Audi Charging Hub: Laden mit Lounge
Gern wären wir persönlich vorbeigefahren - wäre nicht eine Grippe dazwischengekommen: Am ersten Charging-Hub von Audi in Nürnberg, wo man in loungeähnlicher Atmosphäre wind- und wettergeschützt laden kann. Die geplanten Audi Charging Hubs sollen Lademöglichkeiten für Kund:Innen im urbanen Umfeld bieten, die zu Hause keine Lademöglichkeiten haben. Wie das aussehen wird, demonstrierte die Ingolstädter am 16.12.2021 erstmals weltweit an der Messe Nürnberg, wo am 23.12.2021 der erste Charging Hub eröffnet. Ralph Hollmig, Projektleiter für en Audi Charging Hub erklärt dazu:
„Wir gehen dorthin, wo unsere Kundinnen und Kunden nicht unbedingt mit einem vollgeladenen E-Auto aufwachen, und denken gleichzeitig an den zukünftig steigenden Ladebedarf.“
Modulare „Cubes“ lassen sich schnell auf-, ab- und umbauen
Basis für die loungeartigen Hubs sind sogenannte „Cubes“ – Containerwürfel mit je zwei Schnellladepunkten, die sich schnell auf und abbauen lassen und die unterschiedlich kombiniert werden können. Als Stromspeicher nutzt Audi gebrauchte Second-Life-Akkus, die laut Hersteller aus zerlegten Entwicklungsfahrzeugen stammen sollen. Damit spart sich Audi eine aufwändige Hochspannungszuleitung, teure Trafos und ein aufwändiges Planungsverfahren. Damit kann man die Hubs überall genau dort eröffnen, wo sie gebraucht werden, unabhängig vom Netz.
Konkret bietet der Zwischenspeicher in Nürnberg 2,45 MW, der über das ohnehin vorhandene Niederspannungsnetz mit Grünstrom versorgt werden kann. Dafür genügt ein 200-kW-Anschluss. Dazu kommen Photovoltaikmodule auf dem Dach, die zusätzlich bis zu 30 kW grüne Energie zuschießen. Die DC-Ladeleistung beträgt bis zu 320 kW – der e-tron GT lädt aktuell mit bis zu 270 kW – damit wäre er im Idealfall binnen 23 Minuten von zehn auf achtzig Prozent geladen. Laut Audi lassen sich pro Tag bis zu 80 Autos laden.
Sehr faire Tarife: 31 Cent für DC mit dem Audi-Ladevertrag
Die Tarife sind für das Gebotene günstig: Audi ruft für Kunden mit dem e-tron-Charging-Vertrag derzeit 31 Cent/kWh auf, womit man laut Hollmig im Tariffenster der heimischen Wallbox bleiben möchte – dafür aber DC bietet! Aber auch andere Fabrikate sind willkommen, allerdings zu anderen Tarifen. Gebucht wir per App oder an zwei Säulen gar per Plug and Charge, wobei der Ladepunkt das Auto erkennt. Dazu braucht es wieder den e-tron Charging Service und ein neues Modell: Denn der e-tron 50/55 S samt Sportback kann das erst ab Produktionswoche 48/2021 – heißt, ab dem 29.11.2021. Neu ist auch die Reservierungsfunktion, mit der Audi auch herausfinden möchte, zu welchen Zeiten besonders häufig geladen wird.
Viele Zusatzservices im Hub
Dazu kommen Extra-Services: Eine Leihstation für Scooter, eine Tauschstation für Fahrradakkus und Probefahrtmöglichkeiten mit Q4 e-tron und RS e-tron GT. Außerdem bietet Audi Just-in-Time Lieferservices für Lebensmittel, eine „hochwertige Automatengastronomie“ und eine mobile Autopflege: Heißt leider im Umkehrschluss, dass man aus Kostengründen natürlich versucht, vor Ort möglichst wenig Menschen zu haben. Wodurch das Gebäude in Nürnberg gerade nachts schnell auch mal zum Geisterhub wird.
Tags über ist aber Servicepersonal vor Ort und heißt einen zwischen 10 und 19 Uhr in der barrierefreien 200-Quadratmeter-Lounge mit 40-Quadratmeter-Terasse willkommen. Ladepunkte und Lounge sind 24/7 verfügbar. Und auf einem 98-Zoll-Screen kann man sich Details erklären lassen respektive seinen nächsten Audi konfigurieren.
Was bedeutet das?
Ein spannender Ansatz, den Audi da fährt: Überzeugend ist auf jeden Fall das Energiekonzept verbunden mit der Reservierung und der Lounge. Und das zu absolut fairen Tarifen. Nur nachts wird man hier genauso allein sein wie an jedem anderen Ladepunkt auch. Man darf gespannt sein, wie Audi- und Fremdmarkenfahrer den Charging-Hub annehmen.
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