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Agora: Pro Tag 5.000 E-Autos wären "Deutschlandtempo der E-Mobilität"

Was heißt "Deutschlandtempo" für E-Autos? Das hat der Think Tank Agora untersucht und kam zu einem schlichten Ergebnis: 5.000 reine Stromer täglich wären nötig. Aktuell ist es ein Zehntel.

Weit unterm Soll: Für das 15-Millionen-E-Auto-Ziel müssten ab sofort pro Tag 585 reine Stromer zugelassen werden, im Januar war es nur ein Fünftel davon. | Grafik: Agora
Weit unterm Soll: Für das 15-Millionen-E-Auto-Ziel müssten ab sofort pro Tag 585 reine Stromer zugelassen werden, im Januar war es nur ein Fünftel davon. | Grafik: Agora
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Johannes Reichel

Für das von der Ampelkoalition im Koalitionsvertrag ausgerufene Ziel von mindestens 15 Millionen vollelektrische Pkw bis 2030, müssten ab sofort täglich rund 5.000 reine Stromer zugelassen werden. Das geht aus einer Hochrechnung hervor, die der Berliner Think Tank Agora Verkehrswende angestellt hat. Aktuell liegt der Bestand bei etwa einer Million Fahrzeuge. Dagegen lag im Januar 2023 der durchschnittliche Tagesabsatz nur bei 585 Neuzulassungen pro Tag, im Februar bei 1.160. Am höchsten waren die Zulassungszahlen bisher im Dezember 2022 mit 3.365 Neufahrzeugen pro Tag. Alles, was ab jetzt unter dem Soll liegt, müsste in den folgenden Monaten und Jahren durch umso höhere Absatzzahlen kompensiert werden, verweisen die Analysten.

„Das Ziel, 15 Millionen vollelektrische Pkw bis 2030 in Deutschland auf die Straße zu bringen, ist zentral für die deutsche Klimaschutzstrategie und für die Zukunft der deutschen Automobilindustrie. Je schneller die Hersteller auf Elektromobilität umstellen, desto eher können sie wirtschaftlich erfolgreich sein", appellierte Christian Hochfeld, Direktor von Agora Verkehrswende.

Die Bundesregierung habe viel aufzuholen, wenn das 15-Millionen-Ziel noch erreicht werden solle. Bisher liegt der Absatz weit unter dem erforderlichen Soll. Durchschnittlich 5.000 E-Pkw-Neuzulassungen pro Tag bis 2030 sei die "Messlatte für das neue Deutschlandtempo beim Ausbau der Elektromobilität". Einen wichtigen Hebel sieht er auch in den europäischen CO2-Flottengrenzwerte. Doch anstatt sich für eine Verschärfung des Kommissionsvorschlags einzusetzen, habe die Bundesregierung zuletzt sogar Zweifel aufkommen lassen, dass sie den über Monate ausgehandelten Kompromiss mitträgt, moniert Hochfeld.

"Die Zustimmung Deutschlands im EU-Rat ist entscheidend, um die Weiterentwicklung der CO2-Flottengrenzwerte abzuschließen und so die nötige Planungssicherheit für die Transformation der Automobilindustrie und den Ladeinfrastrukturausbau zu schaffen. Mit einer Enthaltung oder Ablehnung würde die Bundesregierung der Wirtschaft, dem Klimaschutz und Deutschlands Ansehen in Europa großen Schaden zufügen", warnt der Agora-Chef.

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