Audi: Keine neuen Verbrenner ab 2026
17.06.2021
Johannes Reichel
Die Volkswagen-Tochter Audi hat ein klares Bekenntnis zur Elektromobilität abgegeben und will bereits ab 2026 keine neuen Verbrenner-Modelle mehr auf den Markt bringen. Damit setzt die Ingolstädter Premium-Marke im Konzern die Konkurrenz aus München und Stuttgart unter Zugzwang, die sich um fixe Ausstiegsdaten für die Verbrennertechnologie noch herumwindet. Wie die Süddeutsche Zeitung aus Unternehmenskreisen erfahren haben will, soll es demnach keine weitere Generation der erfolgreichen konventionellen Baureihen A3 und A4 mehr geben, deren Lebenszyklus Mitte des Jahrzehnts erreicht ist. Eingeschlossen dabei sind auch Plug-in-Hybrid-Modelle, auf die der Hersteller bislang stark gesetzt hatte und die sich sehr gut verkaufen.
Tesla muss sich warm anziehen: Flache Elektro-Limousinen
Allerdings sollen die elektrischen Nachfolger, ähnlich wie beim jüngst präsentierten A6 e-tron concept, den konventionellen ähnliche flache Limousinen werden. Der konventionelle A6 ist allerdings noch relativ jung im Lebenszyklus und wird zeitweise noch parallel zum elektrischen A6 weiter angeboten, dem Vernehmen nach auch, um weltweite Märkte zu bedienen, die in Sachen Elektrifizierung weniger weit sind wie der Heimatmarkt Deutschland. Auch der Sportwagen R8 wird im Übrigen ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug. Letzte Verbrenner-Neuvorstellung werde im Jahr 2026 ein Modell der SUV-Reihen werden. 2030 sollen dann spätestens nur noch reine Elektrofahrzeuge vertrieben werden. Das gilt auch für China, wo man noch etwas länger auf Verbrenner setzt.
Mit Rückendeckung von VW-Chef Diess schreitet Duesmann voran
Laut SZ wurde das Vorhaben hinter den Kulissen von 500 Mitarbeitern entwickelt, angeleitet von Audi-Chef Markus Duesmann, der auch die Rückendeckung von VW-Konzern-Chef Herbert Diess hat. Dieser setzt ebenfalls stark auf batterieelektrische Mobilität und gibt Alternativen wie der Brennstoffzelle oder den sogenannten Synfuels keine großen Chancen bei Pkw. Motivation für das hohe Elektrifizierungstempo von Audi dürfte auch der Diesel-Skandal sein, der für VW in Ingolstadt seinen Ausgang nahm und der das Unternehmen noch immer stark beschäftigt. Auch der Regierungswechsel in den USA und die klare Elektrifizierungsstrategie von US-Präsident Joe Biden soll mit hineinspielen.
Skaleneffekte: Marge nur marginal niedriger
Im Bezug auf die Kosten setzt man an der Donau auf die Skaleneffekte im VW-Baukasten, neben dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) etwa auf die bald erwartete sogenannte Einheitszelle bei den Akkus und das Fahrzeugbetriebssystem, das die neue Software-Einheit im Konzern entwickelt. Man erwartet dadurch allenfalls zwei bis drei Prozent weniger Marge als bei einem Verbrenner-A6, kolportiert die SZ aus dem Unternehmen.
Elektromobilität , IAA Pkw , SUVs und Geländewagen , Diesel , Hybrid , Antriebsarten, Kraftstoffe und Emissionen , Hypermotion , Tokyo Motor Show , Oberklasse- und Sportwagen , Carsharing , Autonomes Fahren (Straßenverkehr) , Ladeinfrastruktur , Apps und Software (sonst.) , Verkehrspolitik und Digitale Infrastruktur , Formel E , Brennstoffzellen , Fahrzeug-Vernetzung und -Kommunikation , Fahrzeuge & Fuhrpark , Wirtschaft, Steuern, Recht & Politik , Automotive-Messen & Veranstaltungen , Pkw, Carsharing , Kompakt- und Mittelklasse , Minis und Kleinwagen