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Audi präsentiert neue China-Marke: AUDI

Als wir die ersten Pressemitteilungen sahen, dachten wir an einen Scherz – und im Netz kochten die Diskussionen hoch, denn die mit neue Submarke mit der SAIC-Kooperation heißt tatsächlich: Audi – und ersetzt einfach die Ringe durch einen Schriftzug.

Schriftzug statt Ringe: "AUDI" entsteht mit SAIC. | Foto: Audi
Schriftzug statt Ringe: "AUDI" entsteht mit SAIC. | Foto: Audi
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Gregor Soller

In China steht man auf neue Marken und neue einheimische Modelle, weshalb Audi sich mit Partner SAIC „neu erfand“: Als – kein Scherz -  „Audi“ mit ausgeschriebenem AUDI-Label in Großbuchstaben. Dazu kommt ein neuer Designansatz, der vorn dezent den Sport-Quattro erinnert und am Heck den Ur-Audi 100 zitiert. Die vier Ringe bleiben der „alten“ Marke vorbehalten. Im PR-Sprech klingt das so:

„AUDI – ohne Vier-Ringe-Logo, dafür in Großbuchstaben geschrieben –signalisiert gleichzeitig die Verbindung und die Differenzierung zur Schwestermarke. Positioniert in und zugeschnitten auf China, repräsentieren Marke und Auto das Beste aus beiden Welten – die unverwechselbare Audi DNA verbindet sich mit Innovationen aus China.“

Schnellere Entwicklungszeiten im „China-Speed“

Die intensive Zusammenarbeit mit SAIC soll die Entwicklungsphase bis zur Markteinführung laut Pressemitteilung um 30 Prozent reduziert haben, sodass man 2025 mit dem ersten Serienmodell kommt. Interessant ist, dass Audi dafür eine ganz neue Plattform nutzt: Die „Advanced Digitized Platform“, zu deren Details man noch schweigt. Immerhin setzt man auf 800 Volt, um schnell laden zu können. Das AUDI E concept parkt mit 4.870 x 1.990 x 1.460 Millimeter in der oberen Mittelklasse, der Radstand beträgt 2.950 Millimeter. Audi-CEO Gernot Döllner erklärte zur Präsentation:

„Die gemeinsame Plattform ist unsere Basis für eine neue Generation hochmoderner, intelligenter und vernetzter Fahrzeuge exklusiv für China. Die kommenden Modelle richten sich an ein wachsendes und zugleich anspruchsvolles neues Kundensegment.“

Nicht nur Döllner musste erkennen, dass chinesische Premium-Kunden jünger und technikaffiner sind als anderswo auf der Welt. Dem will man jetzt mit „AUDI“ Rechnung tragen.

Problem aller Importmarken in China: Sie gelten jetzt als „altmodisch“

Audis Problem in China: Nachdem man einst „DIE“ Premiummarke war, verliert man auch massiv an Zuspruch und Absatz, womit Audi nicht allein dasteht: Alle ausländischen Marken gelten mittlerweile als „alt“ und verlieren massiv an Zuspruch. Vor alle junge chinesische Kunden wollen junge, neue Marken, weshalb die einheimischen Hersteller eine nach der anderen gründen. Was wiederum im Westen für eine schwere Positionierung sorgt: Er 2024 hat GWM seine jungen Marken „Ora“ und „Wey“ unter der „alten Hauptmarke“ Great Wall Motors zusammengeführt…

AUDI soll für Audi ein Neustart in China sein und nutzt dafür viel digitale und preisgünstige Technik vom staatlichen Partner SAIC, der auch mit VW und General Motors kooperiert und in Europa über MG am Start ist.

Start mit einer CUV-Studie der oberen Mittelklasse

AUDI startet nun mit einer Sportback-Studie, die „AUDI E concept“ heißt. Designtechnisch sehr klar gezeichnet könnte sie auch in Europa funktionieren. Sie soll ankündigen, was ab 2025 in Form von drei Serienmodellen Realität wird. Und nachdem in China alles unter 200 kW als eher „Kompakt“ eingestuft wird, fährt die Studie als Allrad bis zu 570 kW Gesamtleistung auf, um binnen 3,6 Sekunden auf 100 km/h zu schießen.

Ein 100-kWh-Akku soll dank guter Aerodynamik mehr als 700 Kilometer Reichweite bieten, allerdings nach chinesischem Testzyklus CLTC. Nach WLTP blieben davon eher unter 600 übrig, real eher um die 500 plusminus x – also eher keine Feststoffakkurevolution hier…aber dank der 800 Volt Spannung soll man binnen zehn Minuten am Schnellader bis zu 370 Kilometer Reichweite laden können.

 

Innen: High-Tech mit Avatar und großen Screens

Innen liegt der Fokus auf der Möglichkeit digitaler Interaktionen. Unterhalb des Hauptdisplays sitzt ein KI-Avatar, der die Touch- und Sprachsteuerung erleichtert. Dazu soll laut Audi ein umfassendes Entertainmentsystem kommen und diverse Apps. Zugang und Freischaltung erfolgen mittels Gesichtserkennung. Und natürlich soll das Smartphone „seamless“ eingebunden und „gespiegelt“ werden können. Dazu kommt eine Armada an Fahrassistenten. Ob man hier bis Level 3 geht, verschwieg man aber noch.

Die ersten drei „AUDI“ Stromer sollen in Mittel- und Oberklasse kommen, womit „Audi“, sich treu bleibt. Wir rechnen mit einem SUV, einer Limousine und einem CUV dazwischen.

Was bedeutet das?

Unser erster Gedanke war: „Echt jetzt?“ Man darf gespannt sein, ob das Ersetzen eines Logos durch einen Schriftzug (der sich über die Jahre immer wieder wandeln muss, um nicht zu veralten) für Audi den Durchbruch bringt. Optisch ist er auf jeden Fall gelungen: Die Studie vermittelt klar „Audiness“ und erinnert nicht von ungefähr an das Audi 100 Coupé und den Sport Quattro – aber sehr dezent und gekonnt. Wie altmodisch…hoffentlich erkennt das die junge Tech-Zielgruppe nicht! Denn grundsätzlich darf das Produkt als absolut gelungen gelten. Diese runde, feine Designlinie – gern auch für Europa!

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