Werbung
Werbung

Audi Q6 e-tron/Porsche Macan E verspätet: Immer Ärger mit der Software

Die wichtigen Elektro-Modelle verzögern sich und kommen erst zwölf Monate später. Nach wie vor hat der VW-Konzern massive Probleme mit der Software. Das bringt den kompletten Zeitplan durcheinander. Auch die Trinity- und Artemis-Plattform könnte sich verspäten.

Die Abfahrt verzögert sich: Prototypen des elektrischen Macan laufen sich unter er Hülle des aktuellen Modells bereits warm - doch die Software ist noch lange nicht serienreif. | Foto: Porsche
Die Abfahrt verzögert sich: Prototypen des elektrischen Macan laufen sich unter er Hülle des aktuellen Modells bereits warm - doch die Software ist noch lange nicht serienreif. | Foto: Porsche
Werbung
Werbung
Johannes Reichel

Die beiden Elektromodelle aus dem Volkswagen-Konzern Audi Q6 e-tron sowie Porsche Macan-E kommen wohl erst mit zwölf Monaten Verspätung auf den Markt und starten wohl erst zur IAA MOBILITY im September 2023 respektive LA Auto Show im November 2023. Eigentlich waren die beiden High-Performance-Stromer mit 96 und 115 kWh Akku, 400 bis 750 PS, 500 bis 700 Kilometer Reichweite und HPC-Ladetechnik (10-80 % in 22 Min.) für dieses Jahr angekündigt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, geht die Verzögerung bei den renditestarken Technologieträgern auf die Softwareprobleme im Konzern zurück. Auch elektrische Nachfolgeprojekte wie der Porsche Cayenne-E werden wohl davon betroffen sein. Die auf auf der Premium Platform Electric basierenden Stromer sollen neben einem 800-Volt-Bordnetz erstmals das eigenentwickelte Betriebssystem für alle Steuergeräte erhalten. "Der E-Macan ist rundum ein feiners Auto - nur bei der Software sind wir noch nicht dort, wo wir hinwollen", gibt der neue VW-Konzernchef zu Protokoll.
 

Die Software-Tochter Cariad hat diese Schwierigkeiten offenbar noch immer nicht im Griff, mit ein Grund für den Rücktritt von Ex-Konzernchef Herbert Diess. Es gehe hier um eine "völlig neue Art Autos zu entwickeln", erklärt ein Cariad-Manager gegenüber der Zeitung. Dies sei ein viel schnellerer Prozess mit neuen Parametern wie Wahrnehmung, Signalverarbeitung und Versagensverhalten. Bei den beiden Modellen gilt es, fünf zentrale Steuergeräte im Verbund arbeiten zu lassen, inklusive Hochvoltsystem, Fahrdynamik, Infotainment, Assistenzsystemen sowie Gateway-Funktionen zu den anderen Rechnern und zur Cloud. Das Auto 3.0 sei wie ein "neuronales Netzwerk ähnlich dem menschlichen Gehirn".

Die Verzögerungen der PPE-Basis bringt aber auch die anderen Pläne des Konzerns ins Wanken: Bis 2027 sollte die SSP-Plattform starten, auf der VW Trinity, Audi Artemis und Porsche Taycan II stehen. Die Zuffenhausener wollen sowieso bis 2030 auf 80 Prozent vollelektrisches Portfolio kommen und erste Level-IV-Fahrzeuge vermarkten. Wegen dieses engen Zeitplans trennte man sich jüngst überraschend vom Joint-Venture-Partner Argo AI, schrieb ein Milliardeninvestment ab und beendete die ambitionierte Kooperation mit Ford in diesem Bereich. Jetzt will man mit Mobileye zusammenbarbeiten. Porsche kooperiert beim Infotainment auch mit Apple.

Werbung
Werbung