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Aral-Studie: Elektroautos sind noch keine Alternative

Seit 2003 erhebt Aral im Zwei-Jahres-Rhythmus die Vorlieben der Autofahrer in Deutschland. Und befragt dazu je 1000 Autofahrer. Die Ergebnisse 2017 sind spannend.
Die Konjunktur scheint zu stimmen: Noch nie beabsichtigten so viele Autofahrer, einen Neuwagen zu kaufen. | Grafik: Aral
Die Konjunktur scheint zu stimmen: Noch nie beabsichtigten so viele Autofahrer, einen Neuwagen zu kaufen. | Grafik: Aral
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Gregor Soller

Noch nie war das Interesse am Kauf eines Pkw in der Geschichte der Aral Studie "Trends beim Autokauf" so groß wie 2017. 41 Prozent der Autofahrer wollen sich ein anderes Auto zulegen, darunter sind außerdem überdurchschnittlich viele potenzielle Neuwagen-Käufer. Allerdings wird das grundsätzliche Interesse begleitet von einer größeren Bereitschaft, die bisherigen Präferenzen über Bord zu werfen. Sehr interessant ist dabei das Abschneiden der alternativen Antriebsformen. Jeder zweite Kaufinteressent will sich einen klassischen Benziner zulegen. Im Vergleich zur Vorgängerstudie entspricht das einem Plus von zehn Prozentpunkten. Auf Platz zwei folgt der Diesel mit nur noch 18 Prozent - vor zwei Jahren gaben dies noch 31 Prozent der Befragten an. Der zweite große Gewinner neben dem Benzinaggregat sind Hybridmotoren. Seit 2013 stieg der Anteil von sechs über elf auf jetzt 15 Prozent.

Interessant ist der Praxis-Check für das Elektroauto: Bei dieser Antriebsform erwarten Autofahrer eine durchschnittliche Reichweite von 463 Kilometer pro Ladevorgang. Bei der erstmals gestellten Frage nach der maximal akzeptierten Ladedauer halten fast 60 Prozent der Studienteilnehmer eine Ladezeit von bis zu 30 Minuten für akzeptabel. Sowohl bei der Reichweite als auch bei der Ladezeit können die derzeit verfügbaren Modelle diese Ansprüche noch nicht befriedigen. Möglicherweise sind das Gründe dafür, dass beim Elektroauto Theorie und Praxis noch weit auseinander liegen. Denn 55 Prozent der Studienteilnehmer geben zwar an, dass sie sich grundsätzlich für einen Stromer interessieren, jedoch nur fünf Prozent können sich ganz konkret die Anschaffung vorstellen.

Weniger Begeisterung gibt es laut der Aral-Studie für autonomes Fahren: Spurhalte-Assistent, Verkehrszeichen-Erkennung oder Abstandswarner haben als Vorboten längst den Praxistest bestanden. Obwohl diese Extras häufiger bei potenziellen Autokäufern auf der Bestellliste stehen, trauen sie der konsequenten Weiterentwicklung wieder weniger über den Weg. Nur 20 Prozent der Befragten sagen, dass sie sich vorstellen können, autonom zu fahren. Bei der Ersterhebung vor zwei Jahren waren es noch 34 Prozent.

Was bedeutet das?

Das Dieselgate schlägt auf die Studie durch und die alternativen Antriebe sind langsam im Kommen, allerdings erst in Hybridform, während die reinen Elektriker noch Zeit brauchen werden – und Reichweite.

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