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Audi: A3 Sportback wieder als Erdgas-Version

Der Konzern will zwar mittelfristig raus aus der CNG-Technologie. Kurzfristig laufen die Modellzyklen weiter - und der Audi A3 Sportback kommt noch mit TGI-Motor und bleibt die umweltfreundlichere PHEV-Alternative.

Schöner Rücken, saubere Bilanz: Der A3 Sportback bleibt unter der 100-g-Marke beim CO2 - wenn man ihm nicht die Sporen gibt. | Foto: Audi
Schöner Rücken, saubere Bilanz: Der A3 Sportback bleibt unter der 100-g-Marke beim CO2 - wenn man ihm nicht die Sporen gibt. | Foto: Audi
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Johannes Reichel

Ungeachtet des mittelfristigen Ausstiegs aus der CNG-Technologie im Konzern launcht auch die VW-Tochter Audi neben der Kernmarke VW, Seat und Skoda weiter neue CNG-Modelle. Jetzt kommt der neue A3 Sportback mit dem sogenannten g-tron-Antrieb auf den Markt. Er verfügt wie die Geschwister VW Golf, Seat Leon und Skoda Octavia über den relativ neuen 1,5-Liter-TGI-Motor, der es ebenfalls auf 150 PS (110 kW) bringt und den Kompaktwagen in 9,7 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen soll. Mit einem CO2-Äquvivalent von 96 bis 99 g/km soll das Fahrzeug unter der magischen 100-g-Marke im NEFZ bleiben, was 3,5 bis 3,6 kg CNG/100 km entspricht. Im NEFZ soll das Modell mit den drei unterflur verbauten CNG-Tanks 495 km weit kommen, im WLTP sind es 445 km. Die Tanks, im Heck ein Stahltank, unter den Sitzen zwei Faserverbund-Behälter aus sicherheitsoptimiertem GFK-CFK-Mix, fassen gesamt 18 Kilogramm CNG. Dazu kommt eine Benzinreserve von 9 Liter Sprit. Serienmäßig ist ein S-Tronic-Doppelkupplungsgetriebe, das die Kraft auf die Vorderräder überträgt.

Durch die Einspeisung von sogenanntem e-gas ins Erdgasnetz trage man dazu bei, den Anteil von nachhaltigem Methan im Gas-Mix weiter zu erhöhen, erläuterte der Hersteller über das Modell hinaus. Der synthetische Kraftstoff entsteht in der Power-to-Gas-Anlage in Werlte und wird mithilfe von Windstrom aus Wasser und Kohlendioxid gewonnen. Als CO-Quelle nutzt man eine benachbarte Biogas-Anlage, die landwirtschaftliche Reststoffe verwertet. Die Power-to-Gas-Anlage im Emsland ist Forschungsstätte und Produktionsstandort in einem und dient auch dazu, das Stromnetz bei einem weiter ansteigenden Anteil fluktuierenden Grünstroms aus Wind und Sonne zu stabilisieren.

Was bedeutet das?

VW-Chef Diess hat zwar das Ende der Weiterentwicklung der CNG-Technologie verkündet. Das heißt aber nicht das die erst jüngst vorgestellte Technologie "altes Eisen" wäre. Der Motor ist hochkultiviert, spritzig und sparsam, passt mithin gut in einen "Dynamiker" wie den Sportback. Audi hat auch dem Thema Sicherheit (das nie eines war) noch mehr Sorgfalt angedeihen lassen, um die irrationalen Ängste mancher Kunden zu zerstreuen. Und gerade in Verbindung mit Power2Gas oder Biomethan wird beim CNG eine clevere Koppelung der Sektoren und ein Schuh draus. Er fährt im Zweifel von der CO2-Bilanz besser als mancher Premium-Stromer und erst recht wie die zahlreichen PHEV-Modelle, die auch die Marke mit den vier Ringen derzeit in den Markt drückt. Es ist ein weiter zu beklagendes Versäumnis der Bundesregierung, die CNG-Fahrzeuge nicht mit einer Innovationsprämie zu belohnen, statt ökologisch zweifelhafte PHEVs zu incentivieren. CNG bleibt ein Stiefkind, das großes Potenzial gehabt hätte. Vielleicht wird auf dem Weg über LNG bei den Trucks doch noch eine Erfolgsstory draus.

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