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Schaeffler stellt 880 kW-Technologieträger vor

Gregor Soller

Der 4ePerformance genannte Rennwagen-Prototyp dient intern zur Ermittlung des Torque-Vectoring an den einzelnen Rädern und schafft 0-100 km/h in zwei Sekunden.

Man nehme einen Audi A3, entkerne ihn gründlich, versehe ihn mit je einem 220kW-Formel-E-Antrieb pro Rad und fertig ist ein Versuchsfahrzeug zum Thema Torque-Vectoring. Tatsächlich bringt der Testwagen so 10.000 Newtonmeter Kraft an jedes Rad und die will gebändigt werden. Dabei geht es dem Zulieferer vor allem um die Steuerung der Radkräfte, die hier pro Rad einzeln verteilt werden können. Der dafür zweigeteilte nötige Akku bietet 64 kWh Kapazität und sitzt zu einem Drittel unter der Fronthaube und zu zwei Dritteln im Heck, um laut Projektbetreuer Gregor-Julian Benedikt Gruber eine möglichst ausgeglichene Gewichtsverteilung von 50:50 an Vorder- und Hinterachse zu erreichen. Wegen der sehr kurzen Übersetzung des „Einganggetriebes“ spurtet der 4ePerformance binnen zwei Sekunden auf 100 km/h und in 6,5 Sekunden auf 200 Sachen. Das Topspeed ist wegen der kurzen Achse auf 220 km/h limitiert und eine ganze Renndistanz nach 2018-2019er-Reglement würde der Versuchsträger auch nicht schaffen. Enorm ist auch der Kühlbedarf: Vom Standard-RS3 wurden praktisch Ladeluftkühler und Kühlsystem übernommen, wenn auch die Akkus mit einem nicht leitenden Medium, also nicht Wasser, heruntertemperiert werden müssen.

 
Pro Rad ist ein 220-kW-E-Motor verbaut. | Foto: G. Soller
Pro Rad ist ein 220-kW-E-Motor verbaut. | Foto: G. Soller
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Theoretisch könnte man aus diesem Versuchsträger auch eine Rennserie analog zur DTM ableiten, doch darum geht es Schaeffler laut Gruber gar nicht: Denn der Versuchsträger dient zur Ermittlung der Kräfte, die hier einzeln am Rad wirken. Und da tut man sich mit (zu) viel Kraft leichter als mit wenig, wie Gruber erklärt. Bevor er im Nebensatz darauf hinweist, dass aus der Formel E tatsächlich auch Rückschlüsse auf die Entwicklung von Serienmodellen gezogen werden können.

Was bedeutet das?

Der mit Abt gemeinsam entwickelte 4ePerformance hilft Schaeffler beim Ermitteln der Radkräfte und wie sich diese künftig einzeln ansteuern respektive regulieren ließen. Was, nebenbei bemerkt, auch einen Reiz für eine Rennserie hätte – statt DTM vielleicht?

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