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Audi Q8 e-tron: Mehr Reichweite und knackigeres Fahrverhalten

Audi macht aus dem e-tron den in entscheidenden Punkten verbesserten Q8 e-tron. Und ordnet seinen ersten Stromer so in die Q-Reihe ein.

Die e-trons werden immer mehr: Weshalb aus dem "Ur-e-tron" der Q8 e-tron wird. | Foto: Audi
Die e-trons werden immer mehr: Weshalb aus dem "Ur-e-tron" der Q8 e-tron wird. | Foto: Audi
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Gregor Soller

2018 begann mit dem e-tron Audis Einstieg ins Zeitalter der E-Mobilität. Seitdem hat sich viel getan – und auch der e-tron litt zuletzt ein bisschen unter seiner „frühen Geburt“ – mit eher knapper Reichweite bei hohem Gewicht. Doch wie BMW schon beim noch älteren i3 bewies: Mit gezielter Modellpflege können auch Stromer fit gemacht werden für die Zukunft – auch wenn die Fortschritte hier aktuell noch mit Siebenmeilenstiefeln vorangehen. So hat auch Audi zum Facelift massiv nachgelegt und den e-tron zum Q8 e-tron und damit zum Topmodell der elektrischen Crossover erhoben. Nachgelegt hat man beim Antriebskonzept, der Aerodynamik, noch wichtiger aber: Auch bei er höheren Ladeleistung und der Akkukapazität: Der „Neue“ soll nach WLTP bis zu 582 Kilometer und bis zu 600 km im Sportback Reichweite bieten. Real kann man so selbst unter schlechtesten Bedingungen von 400 Kilometer plus x ausgehen.

„Der neue Audi Q8 e-tron ist mit seiner gesteigerten Effizienz und Reichweite sowie mit seinem geschärften Design ein weiterer wichtiger Baustein in unserem E-Portfolio, um die Menschen mit emotionalen, alltagstauglichen Modellen für die E-Mobilität zu begeistern", erklärt Markus Duesmann, Vorsitzender des Vorstands der Audi AG.

Der Q8 e-tron trägt als erstes Modell die neue Corporate Identity im Exterieur mit zweidimensionaler Gestaltung der Vier Ringe, die digital besser funktioniert, in Sachen Wertigkeit aber eher ein Rückschritt gegenüber den dreidimensionalen Chromringen des Vorgängers ist. Ebenfalls neu: Die Modellkennzeichnung mit einem Audi-Schriftzug auf der B-Säule.

Es bleibt grundsätzlich bei den maßen von 4.915x1.937x1.619 Millimetern beim Sportback (er Standard Q8 e-tron baut mit 1.633 Millimetern etwas höher). SQ8 e-tron und SQ8 Sportback e-tron bauen je zwei Millimeter flacher und 39 Millimeter breiter. Der Radstand von 2.928 Millimetern bietet nach wie vor viel Beinfreiheit auch in Reihe zwei. Das Kofferraumvolumen fällt mit 569 Litern beim SUV und 528 Litern beim Sportback großzügig aus. Hinzu kommen 62 Liter im Frunk.

Wichtigste Verbesserungen: Größere Akkus ab dem 55, höhere Ladeleistungen

Für beide Karosserieformen stehen je drei Versionen mit elektrischem Allradantrieb zur Wahl: Die Basismodelle Audi Q8 50 e-tron, Q55 e-tron und SQ 8 e-tron, wobei Q55 und SQ 8 vom größeren respektive dichter gepackten Akku profitieren: Die „Basis“ ist der 50 und leistet mit den beiden Motoren 250 kW im Boost bei einem Drehmoment von 664 Nm. Der Akku bietet netto 89 kWh (brutto 95 kWh). Nach WLTP kommt man damit bis zu 491 km (SUV) und bis zu 505 km im Sportback.

Beim 55er und SQ8 ist der größere 106 kWh-Akku verbaut (brutto 114 kWh). Durch eine Anpassung des Batteriemanagements hat sich laut Audi außerdem die nutzbare Kapazität vergrößert. Ebenfalls wichtig: Schnellere Ladezeiten: An einer HPC-Säule kann der Q8 50 e-tron jetzt mit bis zu 150 kW laden, seine Brüder mit bis zu 170 kW.  Bei den 55er-Modellen leisten die beiden Motoren 300 kW im Boost-Modus bei einem Drehmoment von 664 Nm. Die SQ-8-Modelle treiben weiter drei Motoren an, die eine Boostleistung von 370 kW und ein Drehmoment von 973 Nm bereitstellen. Bei ihnen wird das Topspeed bei 210 statt bei 200 km/h abgeregelt.

