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Paris Mondial de l'Auto 2022: Renault rockt, Stellantis blockt

Gregor Soller

Es waren im Grunde genommen nur drei Messehallen und die nicht mal voll – aber dafür gut besucht. Die fehlenden europäischen Marken ersetzten vor allem BYD, Great Wall mit Ora und Wey sowie Vinfast.

Der Pariser Salon ist zurück: Mit voller Kraft trat Renault an samt den Töchtern Alpine und Dacia, wo man rund ein Drittel der Halle 6 belegte. Dort fanden sich auch Ora und Wey sowie Vinfast. Die deutsche Fahne hielten allein e.GO Automobile neben dem City-Transformer hoch, den man auch als deutsches Unternehmen werten kann – die Vorserientypen trugen Rodinger Kennzeichen. Auch Microlino stellte etwas großzügiger in Halle sechs aus. Namx zeigte eine Studie mit austauschbaren Wasserstoffkartuschen.

Smart sagte wohl im letzten Moment ab – die Standfläche blieb frei und Mercedes-Benz stellte den EQE SUV gleich in einem Museum fernab der Messehallen vor. Trotzdem kam Ola Källenius anschließend auf die Messe und wurde unter anderem am DS-Stand gesehen.

Wasserstoff und Wechselakku werden populärer

DS bildete mit Peugeot und Jeep gegenüber von Valeo das große Entree in Halle vier, dahinter bauten sich groß Hopium und BYD auf, wobei Hopium definitiv die größte Standfläche für sein einzelnes Wasserstoffauto hatte. Bunt war auch das Angebot der Credit Agricole, wo sich unter anderem auch der Fisker Ocean wiederfand. Auch das chinesische Unternehmen Seres zeigte zwei Modelle (5 und 3) und Yoyos XEV nahm das Thema Wechselakku wieder auf, ebenso wie man das bei e.GO plant.

Verwundert hat uns, dass Stellantis nicht die zahlreichen Neuheiten samt Oli-Studie von Citroen zeigte und nicht wenigstens in einer Ecke Opels GSE-Modelle samt Manta-Studie und/oder Restomod zeigte. Die italienische Verwandtschaft blieb gleich komplett zu Hause, was angesichts des massiven Renault-Auftritts umso mehr verwunderte.

Aus einer internationalen wurde eine asiatisch-französische Show

Womit der Pariser Salon zu einer asiatisch-französischen Schau wurde, der einen Ausblick geben könnte, wo die Reise hingeht, wenn sich Ford nur noch als Nischenanbieter oder Mercedes-Benz nur noch als Luxusmarke sieht. Denn bezahlbare Autos für Europäer werden künftig wohl verstärkt chinesische Marken und Dacia liefern sowie Renault – die Marke, die Konzernlenker Luca de Meo als „Pop-Marke“ sieht, die wieder zu ihren Wurzeln zurückkehren muss, was mit R4- und R5-Studien auch geschah. Alles retro? Nein, denn man plane insgesamt 25 neue Modelle – da können R4 und R5 (auch als Alpine) gerne etwas an die alten Pop-Zeiten erinnern.

Sowie sich manche an zweiwöchige Autoausstellungen in Paris mit bis zu 1,4 Millionen Besuchern (2004) oder 559 Marken (2002) erinnern. Gegründet wurde der Autosalon 1898 und ging aus einer 1896 abgehaltenen Fahrradmesse hervor. Dass man dorthin zurückkehrt ist angesichts der Exponate allerdings eher mehr als unwahrscheinlich.

Was bedeutet das?

Paris Mondial de `l Auto 2022 wiederfährt das gleiche Schicksal wie der IAA: Der Salon ist massiv geschrumpft, aber nicht tot. Und gibt auf vielfältige Weise zu denken. Einigkeit herrschte an den Ständen: Nicht nur Luca de Meo erklärte, dass die Branche sich mitten in einem zügigen Wandel befinde und deshalb Agilität wichtiger sei denn je. Was wir jetzt einfach mal abnicken und grundsätzlich so stehen lassen.

 
Renault-Triple aus R4 und R5-Studien - beide kommen in Serie. | Foto: G. Soller
Renault-Triple aus R4 und R5-Studien - beide kommen in Serie. | Foto: G. Soller
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