Arthur D. Little-Studie: Wie China zum Leitmarkt der Autoindustrie aufstieg
In den vergangenen Jahren hat sich die Volksrepublik China und die Autoindustrie zu einem Vorreiter rund um die Mobilitätstrends von morgen entwickelt. Eine Expansion chinesischer Hersteller nach Europa ist zunehmend erkennbar. Die Beratungsgesellschaft Arthur D. Little Analyse zeigt auf, dass die Offenheit europäischer Käufer gegenüber chinesischen E-Fahrzeugen stark von der aktuellen Automarke der Befragten abhängt: So war die Wechselbereitschaft etwa bei europäischen Kunden von Kia (81 %), Hyundai (80 %) und Toyota (71 %) deutlich höher als bei Besitzern europäischer Marken wie Skoda (39 %), Renault (49 %) oder Volkswagen (57 %). Die Akzeptanz für den Kauf chinesischer E-Fahrzeuge ist weltweit - aber besonders in den Schwellenländern - inzwischen groß. Unter der Annahme identischer Lebenszykluskosten ist das Batteriefahrzeug global mit 48 % inzwischen zur ersten Präferenz für einen zukünftigen Neuwagenkauf geworden, lediglich 14 % liebäugeln mit dem Kauf eines reinen, nicht elektrifizierten Verbrenners. Zweifel an der Langlebigkeit der Batterie sind der am häufigsten genannte Vorbehalt gegen den Kauf eines reinen E-Fahrzeugs.
Autonomes Fahren: Skepsis in Europa und USA - Hype in China und Indien
Weiterhin skeptisch sind europäische und US-Verbraucher gegenüber dem Megatrend "autonomes Fahren". Auf einer Skala von -100 bis +100 ist die Zurückhaltung mit -17 in beiden Regionen weiterhin groß. Ganz anders ist das Bild in Asien: Indische Verbraucher sind mit einem Wert von +47 besonders interessiert, China und Saudi-Arabien folgen mit +29 bzw. +28. Global ist erkennbar, dass autonome und automatisierte Fahrzeuge in globalen Megacities besonders hohe Akzeptanz genießen. Die Befürwortung der Entwicklung nimmt mit der Größe der Wohnorte deutlich ab. Auf der Skala von -100 bis 100 ist zudem erkennbar, dass auch das Einkommen der Befragten ein relevanter Faktor ist. Besonders hohe Akzeptanz genießt autonomes Fahren in Megacities unter Befragten der höchsten Einkommensklasse (Score von +44), besonders groß ist die Ablehnung in Kleinstädten unter 50.000 Einwohnern unter Verbrauchern mit mittlerem und niedrigem Einkommen (-23 bzw. -20).
Autobesitz nimmt in "reifen" Märkten ab
Während die Bedeutung des Besitzes von Fahrzeugen in "reifen" Automärkten laut Befragten in den kommenden zehn Jahren abnehmen wird (Italien, Spanien, Frankreich, Belgien, Norwegen wie auch Singapur), ist in den Schwellenländern das Gegenteil zu beobachten. In China, Indien, Vietnam und Mexiko nimmt die Bedeutung des Fahrzeugbesitzes weiter deutlich zu. Massive Unterschiede sind weltweit beim Fahrzeugkauf festzustellen. Während der Kauf von Neuwagen in Europa bei 52 % der Käufer präferiert wird, ist die Präferenz für den Neuwagenkauf in Indien (89 %), Südostasien (90 %) und China (96 %) extrem ausgeprägt. Wieder sind Käufer außerhalb Europas und Nordamerikas deutlich offener gegenüber Innovationen: Sie haben eine höhere Bereitschaft, für den Autokauf digitale Kanäle zu nutzen, als die Kunden in den traditionellen Märkten.
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