Die neue große Batterie lässt sich laut Audi bei einem Ladestopp von rund 31 Minuten von 10 auf 80 Prozent laden – das entspricht im Idealfall einer Reichweite von bis zu 420 Kilometern nach WLTP. An einer AC-Ladesäule oder Wallbox lädt der Audi Q8 e-tron mit bis zu 11 kW Leistung. Optional bietet Audi 22 kW an. Mit Wechselstrom soll sich der Audi Q8 50 e-tron bei idealen Bedingungen in nahezu 9:15 Stunden (22 kW: annähernd 4:45 Stunden) komplett laden lassen. Beim „großen“ Akku sind es rund 11:30 Stunden mit 11 kW und circa 6:00 Stunden mit 22 kW Ladeleistung.

Angenehm auf Fernstrecken: Plug&Charge ist Serie

Serienmäßig bietet der Audi Q8 e-tron* die Funktion Plug & Charge. An kompatiblen Ladesäulen autorisiert sich das Fahrzeug beim Einstecken des Ladekabels selbst und schaltet die Säule frei. Die Abrechnung erfolgt vollautomatisch. Der ab 2023 startende neue Ladedienst Audi charging, der perspektivisch den bestehenden e-tron Charging Service ablösen soll, erschließt den Zugang zu rund 400.000 öffentlichen Ladepunkten quer durch Europa.

Effizientere Asynchronmaschine an der Hinterachse beim Q50 und Q55

Aber auch die E-Maschinen selbst packte Audi an: Bei den Asynchronmaschinen an der Hinterachse erzeugen nun 14 statt zwölf Wicklungen das elektrische Magnetfeld, heißt: Bei gleichem Stromeinsatz generiert der Motor so ein stärkeres Magnetfeld, das wiederum für ein höheres Motordrehmoment sorgt. Wird dieses nicht abgerufen, benötigt der Elektromotor weniger Strom, um Drehmoment aufzubauen. Das senkt den Verbrauch und erhöht die Reichweite.

Beim SQ8 bleibt es bei den drei Maschinen samt Torque Vecitoring. An der Vorderachse arbeitet eine 124 kW starke E-Maschine. An der Hinterachse sitzen zwei Elektromotoren mit je 98 kW Leistung, die getrennt voneinander je ein Hinterrad antreiben. Dies ergibt eine Boostleistung von bis zu 370 kW. Das Antriebsmoment lässt sich über die beiden hinteren Elektromaschinen in Sekundenbruchteilen komplett zwischen den beiden Rädern verteilen.

Effizienz-Feinschliff im Detail: Auch die Aerodynamik wurde weiter optimiert

Der Luftwiderstandsbeiwerts cw sank beim Q8 Sportback e-tron von 0,26 auf 0,24 und beim Q8 e-tron von 0,28 auf 0,27. Radspoiler, die am Unterboden angebracht sind, helfen dabei, den Fahrtwind an den Rädern vorbeizuleiten. Die Spoiler wurden an der Vorderachse vergrößert. Und beim Q8 Sportback e-tron kommen nun auch vor den Hinterrädern Spoiler zum Einsatz. Beim SQ8 Sportback e-tron sind Spoiler nur an der Hinterachse verbaut. Im Bereich des Kühlergrills ergänzt erstmals in einem Fahrzeugmodell von Audi ein selbstabdichtendes System die elektrischen Jalousien, die den Kühler automatisch verschließen. Dieses System soll den Luftstrom am Vorderwagen weiterleiten und unerwünschte Verluste verhindern.

Dynamischeres Fahrverhalten mit direkterer Lenkung

Ein Kritikpunkt am e-tron war laut Audi-Technikern das zu wenig dynamische Fahrverhalten. Auch hier wurde jetzt nachgesteuert: Um die Querdynamik zu optimieren, wurde die Luftfederabstimmung angepasst. Außerdem bietet die Stabilisierungskontrolle ESC künftig einen größeren Spielraum – vor allem in engen Kurven. Die soll der Q8 e-tron dank seiner überarbeiteten Progressivlenkung spürbar agiler durchfahren. Auch die Übersetzung des Lenkgetriebes wurde geändert, so dass die Lenkung auch auf geringen Einschlag des Lenkrads viel direkter anspricht. Unterstützt wird der Effekt der direkteren Lenkübersetzung durch ein steiferes Fahrwerkslager der Vorderachse. Die Lenkbewegungen sollen laut Audi so unmittelbarer auf die Räder übertragen werden, außerdem verbessere das die Rückmeldung der Lenkreaktion.

