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Auto Shanghai 2021: Ford präsentiert den Evos

Das Coupé-Crossover ersetzt ab 2022 vorraussichtlich auch in Europa den Ford Mondeo

Der Evos wird den Mondeo beerben. | Foto: Ford
Der Evos wird den Mondeo beerben. | Foto: Ford
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Gregor Soller

Ford setzt in Zukunft verstärkt auf auf SUV, Trucks und Elektro-Fahrzeuge. Letztere werden in Europa mit MEB von VW mitbedient, der Mondeo wird stattdessen durch einen konventionell angetriebenen Evos ersetzt: ein höhergelegtes Cross-Over-CUV. Er baut auf der sogenannten C2-Plattform auf, auf der unter anderem der Ford Focus steht. Sie erlaubt Ford eine sehr breite Range an Modellen vom Kleinwagen Fiesta bis hin zum siebensitzigen SUV Ford Edge. Sogar der kommende Ford Transit und Tourneo Custom könnte das C2-Vorderwagensegment erhalten.

Anfang 2022 soll der Evos dann auch in Europa den Mondeo beerben. Optisch orientiert sich der viertürige Crossover mit versenkbaren Türgriffen und einem abfallenden Dach klar am Mustang Mach-E. Doch er tritt bewusst noch mehr Richtung Offroad auf. Das chinesische Modell erhält als "First Edition" zusätzlich eine Zweifarblackierung, 19 Zoll große Felgen auf Leichtmetallrädern sowie orangefarbene Applikationen an Schweller, Grill und Spiegeln.

Als Motoren für den europäischen Markt dürften Benziner und Diesel nach der Euro 6d-Norm sowie ein 48-Volt-Hybrid-Benziner zur Auswahl stehen, darüber hinaus eine Plug-in-Hybrid-Version. Noch nicht klar ist, ob es einen echten Allrad geben wird oder Ford sich (auch aus CO2-Gründen) mit einer elektronischen Traktionshilfe bescheidet.

Innen setzt Ford beim Evos nicht auf ein Tablet, sondern ähnlich wie Byton oder Honda auf einen 1,1 Meter breiten Screen. Dieser besteht aus dem volldigitalen Cockpit in den üblichen 12,3 Zoll und einem 27 Zoll großen Touchscreen mit 4K-Auflösung. Beide Bildschirme hat Ford optisch in einem ultrabreiten Anzeigeband zusammengefasst. Der Fahrer greift in ein unten abgeflachtes Dreispeichenlenkrad mit Bedienknöpfen in den Speichen, der Beifahrer hat einen eigenen Screen. Eine breite Mittelkonsole beherbergt den Dreh-Wahlschalter für die Automatik sowie Ablagen. Das China-Modell trägt innen als "First Edition" ebenfalls orange Farbakzente.

Over-the-Air-Updates und V2X-Kommunikation

Auch beim Infotainment legt Ford nach: Hier findet sich die Sync+ 2.0-Software, die mit der AI-Technik von Baidu zu einem virtuellen Assistenten des Fahrers werden soll. Over the Air-Updates sind möglich. Außerdem setzt Ford erstmals die sogenannte neue „Blue-Cruise-Technik“ ein, die autonomes Fahren nach Level 2 ermöglichen soll, außerdem sollen V2X-Systeme die Kommunikation zwischen Evos und Umwelt ermöglichen, um unter anderem potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und zu teilen. Auch hier geht Ford wieder einen Schritt weiter.

Interessanter Hintergrund: Das Modell für den globalen Markt wurde im Gegensatz zum Mustang mach-E hauptsächlich in China entwickelt und wird dort auch beim Joint Venture-Partner Changan Ford für China produziert. Zuletzt musste Ford hier massiv Federn lassen, weshalb man auch mit dem Mustang Mach-E und dem Kuga-Plug-in hier auf einen kleinen "Neustart" setzt. Weitere Evos-Produktionsstandorte sollen folgen.

Was bedeutet das?

Ford zieht sich auch in Europa aus dem Mittelklasse-Geschäft zurück und sortiert die Verantwortlichkeiten neu: Der Mustang Mach-E kommt als reiner Amerikaner, beim Evos lag ein Entwicklungsschwerpunkt in China und die neuen MEB-Stromer werden schwerpunktmäßig in Europa entwickelt. Der Evos ist ein gefälliges Coupé-CUV, dürfte sich aber schwer tun, klassische Monedo-Turnier-Kunden zu halten. Ford muss mittelfristig aufpassen, nicht in die margenschwachen Kompaktwagen- und Van-Nischen abgedrängt zu werden.

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