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Juice Power: Kraftwerke für Grünstrom in Echtzeit

Gregor Soller

Auf einer Veranstaltung am Lago d’Isola, bei San Bernardino, legte Juice Power sein Konzept zum Echtzeitladen von Grünstrom dar.

 

Mit der gewohnten Lässigkeit – mit Strohhut und Jazzmusik – erklärten Christoph Erni, Gründer der Juice Technology AG und der Chef der Juice Power AG, Corrado Di Stefano, die Energieerzeugung in Echtzeit. Dazu verbindet Juice das backend der Elektrofahrzeuge mit dem Backend der Kraftwerke, die Grünstrom erzeugen. Die Kapazität der ersten Anlagen soll laut Erni – ganz grob gerechnet – den Jahresbedarf von rund 60.000 Fahrzeugen decken können. Über die App j+ pilot kann man das Laden live mitverfolgen. Und mit der Software-Integration der Juice Power AG kann zeitgleich zum Ladevorgang garantiert nachhaltig produzierter Strom in den Akku gespeist werden.

Laut Di Stefano besteht das Problem am bilanziellen „Grünstrom“ darin, dass dieser gar nicht so grün ist: Denn zu Überlastzeiten wird „grüner Strom“ gern exportiert oder weggespeichert, während zu Schwachlastzeiten dann wieder „grauer“ Kohle- oder Atomstrom hinzugekauft werden muss. Weshalb Juice auch nur das an Stromkontingent verkauft, was tatsächlich grün produziert wird.

Echtzeit-Grünstrom-Nachweis über Backendverknüpfung der Fahrzeuge und Kraftwerke

Und tatsächlich werden laut Erni zu Spitzenlastzeiten gern auch ältere und kleinere (Wasserkraft-) Grünstromanlagen vom Netz genommen, was seiner Meinung nach „Irrsinn“ sei. Der Grund dafür sind die Kosten der Anlagen, die nicht mit Großkraftwerken vergleichbar sind, weshalb Juice hier einen kleinen „Extra-Obulus“ eingeführt hat: Mit diesem „Aufpreis“ seien auch die Zusatzkosten der Anlagen gedeckt.

In der Praxis funktioniert das Ganze so, dass das Fahrzeug dann via j+ pilot App über das Backend direkt mit dem Stromerzeuger kommuniziert. So dass exakt im selben Zeitpunkt, in dem das Auto Strom zieht, die gebrauchte Strommenge direkt vom ausgewählten Kraftwerk abgebucht wird. Im Gegensatz zu reinen Zertifikaten oder Herkunftsnachweisen für Ökostrom kann Juice Power auf diese Weise Naturstrom in Echtzeit garantieren. Bei jedem Ladevorgang wird jeweils die entsprechende Strommenge vom persönlich erworbenen Kontingent abgebucht und der Nutzer kann direkt in der App nachverfolgen, von welchem sauberen Kraftwerk der Strom genau in jedem Moment stammt. Die Gleichzeitigkeit von Einspeisung und Verbrauch garantiert Juice Power mit dem nach SQS zertifizierten TrueTime-Label. So sind alle Fahrten fortan immer CO2-neutral.

 

 
Die Staumauer am Lago d’Isola wurde 1957 bis 1963 errichtet. | Foto: G. Soller
Die Staumauer am Lago d’Isola wurde 1957 bis 1963 errichtet. | Foto: G. Soller
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Mittlerweile hat sich Juice Power an zwei Wasserkraftwerken in der Schweiz beteiligt und plant weitere Zukäufe perspektivisch auch in Deutschland und Österreich. Auch der 0,39 Quadratkilometer große Lago d’Isola könnte perspektivisch eingebunden werden. Er kann im Jahr bis zu 15.045.000 kWh produzieren bei Zuflüssen von rund 60 Millionen Kubikmeter Wasser jährlich.

Was bedeutet das?

Juice ergänzt seine Ladetechnik und Apps um Energie und schnürt damit ein spannendes und vor allem wirklich grünes Echtzeitpaket. Das alles präsentiert in der firmentypischen und bodenständig-schweizerischen Lässigkeit, was neben Öko- auch Sympathiepunkte bringt.   

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