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Stellantis startet ins Brennstoffzellenzeitalter

Gregor Soller

Citroen E-Jumpy, Opel Vivaro e und der Peugeot e-Expert kommen auch als Hydrogen-Versionen. Wir sind sie bereits exklusiv gefahren.

PSA startet ins Brennstoffzellenzeitalter (noch unabhängig von Toyota, aber das kann sich noch ändern). Dazu wählte man einen Mittelweg zwischen dem reinen BEV und einem reinen Brennstoffzellenmodell: Das Akkupaket wird durch Wasserstoffflaschen im Unterboden ersetzt, stattdessen packt man zwei insgesamt 10,5 kWh bietende Batterien unter die Sitze und setzt über die bekannte, maximal 100 kW leistende E-Maschine das Brennstoffzellenstack von Symbio. Zwar wiegen die 180 Kilogramm schweren Wasserstofftanks zwar rund 200 Kilogramm weniger als das große Akkupack, doch in Summe wiegen die Hydrogens so viel wie die batterieelektrischen Stellantis-Midi-Vans. Die Brennstoffzelle selbst leistet 45 kW, man kann 4,4 kg H2 bunkern, dazu kommt der 10,5-kWh-Akku samt der 100 kW-E-Maschine. Das ergibt laut Stellantis 350 Kilometern Wasserstoff- und 50 Kilometer Akkureichweite. Ansonsten bleibt es bei bis zu 100 kW Leistung und 260 Nm Drehmoment. Die Ladezeit der Akkus soll mit 11 kW rund 90 Minuten dauern (HPC ist bei dem kleinen Akku nicht mehr drin) und getankt sein soll binnen drei Minuten.

Das wollten wir überprüfen und fuhren exemplarisch mit dem Expert zum Tanken. Das Fahrverhalten entspricht weitestgehend dem Stromer – bis auf ein gelegentliches, aber deutlich vernehmbares Rauschen der H2-Brennstoffzelleneinheit. Heißt: Genug Durchzug, sauber abgestimmtes Fahrwerk, etwas indirekte Lenkung. Nach dem Befüllen meldet uns der Expert im Eco-Mode bis zu 492 Kilometer Reichweite, jeder schnellere Modus zieht davon je 20 Kilometer ab. Am Ende schnurrt die Reichweite aber nach 30 Kilometern auf rund 400 zusammen. Womit gut 20 kWh/100 km und eher etwas mehr als 1,1 kg/100 km Verbrauch an Strom respektive Wasserstoff real erscheinen.

Aktuell kosten die Brennstoffzellenvans im Leasing rund 700 Euro brutto im Monat – Das Leasing reicht von vier Jahren mit 48.000 Kilometern bis zu fünf Jahren mit 160.000 Kilometern. Der Stromer geht für 400 Euro, der Verbrenner noch günstiger daher. Tendenz allerdings fallend, denn der Hydrogen wird künftig eher günstiger, der Verbrenner eher teurer. Günstiger dürfte aber auch der Stromer werden – oder zumindest nur wenig teurer. 

 
Neu an der Wasserstoffsäule: Die Stellantis-Vans. | Foto: G. Soller
Neu an der Wasserstoffsäule: Die Stellantis-Vans. | Foto: G. Soller
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Was bedeutet das?

Man muss genau wissen, warum man unbedingt den Hydrogen will. Bei Miele war der Fall klar: Der Außendienst parkt meist an der Laterne und hat keine Lademöglichkeit. Miele will zudem den CO2-Ausstoß der Flotte massiv reduzieren. Dazu kommen öfters auch mal längere Passagenm bei nicht ganz wenig Gewicht: Dann ist der Hydrogen genau die goldene Mitte zwischen Stromer und Verbrenner.

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