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Agora-Konzept: Wie eine Mobilitätsgarantie für Bus & Bahn in Deutschland aussieht

Vorbild Schweiz: Eine Analyse des Think Tanks skizziert Ausgangslage für garantierte Grundversorgung mit Bus und Bahn und bringt Praxisbeispiele aus deutschen Bundesländern, der Schweiz und Österreich. Verknüpft mit massiver Kritik: 27 Millionen Bundesbürger haben kaum Anschluss an öffentlichen Verkehr.

Fahr Bus & Bahn & Bike: Wie eine Grundversorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Deutschland aussehen könnte - und in der Schweiz bereits Realität ist - skizziert eine Analyse von Agora. | Foto: J. Reichel
Fahr Bus & Bahn & Bike: Wie eine Grundversorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Deutschland aussehen könnte - und in der Schweiz bereits Realität ist - skizziert eine Analyse von Agora. | Foto: J. Reichel
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Johannes Reichel

Die Bundesregierung kann bei ihrem im Koalitionsvertrag angekündigten Vorhaben, Erreichbarkeits- und Qualitätsstandards für das Bus- und Bahnangebot in Deutschland zu entwickeln, auf eine Reihe von Vorarbeiten und Praxisbeispielen aufbauen. Das zeigt eine Analyse des Berliner Thinktanks Agora Verkehrswende mit Blick auf die deutschen Bundesländer sowie auf die Schweiz und Österreich.

Ziel solle es nach Einschätzung der Denkfabrik sein, mit den Standards die Grundlage für eine bundesweite Mobilitätsgarantie im öffentlichen Verkehr zu schaffen. Insbesondere in dünn besiedelten Regionen, in denen kaum Busse und Bahnen fahren, helfe das Deutschlandticket nicht weiter. Deutschlandweit hätten etwa 27 Millionen Menschen entweder keinen oder nur wenige Male am Tag einen Anschluss an den öffentlichen Verkehr in ihrer Nähe, kritisiert die Organisation.
 

Schweiz als Vorreiter, Österreich zieht nach

Österreich habe bereits Standards für den Bus- und Bahnverkehr festgelegt. Die Schweiz verfügt seit Langem über ein deutlich besseres Angebot als Deutschland. Beide Länder weiten den Betrieb laufend aus. Österreich will in Orten ab einer Größe von 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern eine Anbindung im Stundentakt garantieren. In Deutschland strebt Baden-Württemberg in ländlichen Räumen einen garantierten 30-Minuten-Takt an. Im Saarland sowie in Sachsen-Anhalt und Brandenburg ermöglichen sogenannte PlusBus-Linien bereits einen Stundentakt an Werktagen. Neben Taktfahrplänen sind in dünn besiedelten Regionen flexible Angebote wichtig, zum Beispiel Kleinbusse, die per App bestellt werden können. Das Papier trägt auch die bisherigen Ansätze von Verbänden zur Definition der Qualität des ÖPNV zusammen. Zentral sind dabei Kriterien wie Verfügbarkeit, Zugänglichkeit, Information, Zeit und Komfort.

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