350-Mio-Paket: Schaeffler platziert "grüne" Schuldscheine
Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat erstmals ein sogenanntes Schuldscheindarlehen platziert, um damit im aktuell schwierigen Marktumfeld insgesamt ein Volumen von rund 350 Millionen Euro aufnehmen können. Aus den Mitteln des Schuldscheindarlehens sollen 300 Millionen Euro ausschließlich der Refinanzierung eines Portfolios von nachhaltigen Projekten dienen, die dem Standard des „Green Finance Framework“ der Schaeffler Gruppe entsprechen, heißt es. „Dieses erfolgreiche Debüt am Schuldscheinmarkt im aktuell sehr schwierigen Umfeld ist ein wichtiger Baustein unserer Finanzstrategie" meint Dietmar Heinrich, Finanzvorstand der Schaeffler AG. Der Schuldschein trage zur Investorendiversifizierung bei und erweitere den aktuellen Mix an Finanzierungsinstrumenten. Zudem wolle man damit die "solide Liquiditätsposition" der Gruppe zusätzlich stärken, so Heinrich weiter.
Refinanzierung für Projekte der emissionsfreien Mobilität
Mit den nun platzierten grünen Schuldscheintranchen refinanziert man ein Projektportfolio mit Fokus auf Produkte für eine emissionsfreie Mobilität wie etwa Elektromotoren und E-Achsen. Dazu zählt man aber auch Produkte für die klimaschonende Gewinnung von Energie durch Windkraft. Darüber hinaus würden Investitionen in eine nachhaltigere globale Produktion des Zulieferkonzerns im Hinblick auf Abfall- und Abwasservermeidung sowie einen geringeren Energieverbrauch refinanziert. Zum Zeitpunkt der Schuldscheinbegebung habe man bereits die volle Zuteilung der Mittel im Rahmen des grünen Projektportfolios erreicht, resümiert der Anbieter.
Prognose für 2020 ausgesetzt - Maßnahmenpaket gegen die Krise
Erst am 24. März hatte der Technologie- und Zulieferkonzern aufgrund der Corona-Krise die Prognose für 2020 ausgesetzt und ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Bewältigung der Krise beschlossen, um die Kapazitäten in Deutschland und Europa vor allem im Automotive Geschäft an die rückläufige Nachfrage anzupassen, wie es heißt. Dazu zählten neben bewährten Instrumenten, wie Schließtage, Abbau der Gleitzeitkonten und Betriebsferien, auch die anlässlich der Krise neu verabschiedeten Regelungen zur Kurzarbeit.
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