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Absatzflaute bei Ora und Wey: GWM entlässt alle Mitarbeiter in Europa

Offenbar verkaufen sich die Elektromodelle von Ora und Wey längst nicht so gut wie erwartet. Jetzt zieht GWM die Reißleine und entlässt alle Mitarbeiter in Europa. Die Münchner Zentrale soll geschlossen werden.

Startschwierigkeiten: Ora kommt nicht richtig aus den Puschen - und Mutter GWM entlässt offenbar alle Mitarbeiter in Europa. | Foto: Ora
Startschwierigkeiten: Ora kommt nicht richtig aus den Puschen - und Mutter GWM entlässt offenbar alle Mitarbeiter in Europa. | Foto: Ora
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Johannes Reichel

Nach einem Bericht des Manager Magazins unter Berufung auf Insider-Informationen hat der chinesische Automobilhersteller Great Wall Motor Konsequenzen aus der Absatzflaute der E-Modelle seiner Marken Ora und Wey gezogen und alle Mitarbeiter in Europa entlassen. Die Münchner Europazentrale soll geschlossen werden. Die Verkaufszahlen sind enttäuschend, zudem soll es intern kulturelle Probleme geben. Nun zieht Firmenchef Wei Jianjun alias Jack Wey wohl die Reißleine. Auch das gesamte Topmanagement rund um den kaufmännischen Geschäftsführer der Europazentrale, Steffen Cost, soll entlassen werden.

Dennoch soll der Schritt keinen Rückzug aus Europa bedeuten. Der Konzern wolle die bestehenden Märkte erhalten, aber das Geschäft künftig aus China steuern,  das "Manager Magazin" weiter. Eine Expansion in neue europäische Märkte hingegen sei vorerst nicht mehr geplant. Die Partnerschaft mit dem Autohändler Emil-Frey-Gruppe soll laut dem Medium aber fortgesetzt werden. Der etablierte Vertriebspartner hatte bisher den Import und das Händlernetz organisiert. Trotzdem war das Verhältnis in letzter Zeit angespannt. Jetzt will man die die Kommunikation direkt mit der Zentrale in China durchführen.

Auch bei BYD stockt der Absatz

Great Wall Motors ist 1984 gegründet worden und hat seinen Hauptsitz im chinesischen Baoding, in der Provinz Hebei. 2003 ging das Unternehmen als erster privater Autohersteller in China an die Börse. SUV werden unter der Marke Haval vertrieben. An der Spitze steht Wei Jianjun, der in Europa als Jack Wey auftritt. Für Europa hatte der Konzern große Pläne geschmiedet: Bis 2023 sollten schon 300 Mitarbeitende in München tätig sein, wovon man weit entfernt ist. Mit 6.300 Neuzulassungen im letzten Jahr hatte man die eigenen Ziele weit verfehlt. Auch beim China-Autoriesen BYD ist die Nachfrage offenbar deutlich geringer als erwartet. Laut KBA wurdem im April in Deutschland 183 BYD-Modelle verkauft, bei GMW 247 Autos. Zum Vergleich: Andere asiatische Marken wie Hyundai verkauften im selben Zeitraum 9.106 Autos, Kia 6.556, Mazda 4.026, Mitsubishi 1.907, Nissan 2.779 und Toyota 7.504 Autos.

 

Erst im April hatte der Hersteller für die ambitionierte Marke Ora angekündigt, neben dem technischen Mini-SE-Bruder Ora 03 eine Limousine namens Ora 07 auf den Markt bringen zu wollen. Zudem sollte ein SUV Ora 05 folgen. Auch Great Wall startet eigentlich gerade erst mit dem Oberklasse-Plug-in-Hybrid-SUV Coffee am deutschen Markt durch. 

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