Werbung
Werbung

L.A. Autoshow: Asiens starke Ansagen

Christian Eckert

Auf der L.A. Autoshow dominierten klar die Studien von Hyundai und Kia – die europäischen und US-amerikanischen Hersteller hielten sich sehr zurück

Auch auf der L.A. Autoshow war eher ein dezenter Aufbruch zu spüren: Zwar waren die Pressekonferenzen gut und dicht besucht, doch das ganz große Gedränge auf den Gängen, wie es an Pressetagen sonst üblich war, blieb aus.

Aus blieb auch ein Feuerwerk der US-Hersteller: Immerhin rollte Ford den elektrischen F-150 Lightning ins Rampenlicht und Fisker zeigte die seriennahe Version des Ocean – aber Stellantis beschränkte sich auf den 4xe-Plug-in des neuen Cherokee, der in Verbrenner-Langversion als Wagoneer 2022 auftrat, während GM sich auf Verbrenner konzentrierte. Auch Canoo zeigte eine seriennähere Version seines Elektro-Vans.

Als solcher feierte auch der neue Range Rover seine Weltpremiere und Porsche ergänzte die Taycan-Familie um GTS und Sport Turismo. Audi, BMW, Mercedes-Benz und VW blieben der Messe fern. Den ganz großen Aufschlag machte dafür der Hyundai-Konzern: Mit dem „Concept Seven“ deutete man an, wie das SUV Ioniq 7 aussehen wird, während Kia das Schwestermodell „EV9“ ins Rampenlicht rollte. Beide zielen mit markantem Design auf den Markt der großen SUV, wo ich die US-Hersteller sowie die deutschen Premiums mit BMW iX und Co. tummeln. Erste Sitzproben ergaben: Hyundai und Kia machen hier sehr starke Ansagen mit futuristischen Interieurs, die jede Menge luftigen Raum bieten.

Und weil man grade so groß in Fahrt war, stellte Hyundai auch gleich noch den Brennstoffzellen-Lkw Xcient vor, der in der Schweiz schon im Einsatz ist – und auch in den USA in der schweren Klasse acht laufen könnte.

Einen großen Aufschlag gönnte sich auch der erste vietnamesische Automobilkonzern Vinfast, der in den USA allerdings gleich elektrisch startet – hier nur mit SUV – dem mittelgroßen SUV Vfe35 und Vfe 36, wobei vor allem Letzterer auch klar auf den US-Geschmack zielt.

Von en japanischen Unternehmen fuhren vor allem Nissan und Toyota groß auf: Nissan zeigte den Z und die Serienversion des Stromers Ariya, während Toyota den Stromer bZ4X Weltpremiere feiern ließ (neben dem großen Pick-up Tundra) und die Elektrostudie „Rhombus“ zeigte. Und bei den wirklich altmodischen Nascar-Camrys stellt man jetzt immerhin auf „American Ethanol“ um.

Ansonsten: Weiterhin viele Verbrenner-Pick-ups und SUV und wenig systemische Aufbruchsstimmung, wie sie die IAA in München war.

Was bedeutet das?

Die L.A. Autoshow wurde ihrem Namen gerecht und zeigte vor allem –Autos…und hier kamen die stärksten Ansagen klar aus Asien, nicht aus Europa oder den USA. Was aber schlimmer wog, ist die Tatsache, dass man mitten er der High-Tech-Region, welche die weltweite Digitalisierung mit Apple, Facebook, Google, Microsoft und Co. aktuell stärker vorantreibt denn je praktisch überhaupt nichts vom systemischen und digitalisierten Aufbruch mitbekam, wie der auf IAA in München zumindest im Ansatz gezeigt wurde – da blieb L.A. dann komplett auf dem Regionalniveau für das es einst stand. Schade um die verpasste Chance, zumal man auch gegenüber der bald startenden CES einen Pflock hätte einrammen können.

 
Außerdem stellte Ford neben dem F-150 den Mustang Mach-e in den Mittelpunkt. | Foto: Christian Eckert
Außerdem stellte Ford neben dem F-150 den Mustang Mach-e in den Mittelpunkt. | Foto: Christian Eckert
« Bild zurück
Bild
2 / 42
Bild vor »
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung