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Renault R5 Turbo 3E: Der Backen-Batterie-Drifter

Gregor Soller

Auf zwei folgt drei: Mit dem Showcar erinnert Renault an den legendären Renault 5 Turbo und seinen Nachfolger Turbo 2.

Renault feiert den 50. Geburtstag des R5 mehrfach: Jetzt auch mit einer batteriebetriebenen Neuinterpretation des „Backenturbos“, der eigentlich erst 1980 das Programm bereicherte. Die markante Silhouette entspricht dem Original, überspitzt aber, die Merkmale bewusst. Nach der digitalen Premiere rollt das von Videospielen inspirierte und 280 kW/380 PS starke Showcar am 25. September auf der Oldtimerschau „Chantilly Arts & Elégance Richard Mille“ auf die Bühne, bevor es ab dem 17. Oktober auf dem Pariser Automobilsalon 2022 zu sehen sein wird.

Der R5 Turbo 3E ist antriebsseitig kompromisslos auf Leistung und Rennstrecken-Performance ausgelegt: Für perfekte Drifteigenschaften nutzt der reine Zweisitzer die Kraft eines vollelektrischen Heckantriebs. Wie sein kultiger Vorgänger kauert der Antriebsstrang hinter den Vordersitzen. Er besteht aus zwei Elektromotoren, die je ein Hinterrad antreiben, während die Batterien zentral im Fahrzeugboden untergebracht sind.

700 Nm, 380 PS – damit geht es in 3,5 Sekunden auf 100 km/h

Basis für den R5 Turbo 3E bildet ein Rohrrahmen, ergänzt durch einen flachen Boden sowie einen von der FIA zugelassenen Überrollbügel. Die Motoren leisten gemeinsam 280 kW/380 PS und stellen ein sofort verfügbares Drehmoment von 700 Nm bereit: Die 100 Meter aus dem Stand schafft der Hecktriebler in 3,5 Sekunden (3,9 Sekunden im Drift-Modus), die Höchstgeschwindigkeit beträgt 200 km/h. Die 42-kWh-Batterie liefert genügend Kapazität für mehrere Runden auf der Rennstrecke oder einen rasanten Gymkhana-Driftparcours. Dabei ermöglicht der üppige Lenkeinschlag von mehr als 50 Grad, blitzschnell Hindernissen auszuweichen.

Kameras am Auto dokumentieren die Drifts

Um rasante Drift-Challenges zu dokumentieren, verfügt die Studie innen und außen über rund zehn Halterungen für Kameras – zum Beispiel in den Aussparungen für die Scheinwerfer und die Außenspiegel, die sich perfekt für Top-Aufnahmen der Driftabenteuer eignen.

Die Motorhaube, die Türen und das Cockpit greifen ziemlich exakt die Form der Urmodelle auf, allerdings besteht die Karosserie komplett aus Kohlefaser: Mit einer Höhe von 1,32 Metern entspricht er dem R5 Turbo 2, überragt ihn aber mit gut vier Metern deutlich in der Länge. Noch deutlicher fallen die ausgeprägten Backen auf: Mit 2,02 Metern ist der R5 Turbo E3 nochmals 25 Zentimeter breiter als sein Urahn. Dazu kommt der riesige Heckflügel, der das Auto auch bei den wildesten Drifts auf den Boden drückt. Neu interpretiert finden sich auch wieder die ikonischen Lufteinlässe des Turbo 2 an den hinteren Kotflügeln.

Die großen Lufteinlässe am vorderen Stoßfänger tragen zur Kühlung des Antriebstrangs bei und sorgen für zusätzlichen Abtrieb. Die drei vertikalen Elemente greifen die eigenständige Optik des Renault 5 Turbo 2 auf. Auch die quadratischen Nebelscheinwerfer sind eine Referenz an „damals“ – nur sorgen jetzt vier Leuchten mit jeweils 16 LEDs statt zwei Scheinwerfern für maximale Lichtausbeute.

