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Mercedes-Benz: GLE mit Facelift komplett elektrifiziert

Gregor Soller

Der GLE erhält 2023 seine Modellpflege: Dabei werden alle Antriebe zumindest mild hybridisiert – dazu kommen die üblichen optischen Retuschen.

Mittlerweile ist der aktuelle GLE schon wieder fünf Jahre auf dem Markt – zeit, ihn etwas frisch zu machen. Neben den üblichen Software- und Optikupdates fährt Mercedes-Benz aber auch im Maschinenraum fort und elektrifiziert jetzt alle Motorisierungen. Die neue Motorenpalette umfasst Mildhybride mit 48-Volt-System und Integriertem Starter-Generator (ISG) sowie aufgewertete Plug-in-Hybride. Mit dem Update steigen einmal mehr auch die Leistungen der meisten Modelle.

Den größten „Zuschlag“ von 30 kW erhält dabei der GLE 400 e 4-Matic unter dessen großer Haube der eher kleine Zweiliter-Reihenvierzylinder 252 PS und 400 Nm locker macht, die von einer 100 kW und 440 Nm starken E-Maschine ergänzt werden, was 280 kW (380 PS) und 600 Nm Systemleistung ergibt. Alternativ bleiben die Stuttgarter dem Plug-in-Diesel treu, der als GLE 350 de 4-Matic mit Vierzylinder-Diesel 197 PS und 440 Nm bereitstellt, was mit dem gleichen 100 kW und 440 Nm leistenden E-Motor ergänzt wird zu 245 kW (333 PS) Systemleistung und und 750 Nm Systemdrehmoment. Noch wichtiger als die Leistungen sind aber die serienmäßigen 11 kW-Lader, optional bietet man gar eine 60‑kW‑DC‑Schnelllademöglichkeit. Damit ist der 31,2-kWh-Akku binnen vier respektive in einer knappen Dreiviertelstunde wieder voll. Die rein elektrische Reichweite wird mit 89 bis 109 Kilometer angegeben, real dürften daraus je nach Wetter und Schwere des Gasfußes eher 60 bis 90 werden, was für exzessives Pendeln reicht.

Bei den Mildhybriden dominiert weiter der Diesel – gut so!

Die übrigen Verbrenner werden alle auf 48-Volt-Mildhybrid-Technik umgestellt. In Europa eher eine Nebenrolle dürfte der Im GLE 450 4-Matic spielen in dessen Bug ein 381 PS starker Dreiliter-Sechszylinder mit einem 15 kW und 200 Nm starken E-Motor kooperieren. „Basismodell“ bleibt der GLE 300 d 4-Matic, der zu dieser E-Maschine den 269 PS s Zweiliter-Vierzylinder-Turbodiesel kombiniert, wer einen Sechszylinder-Diesel sucht, muss zum GLE 450 d 4-Matic greifen, dessen Dreiliter-Reihensechser 367 PS mobilisiert.

Top-of-the Line bleiben die beiden AMG

Spitzenmodelle bleiben die beiden AMG-Versionen GLE 53 und GLE 63, wobei der größere 63er nur noch als 612 PS starke S-Version angeboten wird. Wer einen V8 will, erhält den nur noch im 63er. Dafür wurde der 53er mit seiner überarbeiteten Frontschürze und neu geformten seitlichen Lufteinlässen optisch näher an die Achtzylinder gestaltet. Wie an allen neuen AMG-Modellen ersetzt auch hier das AMG-Wappen den bisherigen Mercedes-Stern auf der Motorhaube. Der 63er trägt zudem serienmäßig ein neues 22‑Zoll-Schmiederad im Zehn-Doppelspeichen-Design, das für den 53er aber auch optional zu haben ist. Gleiches gilt für das Fahrwerk des 63ers, das optional auch für den 53er zu bekommen ist. An Details wie diesen spürt man, dass Mercedes-Benz künftig mehr Kunden für den 53er erwartet, die aber nur ungern auf die 63er-Optik verzichten. Beim 53er hebt eine neue Motorsteuerung samt größerem Lader das maximale Drehmoment von 520 auf 560 Nm an, die Leistung bleibt bei 435 PS. Damit soll er jetzt in 5,0 statt 5,3 Sekunden auf 100 km/h sprinten. Im Rahmen der Modellpflege erhielten zudem zahlreiche Fahrdynamiksysteme eine neue Kalibrierung, die Serienausstattung der AMG-Version wurde weiter aufgewertet.

Optisch nur dezent retuschiert, mehr Farbigkeit

Die Optik der GLE-Modelle wurde nur dezent geliftet: Die Betonung der Horizontalen soll für mehr optische Präsenz sorgen und einmal mehr änderte man die Grafik der LED-Tagfahrlichter, dass man alt und neu auch nachts sofort differenzieren kann. Gleiches gilt für die Rückleuchten: Beim GLE bilden das Lichtsignet jetzt zwei horizontale Blöcke, beim GLE Coupé sind es zwei Streifen, womit man die „Rähmchen“ der Vorgänger aufgab.

Das GLE Coupé kommt künftig in Serie im serienmäßige AMG Line Exterieur. Der großflächige, optische Unterfahrschutz wurde an beiden Karosserieversionen neu gestaltet. Erweitert wurden auch die Außenlackierungen sowie die Design-Auswahl bei den Leichtmetallrädern.

MBUX und Assistenten aufgefrischt

Auch innen gibt es mehr Farben und das neue Lenkrad kennt man von GLS und S-Klasse. Die Lüftungsdüsen glänzen mit einer Chrom-Einfassung, die Lamellen sind aus galavanisiertem Metall. Das MBUX hob man auf die zweite Generation, mit neuen Anzeigen, mehr Vernetzungsoptionen und (noch) schlauerem Sprachassistenten. Neue Software kann Over-the-Air aufgespielt werden. Und natürlich legte man auch bei der Fahrassistenz nach: Der Park-Assistent kann jetzt längs- und quer parken, die Funktion "transparente Motorhaube" kennt man von Land Rover – sie soll einen besseren Überblick bei Offroad-Touren bieten und für Gespann-Fahrer gibt es den Anhänger-Rangierassistent samt aktualisiertem Anhänger-Menü im Zentraldisplay und Gespannroutenplaner. Noch wichtiger sind die bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast samt 140 Kilogramm Stützlast. Neu konfiguriert wurde auch das optionale Offroad-Technik-Paket, das jetzt auch für die Vierzylinder zu haben ist.

Gebaut werden GLE und GLE Coupé weiterhin im US-Werk in Tuscaloosa. Die aktualisierten Modelle sollen ab Juli 2023 zu den Händlern kommen. Preise gibt es noch keine – sie dürften aufgrund der erweiterten Ausstattungen aber merklich über denen der aktuellen Modelle liegen. Die aktuelle Preisliste startet bei 63.820 Euro netto.

Was bedeutet das?

Der GLE altert langsam – man sieht ihm kaum an, dass er schon wieder fünf Jahre im Programm ist. Nachdem man mit EQE und EQS SUV zwei rein elektrische Alternativen im Programm hat, könnte es sein, dass der GLE auch länger al die sonst üblichen 7 Jahre im Programm bleibt. Wie gesagt – gealtert ist er bisher kaum.

 

 
Es bleibt bei den zwei Karosserievarianten und den beiden Plug-ins als Diesel und Benziner. | Foto: Mercedes-Benz
Es bleibt bei den zwei Karosserievarianten und den beiden Plug-ins als Diesel und Benziner. | Foto: Mercedes-Benz
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