Akasol: Übernahme durch BorgWarner
Der US-amerikanische Autozulieferer BorgWarner übernimmt den hessischen Batteriespezialisten Akasol AG. Beide Unternehmen haben ein Business Combination Agreement unterzeichnet, mit der sie die strategische Partnerschaft besiegeln und Akasol Teil des BorgWarner-Konzerns wird. Dabei soll Akasol eigenständig unter seiner Marke weitergeführt werden. Der Vorstand um Sven Schulz und Carsten Bovenschen sowie alle Gründer werden dem Unternehmen erhalten bleiben.
Übernahmeangebot 120 Euro je Aktie
Den Akasol-Aktionären wurde angeboten, sämtliche ausstehenden auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Zahlung einer Geldleistung in Höhe von 120 Euro je Aktie zu erwerben. Der Angebotspreis entspricht einer Prämie von 23,4 % auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten drei Monate vor der Ankündigung, einer Prämie von 44,2 % auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten sechs Monate vor der Ankündigung sowie einer Prämie auf das von Bloomberg ermittelte Analystenkursziel im Median von 99 Euro, jeweils bezogen auf den 12. Februar 2021. Er stellt zudem einen sechsfachen EV/Umsatzmultiplikator auf den von Research-Analysten prognostizierten 2021er-Umsatz von ca. 125 Mio. Euro sowie einen EV/Umsatzmultiplikator von ca. 1,8 vom für 2024 erwarteten Umsatz von 400 Mio. Euro dar. Sven Schulz (über die Schulz Group GmbH) sowie die weiteren Gründer von Akasol, die gemeinsam über einen Aktienanteil von rund 59,4 % verfügen, haben bereits entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet.
"Der Vorstand begrüßt die strategische Partnerschaft mit BorgWarner, da sie für das Unternehmen eine hervorragende strategische Perspektive bietet. BorgWarner teilt unsere Vision der emissionsfreien Mobilität, und gemeinsam werden wir die Technologie- und Marktführerschaft von Akasol für hochentwickelte Batteriesysteme weiter ausbauen. Nachdem ich Akasol in den vergangenen zwölf Jahren als Hauptaktionär und Vorstandsvorsitzender aufgebaut und entwickelt habe, bin ich davon überzeugt, dass dies der richtige nächste Schritt für eine sehr vielversprechende Zukunft unseres Unternehmens ist, so dass ich gemeinsam mit den anderen Gründern beschlossen habe, meine Aktien BorgWarner zum Angebotspreis anzubieten. Das ist ein klares Signal des Vertrauens in ihr attraktives Angebot. Auf Wunsch von BorgWarner und aus eigenem Antrieb werde ich das Unternehmen als CEO zusammen mit meinem Kollegen Carsten Bovenschen, allen Gründern und dem Managementteam weiterführen. Wir freuen uns sehr auf dieses neue Kapitel unserer Firmengeschichte." (Akasol-CEO Sven Schulz)
Über BorgWarner
Der US-amerikanische Autozulieferer BorgWarner mit Sitz in Auburn Hills (Michigan) hat 2020 einen Umsatz von 10,17 Mrd. US-Dollar und einen Gewinn (Ebit) von 990 Mio. US-Dollar erzielt. Die Umsatzrendite betrug 9,74 %. Er beschäftigt rund 48.000 Mitarbeiter. Durch den Systemwechsel weg vom Verbrenner zu elektrifizierten Antrieben befindet sich BorgWarner seit Jahren in einem Umstrukturierungsprozess, hatte der Konzern bis dato vorwiegend Komponenten für Verbrenner wie Kupplungen, Turbolader, Steuerketten, Abgasrückführungssysteme, Zündspulen und Glühkerzen sowie Getriebetechnik hergestellt. Bereits 2020 übernahm der Konzern mit Delphi Technologies zum Preis von 3,3 Mrd. US-Dollar einen wichtigen Produzenten von Leistungselektronik für elektrische Antriebssysteme.
In Deutschland ist BorgWarner seit vielen Jahren aktiv. So erfolgte z.B. 1998 die Übernahme des Turboladersystembereichs der AG Kühnle Kopp & Kausch in Kirchheimbolanden. Weitere Standorte bestehen u.a. in Arnstadt, Heidelberg, Ludwigsburg, Markdorf, Muggendorf und Ketsch, wo das Kompetenzzentrum für Antriebstechnologie seinen Sitz hat.
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