Automechanika 2024: China kommt – gewaltiger denn je!
Laut Dr. Ralf Kaiser, der bei BYD aktuell für Kommunikation und Marketing zuständig ist, sei das Eroberungstempo der chinesischen Marken immer noch langsam, aber beharrlich. Und unser Rundgang durch Halle 12.1, die wie eine kleine Peking Motorshow anmutete, zeigte, dass die chinesischen Hersteller das Thema Design respektive Innovationen jetzt selbst übernehmen.
Vor allem bei Avatr, der Edeltochter von Changan und CATL, ging man in die Vollen: Unter der Windschutzscheibe können die Avatare via Display mit der Umgebung kommunizieren. Innen findet man neue Ideen zu Türverkleidungen mit eleganten Knöpfen zum Öffnen und versteckten, da optisch integrierten Griffen zum Zuziehen.
Und farblich stellt man auch bei Hongqi oder BYD so Einiges auf den Kopf: Großflächige rosé-beige Polsterstoffe und Lenkräder? Oder gar lavendel- respektive helllila gehaltene Interieurs? Klar, warum auch nicht fragen wir uns als altmodisch farbenfrohe Gestalter – herrlich, diesen frischen Mut zu sehen!
Das gilt auch für dramatisch kantige Lenkräder, die hoffentlich direkt genug übersetzt sind und neue Displaygrafiken, gestochen scharf. Und nicht selten sahen wir einen zentralen Drehdrücksteller – I-Drive lässt grüßen!
Dafür verzichtet man beim Avatr 12 oder Polestar 4 auf die Heckscheibe und bietet in Summe drei Kameraspiegel an. Die Sonnenblenden bestehen mancherorts im unteren Bereich aus getöntem Plexiglas und auch die Sitze werden teils ziemlich neu erfunden und gleichen eher edlen Loungechairs statt schwarzen Autositzen. Und ja, man sitzt gut darin.
Wenngleich nicht alles immer gut geheißen wird, wie uns David Green, Head of Strategy bei Lynk & Co. erklärt. Tatsächlich bleibt es in Europa weiter beim bereits 2016 präsentierten 01, der nun dezent geliftet wurde. Tatsächlich sitzt Green am Ende der Webseite, auf der man schreiben darf, was einem gefällt und was nicht. Und da war die Abstimmung glasklar: Leistung, Verarbeitung, Qualität, alles super! Aber das Infotainment und das blau in den Rädern – und überhaupt, dass es nur blau und schwarz gab – das ging gar nicht. Weshalb Green das blau künftig durch die Option auf ein frisches grün ersetzt und die zweifarbig-bunten Sitze, teils aus Fischernetzen durch langweiliges Kunstleder – immerhin mit gelbgrünen Akzentnähten. Schade, dass Europa es nicht so bunt treibt wie China – was uns in jeder Hinsicht gut täte!
Was bedeutet das?
Nein, China wird nicht mehr warten und das Auto künftig verstärkt selbst weiterentwickeln. Und eigene Innovationen in den Markt bringen. Wo das enden kann, sieht man bei Spielwaren und Modellautos: Als eine Bekannte eine aufblasbare Schlittenweste als Prototyp bauen lassen wollte, winkten alle deutschen Unternehmen von Aufblastieren und –möbeln ab: Man vertreibe die Produkte nur noch. Die Produktion sei seit Jahren in Fernost und dort stetig weiterentwickelt worden. Mit dem Wissen, wie man einen primitiven Aufblas-Schwimmreifen oder Wasserball möglichst günstig oder hochwertig oder oder herstelle, könne man nicht mehr dienen!
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