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Aldi Süd baut Ladenetz an Filialen massiv aus

Discounter will Filialen sukzessive mit Ladesäulen ausrüsten. Verkehrsminister nimmt erste Säule in Betrieb, 2020 sollen weitere 200 folgen. Bis 150 kW Leistung in Stadt und Autobahn, am Land mit AC.

Strom beim Einkauf: ALDI SÜD will das Ladenetz an den Filialen ausbauen, stadtnah mit Schnellladern wie hier in Passau. | Foto: ALDI SÜD
Strom beim Einkauf: ALDI SÜD will das Ladenetz an den Filialen ausbauen, stadtnah mit Schnellladern wie hier in Passau. | Foto: ALDI SÜD
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Johannes Reichel

Der Lebensmitteldiscounter ALDI SÜD hat angekündigt, das Netz von Elektroladesäulen an seinen Filialen massiv ausbauen zu wollen. Dafür sollen zusätzliche Ladestationen auf den Filialparkplätzen gebaut werden. Im Beisein von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) gab der Lebensmittler jetzt bei einem symbolischen ersten Ladevorgang in Scheuers Wahlkreis Passau den Startschuss für das dem Vernehmen nach langfristig angelegte Infrastrukturprojekt.

„Wir möchten es unseren Kunden leichtmachen, auf E-Mobilität umzusteigen. Deshalb investieren wir seit Jahren in die Ladeinfrastruktur und gehen diesen Weg jetzt konsequent weiter“, erklärte Stefan Ruhland, Director Logistics Management bei ALDI SÜD.

In Stadt und Autobahn mit DC, am Land mit AC

In diesem Jahr sollen noch gut 200 Filialen folgen kündigte Ruhland weiter an. Als Partnerunternehmen sind dabei Alpitronic, ABB, wallbe, der Energiedienstleister enercity sowie die Tokheim Service Group (TSG) beteiligt. Die neuen Schnellladestationen verfügen über eine Leistung von bis zu150 Kilowatt und ermöglicht besonders schnelles Laden: Eine volle Aufladung des E-Fahrzeugs soll so in unter 45 Minuten absolviert sein. In einer halben Stunde lasse sich damit zukünftig eine Reichweitenerhöhung von bis zu 500 Kilometern erzielen, wirbt der Discounter. Allerdings setzt man auf verschiedene Ladesäulentypen, um den Bedarf passgenau zu decken, wie es heißt.
 

Im städtischen Raum und in Autobahnnähe sollen verstärkt Schnellladestationen installiert werden. Pro Filiale werde es zwei DC-Schnellladepunkte mit insgesamt bis zu 150 Kilowatt Ladeleistung geben. Im ländlichen Raum und in kleineren Städten will man an den Filialen hauptsächlich auf AC-Normalladestationen mit mindestens zwei Ladepunkten. Ein halbstündiger Einkaufs soll so für bis zu 80 Kilometer Reichweite genügen. Wo möglich sollen die Ladestationen mit Solarstrom von Fotovoltaikanlagen auf den Filialdächern versorgt werden. Darüber hinaus bezieht der Discounter grundsätzlich 100 Prozent Grünstrom.

"Ladestationen im Einzelhandel tragen maßgeblich dazu bei, dass die Elektromobilität alltagstauglich wird. Die Branchekann hier Vorreiter sein“, erklärte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer im Rahmen der Einweihung an der Filiale Neuburger Straße in Passau.

Nachhaltigkeitsstrategie: Gesamte Lieferkette im Blick

Mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur will man den Kunden die Möglichkeit geben, den eigenen CO2-Fußabdruck zu senken und zudem einen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten. Als erster internationaler Discounter habe ALDI SÜD sich ein unternehmensweites wissenschaftlich validiertes Klimazielgesetzt (Science-based Targets, kurz SBT) gegeben. Bis Ende 2025 strebt die Gruppe an, die absoluten operativen Emissionen um mehr als ein Viertel im Vergleich zu 2016 zu reduzieren. Zudem will man bis Ende 2024 die strategischen Lieferanten dazu anhalten, sich ebenfalls wissenschaftsbasierte Reduktionsziele vorzunehmen. Die Lieferanten sind für 75 Prozent der Emissionen in der Lieferkette verantwortlich. In Deutschland handelt der Discounter nach eigenen Angaben bereits seit 2017 komplett klimaneutral.

Was bedeutet das?

Wenn eine deutsche Weltmarke wie ALDI etwas macht, dann hat das immer Signalwirkung und setzt einen Impuls. In negativer Hinsicht ist das der Fall, wenn es mal wieder an den unseligen Unterbietungswettbewerb beim Kilo Fleisch oder dem Liter Milch geht. In positiver Hinsicht, wenn der Discounter die Klimaneutralität seiner Filialen sowie der Lieferanten vorantreibt und sich jetzt auch noch stärker als bisher als Vorreiter in Sachen Elektromobilität positionieren will. Natürlich ergibt das Sinn, sich beim Einkaufen, so es denn zum Großeinkauf mit dem Auto geschehen muss, schnell an den Lader zu hängen und die Parkzeit als Ladezeit zu nutzen. Dass es auch noch mit Ökostrom geschieht, teils von den eigenen Solaranlagen auf dem Filialdach, muss man in der Tat als beispielhaft anerkennen. Jede Wette, Lidl & Co lassen nicht lange warten ...

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