Alfa Romeo: 2023 massiv zugelegt
Der Tonale scheint das Ruder herumgerissen zu haben: Tatsächlich zog er auch die übrigen Alfa-Baureihen mit nach oben – Anfang der 2020er Jahre dümpelte Alfa Romeo in Deutschland mit extrem schwachen Verkaufszahlen vor sich hin, weshalb die Rückkehr jetzt umso stärker ausfällt. In den zurückliegenden zwölf Monaten wurden laut KBA 6.198 Alfa Romeo Tonale, Giulia und Stelvio neu zugelassen. Die zur Stellantis Gruppe gehörende Premiummarke schnitt deutlich besser ab als der deutsche Gesamtmarkt, für den das KBA ein Plus von sieben Prozent errechnete.
Giulia: Das Facelift katapultierte die „alte Dame“ nochmal nach oben
Überraschend war die Entwicklung der bereits 2016 vorgestellten Giulia: Sie überzeugte 2023 mehr als doppelt so viele Neuwagenkäufer als im Vorjahr 2022. Der Alfa Romeo Tonale, das erste elektrifizierte Modell der Marke, legte um 81 Prozent zu und ist bei der Betrachtung der Gesamtzulassungen damit ähnlich beliebt, wie die Alfa Romeo Giulia (beide knapp 2.200 Zulassungen). Der Alfa Romeo Stelvio trug mit einem Plus von 33 Prozent ebenfalls zum starken Aufwärtstrend der Marke bei (knapp 1.900 Zulassungen). Das positive Image von Alfa Romeo wurde auch von renommierten Auszeichnungen durch die Fachpresse bestätigt.
Niccolò Biagioli, Managing Director Premium Brands Stellantis Deutschland, freute sich:
„2023 war ein äußerst erfolgreiches Jahr für Alfa Romeo. Eine Steigerung bei den Neuzulassungen von 70 Prozent unterstreicht die zunehmende Attraktivität unserer Premiumprodukte für deutsche Kundinnen und Kunden. Für diesen Erfolg bedanke ich mich auch bei unseren Händlern und meinem gesamten Team. Jetzt gehen wir mit vollem Engagement daran, 2024 zu einem ebenso positiven Jahr zu machen. Besonders freuen wir uns auf den neuen Alfa Romeo Milano. Mit der vierten Baureihe haben wir ab 2024 auch ein reinelektrisch angetriebenes Modell im Portfolio. Das erste Sport Urban Vehicle unserer Historie wird Alfa Romeo auch in Deutschland zusätzlichen Rückenwind verleihen.“
Die Weltpremiere des neuen Alfa Romeo Milano ist auf den April 2024 terminiert. Der Kleinwagen, mit dem Alfa Romeo in das europaweit zahlenmäßig größte Fahrzeugsegment zurückkehrt, wird auch in einer zu 100 Prozent elektrischen Version sowie mit Hybrid-Antrieb erhältlich sein. Der Modellname ist eine Hommage an die Stadt Mailand, in der die Geschichte von Alfa Romeo am 24. Juni 1910 begann.
Außerdem feiern viele Klassiker von Alfa Romeo 2024 Jubiläen
Ab 1910 hatte sich Alfa Romeo weltweit einen Namen mit Sportwagen und Fahrzeugen aus dem Luxussegment gemacht. Vor 70 Jahren brach für die Traditionsmarke eine neue Ära an: Mit der Alfa Romeo Giulietta (kleine Giulia) brachte die Marke bis dahin unbekannte Sportlichkeit in das Kompaktsegment. Den Anfang machte 1954 die von Nuccio Bertone gestaltete Giulietta Sprint. Ein Jahr später folgten die Limousine Giulietta Berlina und der Roadster Giulietta Spider. Herausragendes Merkmal der Alfa Romeo Giulietta war der mit Knowhow aus dem Rennsport konstruierte Motor mit Alublock und –Zylinderkopf samt zwei obenliegenden Nockenwellen und Doppelvergasern. Den unter Fans als „Doppelnocker“ berühmten Motor verwendete Alfa Romeo mit Hubräumen bis zu zwei Litern über die folgenden vier Jahrzehnte – er war auch klanglich immer ein Erlebnis.
Eine ähnliche Plattformstrategie verfolgte Alfa Romeo mit dem Modell Alfetta. Mit der Technik der Limousine kam 1974 das Coupé Alfa Romeo Alfetta GT auf den Markt. Das von Giorgetto Giugiaro verantwortete, betont keilförmige Karosseriedesign ist unverwechselbar. Den Anfang machte die Alfetta GT mit 1,8-Liter-Vierzylinder. Ab 1979 bot Alfa Romeo außerdem einen der ersten Turbobenziner in einem Großserienfahrzeug an. Topmodell war ab 1980 das Modell GTV6 mit Sechszylindermotor, mit dem Alfa Romeo unter anderem mehrere Titel im Tourenwagen-Rennsport gewann.
Der von Nuccio Bertone designte Alfa Romeo 90 ersetzte 1984 die Alfetta. Da Alfa Romeo da schon knapp bei Kasse war, musste es vor allem ein neues (am kastigen Heck durchaus gewöhnungsbedürftiges) Außendesign richten, innovativ waren aber die elektrisch ausfahrbare Spoilerlippe unter dem vorderen Stoßfänger. Ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h senkte er sich ab und optimierte so die Aerodynamik. Innen gab es einen als Koffer mitnehmbares Handschuhfach. Die italienischen Luxusteuer auf großvolumige Motoren veranlasste Alfa Romeo, für das Modell 90 einen Sechszylindermotor mit nur zwei Litern Hubraum anzubieten.
1994 debütierte in Paris auch der extrem keilförmige Alfa Spider, intern Typ 916 genannt, der auch die Basis des neuen GTV bildete. Als erster Spider hatte er Frontantrieb und brach radikal mit seinen Vorgängern – wird aber jetzt aufgrund seiner ungewöhnlichen Optik und dem Erreichen des Oldtimeralters zunehmend beliebter und teurer.
Was bedeutet das?
Alfa Romeo könnte sich gerade an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen: Mit dem 33 Stradale hat man einen extrovertierten Hingucker, der die Zeit bis zum Erscheinen des Milano überbrückt. Und der tritt dann endlich optional elektrisch im sehr populären Segment der kompakten CUV an. Wichtig ist nur, dass Alfa Romeo jetzt endlich kontinuierlich kompetitive neue Modelle nachschiebt.
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