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Vorstellung: Ein Stromer namens Bax

Claus Bünnagel

Seit vier Jahren arbeiten BPW und Paul Nutzfahrzeuge intensiv zusammen und haben mehr als 50 dieselbetriebene Mercedes-Benz Vario zu Stromern umgerüstet. Nun tritt die fruchtbare Kooperation in eine neue, ungleich bedeutsamere Phase ein.

Denn am Freitag stellten der bergische Achsspezialist und der niederbayrische Sonderfahrzeugbauer den BAX 7.5 vor, der zugleich eine neue Marke begründet. Viele Erfahrungen und Komponentenentwicklungen aus der lehrreichen „Vario“-Zeit konnten dabei für das neue Projekt genutzt werden, allen voran die E-Achse, die Motorsteuerung und das Batteriemanagement. Die Vorzüge im Überblick:

 
Die tiefe Kabine stammt vom Isuzu N-Serie und soll das Handling in der Stadt erleichtern. | Foto: BAX
Die tiefe Kabine stammt vom Isuzu N-Serie und soll das Handling in der Stadt erleichtern. | Foto: BAX
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Hohe Nutzlast

Dank des leichten Isuzu-Chassis mit nur 3,5 t Gewicht kann der BAX 7.5 eine Nettonutzlast von 4 t tragen. Abzüglich Koffer, Pritsche oder anderer vorstellbarer Aufbauten – z.B. für Müllsammelfahrzeuge – bleiben immerhin noch sehr ordentliche 3 t im Maximum übrig. Das wird auch dank der achsintegrierten Motoren möglich. Sie sind radnah montiert, Rücken an Rücken angeordnet – genau dort, wo beim Verbrenner der Getriebeblock sitzen würde. Der Direktantrieb mit den beiden permanenterregten Synchronmotoren entwickelt eine maximale Leistung von zusammen 100 kW und ein maximales Drehmoment am Rad von 6.580 Nm, was eine Steigleistung von mindestens 20 % ermöglicht.

Reichweite bis 230 km

Herzstück des Antriebssystems ist natürlich das Batteriesystem mit den NMC-Akkus aus dem BMW i3 samt prismatischen Samsung-SDI-Zellen. Jedes Package besitzt eine Kapazität von 42,2 kWh bei einer Nennspannung von 352 V und einem Gewicht von knapp 300 kg. Mit maximal drei Paketen kommt eine Batteriekapazität von ca. 126 kWh zusammen, wovon gut 110 kWh nutzbar sind. Damit ist konservativ gerechnet eine Reichweite von 180 bis 230 km realistisch, ausgetestet im Kundenfeldeinsatz beim Logistiker Logwin in Wien im Februar 2021. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, das Fahrzeug mit nur zwei Batteriepaketen und somit rund 84 kWh (nutzbar: ca. 78 kWh) Kapazität zu ordern. Dank geringeren Akkugewichts kann diese Version natürlich deutlich mehr Nutzlast stemmen.

Zwei Radlängen

Um den Anforderungen verschiedener Aufbauhersteller gerecht zu werden, gibt es den BAX 7.5 mit den beiden Radständen 3.465 und 4.475 mm. Ausgestattet sein wird er mit den Fahrerassistenzsystemen EBS/ABS, AEBS, ESP, AVAS, Spurhalte- und Abbiegeassistent, letzterer optional. Geladen werden kann AC mit 22 kW und DC mit 100 kW. So lässt sich die Batterie in maximal 200/320 Minuten (84/126 kWh) im AC-Modus von 20 auf 80 % SOC bringent oder in 45/72 Minuten schnellladen.

Preise

Der neue E-Lkw aus dem Hause Paul und BPW wird ab Februar 2022 in Einzelabnahme, ab Mitte des Jahres mit EG-Typgenehmigung zum Einstiegspreis von 155.000 Euro erhältlich sein. Je nach Abnahmemenge und Kundenwünschen endet die Preisrange bei rund 180.000 Euro. Inklusive der 80-%-Förderung in Relation zu einem vergleichbaren Dieselverbrenner ist das Fahrzeug ab 75.000 Euro zu haben. Mit an Bord ist dabei serienmäßig ein Telematiksystem von Truck-Trailer-Marktführer idem telematics, das Fracht, Fahrer und Fahrzeug online vernetzt. Es zeigt neben Standort, Batterieladung und Restreichweite auch die Zuladung des Lkw an. Predictive Maintenance wird mit dem BAX Remote Service Support möglich, der Fehler bereits identifiziert, bevor das Fahrzeug zur Wartung oder Reparatur vorfahren muss oder im schlimmsten Fall unterwegs liegenbleibt.

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