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21. Technischer Kongress des VDA: Steiler Einstieg

Mit einer schwierigen Besteigung eines vereisten Berges auf zwei Routen verglich VDA-Präsident Bernhard Mattes die aktuelle Situation der Branche.

VDA-Präsident Bernhard Mattes wählte eine bildreiche Sprache zum Auftakt des 21. Technischen Kongresses in Berlin. | Foto: G. Soller
VDA-Präsident Bernhard Mattes wählte eine bildreiche Sprache zum Auftakt des 21. Technischen Kongresses in Berlin. | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Es war ein bildreicher Einstieg, den VDA-Präsident Mattes für die Eröffnung des 21. Technischen Kongresses wählte: Er verglich die Herausforderungen mit der Besteigung eines vergletscherten Gipfels, der noch dazu auf zwei Routen parallel erklommen werden muss und warnt:

 „Wer von einer solchen Expedition nach Hause kommt, wird ein anderer sein!“

Trotzdem sieht er den Sturm auf den Gipfel als Machbar an, indem man auf Route eins eine „Revolution der Technik“ nutzt und auf Route zwei eine Revolution der Nutzung der Technik ins Auge fasst. Schwierig, doch mit dem nötigen Rüstzeug durchaus machbar! Das beherrschende Thema der vergangenen Jahre war der Klima- und Umweltschutz und damit die nachhaltige Mobilität. Das gilt nicht nur in Deutschland. Das gilt weltweit - auch dieses Jahr. Was aber ist 2019 anders? Dieses Jahr habe man für Europa Klarheit: Es gibt Ziele für die Flotten der Hersteller. Bis 2030 müssen gegenüber 2021 bei PKW 37,5% und bei leichten LKW 31% CO2 eingespart werden. Bei schweren LKW sind es 30%.

Die Route 1 umschreibt er schnell mit vier Karabinerhaken: 1.: Wir bringen alternative Antriebe: Elektromobilität, aber auch Gas oder Brennstoffzellen, 2.: Wir verbessern die bestehende Antriebstechnologie des Verbrennungsmotors, 3.:  Wir nutzen neue, umweltfreundliche Kraftstoffe. Und 4.: Wir treiben das vernetzte und automatisierte Fahren. Die Route 2, die Verbesserung des Verkehrssystems und seiner Nutzung sieht er als noch schwieriger an. Auch hier sind viele Partner gefragt.

„Entscheidend wird sein, dass alle in ein und dieselbe Richtung ziehen.“

Denn die Vernetzung intelligenter Verkehrssysteme leiste heute schon einen wesentlichen Beitrag, um Verkehr effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Die Möglichkeiten dieser Systeme wachsen stetig. Dass die Herausforderung nicht umsonst zu haben sein werden, belegt er mit Zahlen: In den nächsten drei Jahren verdreifacht die deutsche Autoindustrie das unser Angebot an E-Modellen. Hersteller und Zulieferer investieren im gleichen Zeitraum 40 Mrd. Euro in alternative Antriebe. Und damit ist die deutsche Automobilindustrie ist Spitzenreiter bei alternativen Antriebspatenten: Weltweit kommt jedes dritte Patent im Bereich Elektromobilität und Hybridantrieb aus Deutschland. Und jetzt kämen eben auch die Produkte. Und da sieht Mattes noch viel Potenzial:

„Wir sind erst am Beginn des Nutzens der Möglichkeiten!“

Entsprechend fordert er den Schulterschluss mit der Politik, wenn man in der Hochlaufphase bis 2030 auf sieben Millionen Elektro-Pkw im Bestand kommen wolle, dazu zwei Millionen Plug-in-Hybride und rund drei Millionen Erdgasfahrzeuge auf der Straße haben wolle. Plus 140.000 Elektro-Nutzfahrzeuge. Und das bedingt eine umfassende Infrastruktur: In der öffentlichen Ladeinfrastruktur benötigen 7 Millionen E-Pkw im Jahr 2030 in Deutschland 43.000 Schnellladepunkte und 430.000 Ladepunkte. Das sind Kosten von rund 6 Milliarden Euro. Dazu kommen laut Mattes rund eine Milliarde Euro für den Aufbau von 900 Wasserstoff- und 1100 CNG-Tankstellen.

Eines wird nach Mattes Rede klar: Er ist nicht nur selbst begeisterter Alpinist, sondern auch Optimist: „Wir haben diese Bergtour mit Begeisterung begonnen. Der Funke wird überspringen. Die Mobilität von morgen ist eine Aufgabe von uns allen – und am Ende werden wir etwas Neues sehen, das alle begeistert.“

Einen weiteren Ausblick des Erreichten stellt er auf einem Zwischenstopp auf dem Weg zum Gipfel in Aussicht - der IAA im September 2019.

Was bedeutet das?

Aus zahlreichen Zweifeln und Zögerlichkeiten wurde ein Marsch zu neuen Gipfeln neuer Mobilität. Ein Vorhaben, das laut VDA-Präsident Mattes absolut möglich und machbar ist. Entsprechend kündigt er schon für September das Erreichen eines neuen Zwischenziels an. Denn eines ist klar: Mit dem Aufbruch in die neue Mobilität hat das Erklimmen neuer Gipfel begonnen – warten oder gar umkehren ist keine Option mehr.

 

 

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