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Audi Dialoge: Entwicklungschef Dr. Peter Mertens zur Zukunft der Marke

Im Audi-internen Interview mit Tom Volpe gibt der neue Entwicklungschef Dr. Mertens einen Ausblick in die Zukunft. Wir extrahieren die wichtigsten Aussagen zur Zukunft.
Zwischen Zukunft und Vergangenheit: In seiner Freizeit schraubt Audi Chefentwickler Peter Mertens gern mit seinem Nachwuchs an Oldtimern. | Foto: Audi
Zwischen Zukunft und Vergangenheit: In seiner Freizeit schraubt Audi Chefentwickler Peter Mertens gern mit seinem Nachwuchs an Oldtimern. | Foto: Audi
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Gregor Soller

Als dringendste Themen nennt Mertens die Verjüngung der Modellpalette: Bis Mitte 2018 sollen fünf Kernbaureihen erneuert werden. Dem A8 folgen jetzt A7 und 2018 der neue Q3. Weiters steht dann der A3 zur Erneuerung an. An völlig neuen Modellen soll 2018 der coupéartige SUV Q8 und 2019 der Q4 folgen. Mit Letzterem betritt Audi wir Neuland und steigt ins Segment der Compact Utility Vehicles ein.

Derzeit aber wichtiger und interessanter dürfte 2018 der erste rein elektrische Audi, der e-tron sein. Laut Mertens ist er „ein SUV und voll alltagstauglich. Er hat eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern.“ Dazu plant Audi das viertürige Gran Turismo „e-tron Sportback“, das ab 2019 das vollelektrische Angebot der Marke ergänzen soll. Da stellt Volpe die Frage, ob sich Mertens sicher sei, dass der elektrische Audi bei den Kunden auch „fliegen“ wird, was der Entwicklungschef bejaht: „Definitiv. Der e-tron ist ein SUV und voll alltagstauglich. Er hat eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern und bietet ein einzigartiges Fahrerlebnis. Das kann keiner der Konkurrenten.“ Darüber hinaus kündigt Mertens ein Elektromodell für das Kompaktsegment an, das 2020 kommen soll. Das begründet der Entwicklungschef so: „Wir erwarten eine höhere Nachfrage nach rein elektrischen Autos zwischen 2020 und 2023. Dem wollen wir mit unseren e-tron-Modellen Rechnung tragen. Zusätzlich werden wir ab 2021 in jeder Kernbaureihe sukzessive je ein Modell elektrifizieren. Das alles tun wir für unser langfristiges Ziel, es lautet: Die Zukunft der Mobilität ist komplett emissionsfrei. Um das zu erreichen, sind wir auch an der Infrastruktur dran: An den wichtigsten Verkehrsachsen in ganz Europa wollen wir Ladesäulen für das Schnellladen aufbauen, sie leisten bis zu 350 Kilowatt. Diesen Plan verfolgen wir in einem Joint Venture gemeinsam mit Volkswagen und Porsche und wollen auch BMW, Daimler und Ford einbinden.“

Außerdem verweist er in Sachen Klimaschutz auf die g-tron-Modelle. Mit dem synthetischen Kraftstoff Audi e-gas senken sie ihren CO2-Ausstoß um 80 Prozent. Um hier weiterzukommen, schenkt Audi aktuell jedem Käufer eines g-tron wir für drei Jahre den Mehrpreis für das saubere Audi e-gas. Darauf muss natürlich die Frage nach der Zukunft des Verbrenners folgen: Hat der auf längere Sicht ausgedient? Auch hier bezieht Mertens klar Stellung: „Wir brauchen ihn auch im nächsten Jahrzehnt noch.“ Die TFSI- und TDI-Motoren werden weiterentwickelt. Bis 2025 stattet Audi laut Mertens in allen Baureihen mindestens ein Modell mit Verbrennungsmotor auch als Mild-Hybrid ausstatten. Das soll den Verbrauch um bis zu einem Liter auf 100 Kilometer senken. Ein weiteres Thema betrifft die Digitalisierung: Daher soll Audi connect in absehbarer Zeit zur Serienausstattung werden, wozu man auf Function-on-Demand setzt, was der VW-Konzern schon seit Längerem angekündigt hat: „Der Kunde bezahlt einige der Funktionen nur, wenn er sie braucht, ob Hardware oder Software. Nehmen Sie die Matrix-Funktion für die LED-Scheinwerfer: Sie ist im Auto verbaut, aber zunächst nicht aktiviert. Vor einer längeren Nachtfahrt können Sie dieses Feature dann ganz bequem nachträglich digital freischalten lassen. Wir nennen das Function-on-Demand. Für den Kunden bedeutet das mehr Flexibilität, mehr Individualität.“

Was bedeutet das für die Kunden?

Die sehen vor allem den letzten Punkt kritisch, wie aus einigen ersten Antworten auf das Interview hervorgeht. De facto liegt Audi mit seinen Ankündigungen aber noch im Zeitplan, wenngleich die ganz große Revolution ausbleiben wird – das, was Mertens ankündigt, steckt auch andernorts für die avisierten Zeitfenster in der Pipeline.

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