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Tempo 30 in Paris: Eine Millionen-Stadt steuert um - Impressionen

Johannes Reichel

Ausgerechnet am ersten Tag des stadtweiten Tempo-30-Gebots in Paris hatte VM-Redakteur Johannes Reichel das Vergnügen, die Straßen der französischen Millionenmetropole frequentieren zu dürfen. Und das war es wirklich: Wo man früher stundenlang im Stau stand, ist der Verkehr deutlich geringer (ok, es war das letzte Ferienwochenende in Frankreich) - und als Radler kurbelt man bequem auf eigens ausgeschilderten und meistens schon gut eingerichteten Radrouten dahin, oft sogar im Grünstreifen in der Mitte. Und wenn man doch mal auf der Fahrbahn fahren muss, kein Problem: Bei festerem Tritt schwimmt man locker auch mit, im Verkehrsfluss - bei dem Tempo 30 sowieso oft illusionär ist.

 
Elektrisch zum Elektro-Auto: Der VM-Redakteur reiste per Bahn zur ersten Vorstellung des Renault Megane E-Tech. | Foto: J. Reichel
Elektrisch zum Elektro-Auto: Der VM-Redakteur reiste per Bahn zur ersten Vorstellung des Renault Megane E-Tech. | Foto: J. Reichel
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Auf fast allen Straßen in der französischen Hauptstadt Paris dürfen Autofahrer nicht mehr schneller als 30 km/h unterwegs sein. Bisher galt dies bereits für bis zu 60 Prozent des innerstädtischen Verkehrs in Frankreichs Metropole. Ausnahmen gelten nur noch für Ring- und Ausfallstraßen. Hier sind weiterhin 70 km/h erlaubt. Auch einige größere Verkehrsachsen, wie beispielsweise die Champs-Elysées, sind ausgenommen. Dort gilt weiterhin Tempo 50.

Deutsche Großstädte könnten sich ein Beispiel nehmen, wie schnell eine City umsteuern kann, wenn nur der politische Wille vorhanden ist. Und mit dem Anspruch ist die resolute, sozialistische Bürgermeisterin Anne Hidalgo schließlich angetreten: Die verkehrsgeplagte Metropole von Abgasen und Lärm zu entlasten und ihren Bürgerinnen und Bürgern ein Stück weit zurückzugeben. Die Stadtchefin beruft sich auf ein Umfrage, nach der fast 60 Prozent der Pariser und Pariserinnen mehr oder weniger für Tempo 30 seien. Zudem führt man Unfallstatistikdaten der WHO an: Ein Zusammenprall mit einem 50 km/h fahrenden Auto sei für einen Fußgänger zu 80 Prozent tödlich. Bei 30 Kilometern pro Stunde dagegen nur zu zehn Prozent. Die Seine-Metropole folgte mit dem Ausbau der 30er-Zone dem Beispiel Spaniens. Das Land hatte im Mai Tempo 30 für alle spanischen Städte ausgerufen. Paris, ab sofort auch die "Stadt der Velo-Liebe"!

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