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Kia EV 9: Kias Kult-Kathedrale

Gregor Soller

Gut, kantige Autos wie G-Modell, Defender und Jimny haben es per se leichter, "Kult" zu werden. Trotzdem traut sich so etwas nur alle Jahrzehnte mal ein Hersteller. Jetzt ist es wieder soweit: Kia stellt den EV 9 vor - ein Auto, dass prinzipiell die nächsten zig Jahre SO weitergebaut werden könnte. Zumal man ganz viel von der Studie in Serie brachte!

Erste Sitzprobe in einer Kathedrale

Erste Sitzprobe in Dreieich: Die hintere Tür öffnet jetzt konventionell und auch innen geht es etwas geerdeter zu als in der Studie, aber: Kia kann in Reihe zwei tatsächlich einzelne Drehsitze und auch in Reihe drei ein luftiges Ambiente bieten. Ist die zweite Reihe mit diesen "Entspannungssitzen" bestuhlt, können bei einer Ladepause alle Insassen in den ersten beiden Reihen ihre Sitze in eine Liegeposition bringen. Die schwenkbaren Varianten lassen sich um 180 Grad drehen. Auch in Reihe drei gibt es Ladeports und Getränkehalter.

Platz gibt es genug auf 5,01 Metern Länge und 3,1 Metern Radstand. Hinter Reihe drei bleiben mindestens 312 Liter Kofferraum, legt man die um, werden es 828, legt man Reihe zwei auch noch flach ist man bei weit über 1,5 Kubimetern. Dazu kommt ein 52- respektive 90-Liter-Frunk. Und trotz seines kantigen „Aufbaus“ kommt der EV 9 als Hecktriebler (da muss er eingangs Genannte allerdings offroad ziehen lassen) bis zu 541 Kilometer weit. Und da er 800 Volt Technik bietet, kann im Idealfall binnen 15 Minuten Strom für 239 Kilometern „getankt“ werden. Der cW-Wert fällt mit 0,28 für die Form niedrig aus. Wir knien kurz nieder und sehen: Eine sehr spezielle 3D-Unterbodenverkleidung, die im vorderen Teil konvex und hinten konkav geformt ist, dazu kommen aerodynamisch optimierte Felgen und Air Curtains im Frontstoßfänger.

Bei den Akkus stockt man auf: Der „Große“ bietet 99,8-kWh und ist mit Heck- und Allradantrieb (AWD) kombinierbar. Darunter gibt es in einzelnen Märkten einen Hecktriebler mit eine 76,1 kWh-Akku. Beim Topmodell wuchten beide E-Maschinen 283 kW (385 PS) und 600 Nm an die Räder, womit es in 6,0 Sekunden auf 100 km/h geht. Kauft man im Kia Connect Store die „Boost“-Funktion zu, fällt die 100-km/h-Marke mit dann 700 Nm in 5,3 Sekunden – wer‘s fürs Ego braucht…Ganz zahm ist dagegen der Hecktriebler mit 99,8-kWh-Akku: 150 kW, 350 Nm und 9,4 Sekunden auf 100 km/h – das ist unter den E-Autos fast schon Kompaktklasse, genügt aber vollauf! Mit kleinerem Akku stünden 160 kW für einen Sprint in 8,2 Sekunden bereit – hier hilft das Mindergewicht merklich!

Saubere Idee: Der "Car Wash Mode"

Tolle Idee: Der „Car Wash Mode“. Er trifft per Infotainment alle Einstellungen, die für eine automatische Autowäsche erforderlich sind: Türen und Fenster schließen, Seitenspiegel anklappen und Türgriffe versenken. Und auch die Fahrassistenz entwickelt Kia weiter: Neu ist der Autobahn-Staupilot (geplant für die GT-line), der in ausgewählten Märkten ein Fahren auf Autonomie-Level 3 ermöglichen soll.

 

 

 

 
Von der Studie zur Serie wurden viele Details übernommen. | Foto: Kia
Von der Studie zur Serie wurden viele Details übernommen. | Foto: Kia
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Der erwähnte Kia Connect Store hält gegen Geld zusätzliche digitale Funktionen und Services auf Abruf bereit. So kann man den EV9 jederzeit per „Over the Air“-Update (OTA) an den individuellen Bedarf anpassen – wobei wir eingangs Genannte jetzt etwas beruhigen können: Zum Hardcore-Kletterer wird er trotz vieler Optionen trotzdem nicht werden. 

Was bedeutet das?

MIt dem EV 9 hat sich Kia ein kleines Denkmal gesetzt. Vor fast 50 Jahren lief 1974 der erste Kia-Pkw vom Band - der EV 9 ist so zeitlos, dass er bis zum 100. Firmengeburtstag weitergebaut werden könnte. Die Software kann man ja "OTA" frisch halten...

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