Audi forciert Transformation und will nachhaltige Premium-Mobilität beweisen

Weil das Tempo der Veränderungen in der Gesellschaft zugelegt hat, drückt auch die VW-Tochter nochmal aufs Strompedal und will noch zügiger vorankommen bei der Antriebswende.

Transformation der Ringe: Die Marke Audi entwickelt sich im VW-Konzern unter ihrem neuen Chef Markus Duesmann immer mehr zum radikalen Antreiber der Wende und will nochmal nachsteuern. | Foto: Audi
Transformation der Ringe: Die Marke Audi entwickelt sich im VW-Konzern unter ihrem neuen Chef Markus Duesmann immer mehr zum radikalen Antreiber der Wende und will nochmal nachsteuern. | Foto: Audi
Johannes Reichel

Die Ingolstädter Volkswagen-Tochter Audi marschiert weiter voran im Konzern und hat jetzt eine weitere Forcierung ihrer Antriebstransformation angekündigt. „Das Tempo der Veränderungen in unserer Gesellschaft nimmt rasant zu. Daher beschleunigen wir unsere Transformation“, erklärte Audi CEO Markus Duesmann. Vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass die Marke ab 2026 neue Modelle nur noch mit Elektroantrieb auf den Weltmarkt bringen will. Bis 2033 soll die Produktion seiner Verbrenner sukzessive auslaufen.

„Vorsprung durch Technik ist weiter nötig, denn viele große Probleme der Welt, wie den CO2-Ausstoß und die Klimaerwärmung, können wir nur gemeinsam mit Clean Technologies lösen. Wir sehen uns als Garant für Freiheit und individuelle Mobität unserer Kund_innen“, betont Markus Duesmann.

Deshalb setze man auf emissionsfreie Antriebe. Mit dem Projekt „Audi-DNA“ will der neue Entwicklungschef Oliver Hoffmann dabei einen Fokus auf erlebbare Innovationen legen und steigt tief in technische Details wie Lenkwinkelbedarf, Handmoment und Akustik ein, um ein markentypisches Gefühl zu entwickeln.

„Wir müssen unseren Produkten eine klare, unverkennbare DNA geben. Wir werden künftig sehr eindeutig definieren, wie sich ein Audi beim Fahren anfühlen muss. Das gilt übrigens auch für das hochautomatisierte Fahren“, erklärt Hoffmann.

Im größeren Rahmen entwickelten die Chefstrategin Silja Pieh und ihr Team einen neuen Entstehungsprozess für eine nachhaltige Unternehmensstrategie. Gemeinsam mit rund 500 Mitarbeitenden aller Hierarchieebenen und aus großen Märkten wie China und den USA habe man über Monate hinweg mehr als 600 globale Trends im Mobilitätssektor bis 2030 analysiert, die für das Unternehmen relevant werden könnten und daraus Aktionsfelder abgeleitet. Einige Erkenntnisse lägen dabei auf der Hand. So rechnet man damit, dass sich Umsatz und Gewinn schrittweise verschieben, erst vom Verbrenner zum Elektroauto und später, wenn das autonome Fahren zusätzliche Wachstumspotenziale bietet soll, hin zu Software und Services.

"Wir wollen verantwortungsvolles Wirtschaften künftig weiter stärken und konsequent handeln“, erklärt Silja Pieh.

Die Marke wolle den Beweis antreten, dass sich individuelle Premiummobilität und Nachhaltigkeit miteinander vereinbaren lassen, so das Versprechen. Dazu zählt man auch die stetig steigende Fokussierung auf Software in den Modellen und das automatisierte Fahren. Die zunehmende Vernetzung, digitale Dienstleistungen und der Ausbau selbst programmierter Systeme seien neben der Elektromobilität somit auch Schwerpunkte der Volkswagen Konzernstrategie. Bis 2025 werde die bei Audi angebundene Softwareschmiede namens CARIAD eine skalierbare Softwareplattform mit einheitlichem Betriebssystem und Cloud-Anbindung für alle Marken des Konzerns entwickeln.

„Die Softwareplattform E3 2.0 wird der Enabler für die Synergien und Innovationen der Zukunft sein, einschließlich des autonomen Fahrens“, kündigt Markus Duesmann an.

Bei der strategischen Neuausrichtung werde schließlich der chinesische Markt auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Nach Schätzungen der Ingolstädter wachse der Markt für Premiumfahrzeuge bis 2030 auf 4,5 Millionen Einheiten pro Jahr. 2020 lag der Absatz bei 3,1 Millionen Fahrzeugen. Bei den Elektrofahrzeugen könnte sich der Anteil von heute 10 Prozent auf bis zu 40 Prozent bis Ende dieser Dekade erhöhen, so die Prognose von der Donau.

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