Sichere Assistenzsysteme und autonomes Ein- und Ausparken

Rund 40 Fahrerassistenzsysteme stehen im Audi Q8 e-tron zur Verfügung. Bis zu fünf Radarsensoren, fünf Kameras und zwölf Ultraschallsensoren ermitteln die Umgebungs-informationen, die das zentrale Fahrerassistenzsteuergerät auswertet. Neu ist der im Laufe des Jahres 2023 bestellbare Remote Parkassistent plus: Mit seiner Unterstützung lässt sich der Audi Q8 e-tron auch in enge Parklücken manövrieren. Den Einparkvorgang steuert man über die myAudi App auf dem Smartphone. Hat das Auto die Endposition in der Parklücke erreicht, schaltet es sich automatisch ab, aktiviert die Parksperre und verriegelt die Türen. Zum Ausparken wird der Motor wieder über die myAudi App gestartet und das Fahrzeug anschließend so herausmanövriert, dass bequemes Einsteigen möglich ist.

Digitale Matrix-LED-Scheinwerfer mit Zusatzfunktionen

Das Licht kommt beim Q8 e-tron optional aus digitalen Matrix-LED-Scheinwerfern. Das Orientierungslicht markiert auf Autobahnen die Position des Autos in der Spur und hilft so dem Fahrer / der Fahrerin in Engstellen, sicher zentriert zu bleiben. Zusätzlich stehen mit der erweiterten Verkehrsinformation, dem Spurlicht mit Fahrtrichtungsanzeige und dem Orientierungslicht auf Landstraßen drei neue Funktionen zur Verfügung.

Recycling ist wichtiger denn je

Neu im Angebot sind hellbraunes Walnussholz und ein nachhaltiges Technikgewebe aus anteilig recycelten PET-Flaschen. In Europa und den USA liefert Audi den Q8 e-tron als zertifiziertes, bilanziell CO2-neutrales Auto. Darüber hinaus verwendet Audi bei einigen Bauteilen des Audi Q8 e-tron Rezyklate: Im Interieur in Dämmungs- und Dämpfungsmaterialien sowie in Teppichen. Die Dekoreinlage, der sogenannte Tech Layer oberhalb des Displays, ist mit einem neuartigen, anthrazitfarbenen Technikgewebe erhältlich, das teilweise aus recycelten PET-Flaschen besteht. In der Ausstattungslinie S line sind die Sportsitze mit dem Mikrofasermaterial Dinamica und Kunstleder bezogen. Dinamica besteht bis zu 45 Prozent aus Polyesterfasern. Die Fasern werden aus recycelten PET-Flaschen, ehemaligen Textilien oder Faserresten hergestellt. Im Gegensatz zur bisherigen Mikrofaserqualität ist die Produktion von Dinamica zudem lösemittelfrei.

 Darüber hinaus kommen sicherheitsrelevante Bauteile zum Einsatz, die erstmals anteilig aus gemischten automobilen Kunststoffabfällen über einen chemischen Recyclingprozess hergestellt wurden: die Kunststoffabdeckungen der Gurtschlösser. Im Rahmen des Projektes PlasticLoop hat Audi gemeinsam mit dem Kunststoffhersteller LyondellBasell auf Basis der Erkenntnisse eines Pilotprojektes einen Prozess etabliert, bei dem erstmals Chemisches Recycling zur Wiederverwertung von gemischten automobilen Kunststoffabfällen in der Serienproduktion des Q8 e-tron bei Audi angewandt werden soll. In diesem Verfahren werden gemeinsam mit LyondellBasell nicht mehr reparierbare Kunststoffbauteile von Kundenfahrzeugen zunächst demontiert, von Fremdmaterialien wie Metallclipsen befreit, zerkleinert, und durch Chemisches Recycling zu Pyrolyseöl verarbeitet, das per Massenbilanz2 als Rohstoff für die Herstellung neuer Kunststoffe verwendet wird. Das dabei gewonnene Kunststoffgranulat wird für die Produktion der Q8 e-tron Gurtschlossabdeckungen verwendet.

Bestellbar ab Mitte November 2022, Markteinführung dann im Frühjahr 2023

Die Markteinführung des ab Mitte November bestellbaren neuen Audi Q8 e-tron und Audi Q8 Sportback e-tron ist in Deutschland sowie den wichtigsten europäischen Märkten für Ende Februar 2023 geplant. In den USA soll das Modell Ende April auf den Markt kommen. Der Grundpreis für den Audi Q8 e-tron liegt in Deutschland bei 74.400 Euro brutto, das sind 62.521 Euro netto.
 

Was bedeutet das?

Elektromodelle der ersten Generation altern überdurchschnittlich schnell – lassen sich aber mit gezielten Modellpflegemaßnahmen sehr gut wieder auf aktuellen Stand bringen. So erfuhr der e-tron in seiner Wandlung zum Q8 e-tron gezielte Verbesserungen bei Reichweite, Ladetempo und Fahrdynamik. Auf dass zu den bisher verkauften 150.000 Einheiten weitere sechsstellige Stückzahlen hinzukommen.

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