Autos statt Apple I-Phones? Foxconn zeigt E-Auto-Plattform MIH
Bisher trat Hon Hai-Konzern, besser bekannt als Foxconn, vor allem als taiwanesischer Auftragsfertiger für die Apple I-Phones auf. Jetzt hat der Konzern eine E-Auto-Plattform präsentiert. Enthüllt wurde die Plattform auf dem „Tech-day” in Taipeh. Die Skateboard-Plattform ist multifunktional konzipiert und bietet alle wichtigen Hardware- und Software-Komponenten die wiederum so modular kombinierbar sind, dass sich verschiedenste Modelle darauf bauen lassen. Als Beispiel nennt Foxconn E-Limousinen und E-SUV. Laut Konzernchef Liu Young-way soll Foxconn bis spätestens 2027 weltweit in jedem zehnten E-Auto mit Bauteilen oder Dienstleistungen vertreten sein.
Eine Reihe von Komponenten für Elektrofahrzeuge will Foxconn selbst produzieren, darunter ein Festkörperakku, der bis 2024 serienreif sein soll. Aber auch an der Software will man verdienen, indem man Batterie und Fahrzeug-Internetdienste für Dritte anbietet. Foxconn möchte MIH nicht als Apple- sondern als „Android-System der EV-Industrie“ in den Markt bringen und gemeinsam mit Industriepartnern ein softwaredefiniertes offenes Ökosystem für die Elektroauto-Fertigungsindustrie schaffen.
Aber auch im klassischen Fahrzeugbau soll es fertigungstechnisch weitergehen: Denn die MIH soll ein „einzigartiges Druckgussmaterial“ nutzen, das sehr widerstandsfähig und gleichzeitig sehr gut formbar sei. Ziel sei es, mit der MIH-Plattform und Schlüsselkomponenten für Elektroautos die Einstiegsbarrieren für neue Unternehmen in die Elektroautobranche zu mindern.
Die Ideen klingen inovativ und gut, aber Foxconn ist eher spät dran, weshalb Liu Young-way die offene Plattform so bald wie möglich serienreif haben möchte:
„Wir müssen schnell handeln, um Marktanteile zu erobern.“
Einzelheiten zu Umsatzzielen nennt er mit Verweis auf laufende Gespräche mit Automobilherstellern nicht. Bereits im Januar kam das Gerücht auf, dass Foxconn und FCA ein Joint Venture für die Produktion von Elektroautos planen, um internetfähige Modelle für China zu entwickeln. Bei der Veranstaltung kündigte das Foxconn-Forschungsinstitut außerdem zehn bahnbrechende Technologieforschungs- und Entwicklungsprogramme an, die der technologischen Industrie Taiwans neue Inspiration bringen und zur Förderung lokaler Talente beitragen sollen, mit dem Ziel, zur wirtschaftlichen Entwicklung in Taiwan beizutragen. In Übereinstimmung mit Foxconn's "3+3"-Strategie für Forschung und Entwicklung umfassen die zehn Hauptprogramme unter anderem den Aufbau einer hohen Rechenmaschinenplattform, IoT-Chipdesign mit ultra-niedrigem Energieverbrauch, Hardware-Sicherheitsmechanismen für ECU-Chips für Automobile und Quantencomputer für die Entwicklung der Siliziumindustrie.
Nach Untersuchungen der Boston Consulting Group wird der weltweite EV-Markt in den Jahren 2025 bis 2030 36 Millionen Fahrzeuge pro Jahr erreichen. Mit der robusten Halbleiter- und IKT-Entwicklung in Taiwan ist Foxconn zusammen mit anderen Industriepartnern bestrebt, einen wesentlichen Beitrag zum wachsenden EV-Markt in Taiwan und auf der ganzen Welt zu leisten.
Was bedeutet das?
Jetzt kommt das Apple-Car vielleicht doch, aber ganz anders als gedacht –von Foxconn, wo man sich – und das ist das Bittere für die etablierte Autoindustrie – nicht nur Gedanken zur Software, Chips und dem Festkörperakku gemacht hat, sondern auch zur Fertigung der Hardware. Insofern war der Schritt von VW absolut korrekt, MEB allen anzubieten, die Interesse haben, denn genau das plant Foxconn mit MIH jetzt auch!
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