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McMurtry Spéirling: 1,5 Sekunden auf 100 km/h!

Gregor Soller

Das britische Unternehmen McMurtry Automotive hat mit dem Spéirling, was irisch für "Gewitter" steht, einen elektrischen 3,2-Meter-Racing-Floh entwickelt, der bei 1.000 Kilogramm Gewicht bis zu 1.000 PS mobilisieren soll.

Das Wettrüsten bei den elektrischen Supercars geht weiter – kann aber auch so aussehen: 3,2 Meter kurz, knackig und klein. McMurtry hat mit dem „Spéirling“ einen Mini-Einsitzer auf die Räder gestellt, mit dem Ex-Formel 1-Pilot Max Chilton beim Goodwood Festival of Speed einen neuen Rekord beim Hillclimb holte: Mit einer Zeit von 39,081 Sekunden für die 1.867 Meter lange Strecke unterbot er die bisherige Bestzeit des VW ID.R mit Romain Dumas aus dem Jahr 2019 um 0,8 Sekunden.

In unter 9 Sekunden von 0 auf 300 km/h

Zwar nennen die Briten noch keine exakten Daten für den Antrieb, aber kolportiert werden zwei E-Maschinen an der Hinterachse, die je 500 PS losmachen sollen. Und da man sich mit einem 60-kWh-Akku und einer extrem kompakten Karosserie „begnügt“, soll das für ein Beschleunigungsgewitter sorgen: So soll der Spéirling in 1,5 Sekunden von null auf 96 km/h sprinten (womit er bis 100 km/h auch den bisherigen Spitzenreiter, den Aspark Owl mit 1,9 Sekunden unterböte), 300 km/h sollen in weniger als neun Sekunden erreicht sein!

Ventilator und Flügel für massivsten Abtrieb

Außerdem soll das „Gewitter“ in Kurven Querbeschleunigungen von bis zu 3g aufbauen können. Grund dafür ist eine ausgeklügelte Aerodynamik: Der Spéirling wird von vielen Durchströmungskanälen durchzogen und am Heck geht es dann nicht ohne riesiges Leitwerk. Was ihn jedoch regelrecht an den Boden saugt, ist ein großer Ventilator, der Luft unter dem Auto absaugen soll und so für massiven Anpressdruck sorgt. Bereits im Stand soll das System rund zwei Tonnen Abtrieb ermöglichen – bei 250 km/h soll der Spéirling dann gar mit bis zu 2.250 Kilogramm auf die Straße gepresst werden.

Riesenaufwand betrieb man auch bei den Rädern: Die 19 Zöller rollen auf Spezialreifen in den Dimensionen 210/640 vorn und 240/640 hinten. Um das Projektil wieder zu stoppen, haben die Briten eine Keramik-Bremsanlage mit 390er Scheiben und Sechskolbenzangen rundum vorgesehen. Der 60-kWh-Akku soll auf Rennstrecken für 60 bis 80 Minuten Spaß bringen oder bis zu 500 Kilometer Reichweite bieten. Dank 800-Volt-Technik sollen bis zu 600 kW maximale Ladeleistung möglich sein.

Gespart hat McMurtry dafür bei den Maßen: Das Fahrzeug misst 3,20 Meter x 1,70 Meter x 1,1 Meter und ist als Einsitzer konzipiert. Der Radstand beträgt exakt zwei Meter. Das Carbon-Monocoque bietet nur eine kleine Flügeltür über das die Rakete geentert werden muss. Immerhin gibt es Scheibenwischer und Beleuchtung für eine Straßenversion. Ein Zweisitzer ist nicht geplant, aber eben eine straßenzulassungsfähige Version. Preise und Produktionsstart des Spéirling? Noch nicht bekannt.

Was bedeutet das?

Endlich mal ein Start-up, dass die Aufrüstungsspirale beendet: Denn für gigantische Fahrleistungen kann Weniger viel mehr sein, wie der Spéirling beweist. Dass er nicht der komfortabelste und langstreckentauglichste ist? Egal – er ist Brite – und dort geht es darum, auf engen kurvigen Landstraßen schnell zu sein – wobei dem kleinen Gewitter massiver Abtrieb hilft. Sicher ein extremer, aber nicht unsympathischer Ansatz!  

 
Klassische GT-Proportionen, auf 3,2 Meter gekürzt. | Foto: McMurtry Automotive
Klassische GT-Proportionen, auf 3,2 Meter gekürzt. | Foto: McMurtry Automotive
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