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2. Nationale Radlogistik Konferenz: Keine politischen Feinde - Konzepte gefragt

Das Gelegenheit zur Forcierung der Radlogistik erscheint günstig wie nie. Diese Signale empfingen die Konferenzbesucher von der Politik. Verbunden mit der Aufforderung, konkrete Vorschläge zu liefern und den Weg zu wählen zwischen Regulatorik und Innovation.

Rund ums (Lasten)Rad: Wie man das Momentum für die Radlogistik nutzen kann, thematisiert die 2. Nationale Radlogistik Konferenz in Frankfurt. | Foto: J. Reichel
Rund ums (Lasten)Rad: Wie man das Momentum für die Radlogistik nutzen kann, thematisiert die 2. Nationale Radlogistik Konferenz in Frankfurt. | Foto: J. Reichel
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Redaktion (allg.)
von Johannes Reichel

Mit einem Appell aus dem Bundesverkehrsministerium, die Chancen und Potenziale der Radlogistik zu erschließen, hat im House of Logistics & Mobility (HOLM) in Frankfurt die 2. Nationale Radlogistik Konferenz unter Ägide des Radlogistik Verbands Deutschland (RLVD) begonnen. Über 150 Teilnehmer*innen aus Logistik und Cargobikeindustrie widmen sich dabei den aktuellen Trends und Themen der Branche und diskutieren, wie sich die Lastenradlogistik weiter voranbringen lässt. In Vertretung des Staatssekretärs Steffen Bilger (CDU) forderte Guido Zielke, Abteilungsleiter Straßenverkehr im BMVI die Branchenvertreter auf, mit konkreten Vorschlägen die Radlogistik voranzubringen. Die Türen im Ministerium stünden dafür weit offen.

"Die Radlogistik hat keine politischen Feinde, aber die Umsetzung darf sich auch nicht im Gestrüpp regulatorischer Hürden verlieren", erklärte Zielke.

Er forderte aber die Ausgestaltung von Maßnahmen, sei es regulatorischer oder innovatorischer Art von der Branche ein, mit denen man die Fachabteilungen im Ministerium "füttern" könne. Man habe sich mit der dritten Auflage des Nationalen Radverkehrsplans sehr Mühe gegeben, das Rad als emissionsfreies Verkehrsmittel stärker ins Spiel zu bringen. Die Investitionen seien stark gestiegen, auch die Anteile des Radverkehrs am Modal Split seien stark gewachsen.

Was schon alles geht - oder rollt

Der hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Tarek Al Wazir verwies in einem Grußwort darauf, dass man den Leuten die Augen öffnen müsse, was in der Radlogistik schon alles möglich sei und führte das Beispiel Frankfurt an, wo man in Sachen Radverkehr große Schritte unternommen habe. Auch die Förderung des Radverkehrs in Hessen sei weiter fortgeschritten, für Projekte der betrieblichen und gewerblichen Nutzung von Fahrrädern gebe es eine eigene Plattform bikeandbusiness.

Unabdingbar: Ladezonen, Kooperation und Aus für Diesel

Prof. Kai-Oliver Schocke von der Frankfurt University of Applied Sciences, an der auch am Vortag der "International Cargobike of the Year Award" veranstaltet und verliehen wurde, meinte, speziell in der KEP-Branche habe man kein Problem, die Belieferung von Verbrennerfahrzeugen auf emissionsfreie Antriebe und Cargobikes umzustellen. Es gebe hier bereits zahlreiche Projekte und Realeinsätze, die skalierbar wären. Er forderte aber für reibungslosere Abläufe die Einrichtung von Ladezonen für Cargobikes, mehr Kooperation auf der letzten Meile. Im Sinne des Klimaschutzes gebe es keine Alternative zu einem neuen regulatorischen Rahmen, der dieselbetriebene Lieferwagen aus der Stadt verbanne.

Man braucht auch noch Straßen für 40-Tonner

Allerdings ließen sich auch nicht alle Transporte per Rad abwickeln, etwa im Baustellenverkehr. Dafür müsse es auch weiter Straßen geben, die für 40-Tonner geeignet sind. Es müsse eine Mischung aus Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs geben, die wiederum Platz für machhaltige Logistik schaffe. Denn Logistik sei nun mal eine Dienstleistung, von der die gesamte Gesellschaft profitiere und die weiterentwickelt werden müsse in Richtung Klimaneutralität.

Das neuraglische Thema Mikro-Hubs handelte Judith Kurte von KE Consult ab, die Ergebnisse aus der Innoversum-Kampagne "Deutschland sucht das Super-Mikrodepot" präsentierte. Unter Leitung von RLVD-Vorstand Tom Assmann debattierte man über das wichtige Thema der Standardisierung und Containerisierung. Christoph Hammann-Kloß stellte vor, wie sich sogar GDP-konforme Pharma-Logistik mit dem Lastenrad realisieren lässt.

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