Wilde bunte LEDs erinnern an die späten 1970er Jahre

Dazu kommen vorne und hinten pinkfarbene, blaue und gelbe LED-Streifen, die bei Drifteinlagen blinken, und so einen Hauch von Videospiel der 1980er und 1990er Jahre vermitteln. Retro-Videospiele dienten auch als Inspiration für die Tarnfolie, die die Karosserie ziert. Schließlich verleihen rosa Plexiglasfenster und die Aufschrift „La vie en rose“ auf dem linken hinteren Fenster dem muskulösen Showcar eine humorvolle Note.

Der ebenfalls an den Renault 5 Turbo 2 erinnernde Lufteinlass auf der Motorhaube beherbergt die Ladebuchse für den Akku. Durchsichtige Karosserieteile – unter anderem über den Rückleuchten – erlauben den unverstellten Blick auf die Antriebstechnik des Showcars.

Innen mit fettem Handbremshebel zum Driften

Auch das Interieur des R5 TURBO 3E ist eine fröhliche Kombination aus Motorsport und Videospielen, die ebenfalls Elemente von Renault 5 und Renault 5 Turbo aufgreift. Die Sitzschalen aus Kohlefaser, die Sicherheitsgurte und das Lenkrad sind das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit Sabelt.

Der imposante, aufrecht stehende knallgelbe Handbremshebel – ein zentrales Element bei Drifter-Cars – ist zentral in die Mittelkonsole eingelassen. Weitere Akzente im selben Gelb sowie in Pink und grau-schwarzem Karo als Reminiszenz an die 1980er Jahre finden sich an den Sitzbezügen und der Armaturentafel. Das Karomuster erzeugt einen visuellen Effekt, der an das Renault-Logo erinnert. Das in der Lenkradnabe eingelassene Markenlogo ist hinterleuchtet. Die farbenfrohen Akzente kontrastieren mit dem schwarzen Korkboden und dem Alcantara an der Oberseite der Armaturentafel und Türverkleidungen.

 
Diiiiicke Backen: Die Studie ist nochmal 25 cm breiter als das Original. | Foto: Renault
Diiiiicke Backen: Die Studie ist nochmal 25 cm breiter als das Original. | Foto: Renault
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Wahnsinn zwischen Videospiel und Realität

Noch ein weiteres unverwechselbares Kennzeichnen des R5 Turbo 2 interpretierten die Designer neu: Die zehn ursprünglich analogen Anzeigen ersetzten sie durch zehn digitale Bildschirme, die den Fahrer des R5 Turbo 3E mit allen notwendigen Informationen versorgen. Sie funktionieren wie Widgets und sind inspiriert von der Pixel Art und Glitch Art, die digitale Fehler bewusst als künstlerische Mittel einsetzt – eine weitere Reminiszenz an das Universum der Retro-Videospiele.

Um das Fahrzeug zu starten, wird die Taste „Free Play“ auf der Mittelkonsole gedrückt. Nach dieser Logik wurden auch die verschiedenen Fahrmodi benannt: „Turbo“ (zum Driften), „Track Invaders“ (zum Spielen), „Donut“ (für 360°-Drehungen) usw.

Konsequent seinen virtuellen Charakterzügen entsprechend, ist der R5 TURBO 3E als digitales Double auch im Universum im Web 3.0 der virtuellen Spiele verhaftet. Im dezentralen Internet der blockchainbasierten Online-Plattformen und -Dienste ist eine Sammlung von NFTs (Non Fungible Tokens) rund um das Showcar erhältlich. Die Besitzer dieser digitalen Vermögenswerte können in den Genuss exklusiver Vorteile und Belohnungen kommen.

Was bedeutet das?

Renault feiert den R5 ausgiebig: Auf der Oldtimerschau „Chantilly Arts & Elégance Richard Mille“ und des dort stattfindenden des Concours d’elegance tragen der Fahrer des R5 Turbo 3E und seine Begleiterin eine neuentworfene Kollektion von La Fameuse. Die Modedesignerin verwandelt konventionelle Kleidungsstücke in sportliche und gleichzeitig elegante Modehighlights. Was wären die Franzosen ohne Mode?

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