 17,5 kWh/100 km

Der vom Wankel angetriebene Generator übernimmt dann bei längeren Fahrten die Stromversorgung. Der Verbrauch WLTP soll bei 1,0l plus 17,5 kWh/100 Kilometer liegen, was auch kein Fabelwert ist. Die Systemleistung beträgt 170 PS, bei 140 km/h wird abgeregelt und auf 100 km/h soll der Wankelstromer in 9,1 Sekunden sprinten.

Der Einscheiben-Wankelmotor hat ein Kammervolumen von 830 Kubikzentimetern und leistet 75 PS. Ein auf 11,9:1 angehobenes Verdichtungsverhältnis und die spezielle Benzineinspritzung sollenden Wirkungsrad deutlich optimieren. Auch die derzeit anspruchsvollste Abgasnorm 6d-ISC-FCM schafft er.

Man hat die Wahl zwischen drei Fahrprogrammen: Bei „EV“ liefert nur der Akku als Energie – erst wenn er entladen ist, springt der Wankel ein. In der Stellung „Normal“ fährt der MX-30 e-Skyactiv R-EV bis zum Akkustand von 40 Prozent rein elektrisch. Ab dann hebt und hält der Wankel den Ladestand auf 45 Prozent. In „Charge“ ermöglicht das Laden des Akkus bis zu einem festgelegten Ladestand.

In der Ausstattungsversion Makato kann er sogar ein bisschen V2X: Er hat eine 230-Volt-Steckdose im Kofferraum, die mit einer Leistung von maximal 1.500 Watt unterschiedlichste Outdoor-Aktivitäten unabhängig vom Stromnetz ermöglichen soll. Ergänzend steht ab der Ausstattung Exclusive-Line eine 230 Volt Steckdose in der Mittelkonsole vorne zur Verfügung, die auch während der Fahrt bis zu 150 Watt liefert und zum Beispiel das Aufladen eines Notebooks ermöglicht.

Die Preisliste entspricht den Tarifen des vollelektrischen MX-30 und beginnt bei 35.990 Euro brutto (30.244 Euro netto) und reicht bis 45.040 Euro brutto (37.849 Euro netto) für die Edition R: „R“ steht in dem Fall für „Return“ – des Rotationskolbenmotors.

Was bedeutet das?

Mazda hat tatsächlich den Wankel zurückgeholt - allerdings mit fragwürdigem Erfolg, denn 600 Kilometer Reichweite mit einem 50 Liter Tank - das schaffen mittlerweile auch einfacher gestrickte Verbrenner in höheren Klassen. Insofern dürfte auch dieses Modell ein Fall für Fans bleiben. 

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