Werbung
Werbung

IAA Transportation 2022: Der Kampf um jedes Gramm

Gregor Soller

Bei den Anhängern und Aufbauten wird wo möglich digitalisiert, elektrifiziert – und weiterhin um jedes Gramm gekämpft

Mit jeder Euro-Norm werden die Lkw schwerer- ein Zustand, der sich mit Batterieelektrik respektive Brennstoffzellen nicht ändern wird. Also wäre es ideal, am Anhänger oder Aufbau Gewicht zu sparen. Was Meiller zum Beispiel bei der ganz neuen Dreiseitenkipper-Generation „Trigenius“ gelang: Gegenüber dem Vorgänger konnten die Münchner bis zu 370 Kilogramm Gewicht sparen, was beim Kipper, wo nach Gewicht bezahlt wird, über die Zeit viel bares Geld bedeutet. Dazu kommen komplett neue Fertigungsverfahren wie eine Laserschweißanlage und KTL-Tauchbäder, welche helfen, die Korrosion zu unterbinden und die Montage vereinfachen.

Auch die Materialien und Produktionsverfahren haben sich massiv weiterentwickelt

Der Trigenius darf hier symbolisch für die komplette Branche stehen, welche ihre Produkte ähnlich optimiert und weiterentwickelt, oder eben ganz neu aufsetzt, so wie auch Krone: „Bei unserer 2022er-Generation der Sattel ist keine Schraube mehr wie bei den Satteln auf der letzten Nutzfahrzeug-IAA, auch wenn man es auf den ersten Blick allenfalls Profis erkennen“, schmunzelt Frank Albers, Vorstandsmitglied und Geschäftsführer bei der Bernard Krone Beteiligungs GmbH.Auch bei Krone achtet man bei jeder Weiterentwicklung auf jedes Gramm und eine noch bessere Verarbeitung.

Ein Trailer als Start- und Landeplatz für Drohnen

Gleiches gilt für die Marktbegleiter Schmitz Cargobull und Kögel, die ihre Produkte ihrerseits immer weiter optimieren. Auch hier purzeln mit jeder Generation die Pfunde. Ähnlich wie bei Fliegl oder Schwarzmüller, wo man sich nicht ganz so stringent der Großserie verschrieben hat und den Kunden stattdessen mit zusätzlichen Funktionalitäten Mehrwerte zu bieten, um so Geld und Zeit zu sparen. Aber auch hier achtet man massiv aufs Gewicht und kann auch Sonderwünsche erfüllen.

Sehr speziell ist der geplante Schwarzmüller Drohnenport – ein Sattel, der sich zum Start- und Landeplatz für Drohnen umfunktionieren lässt. „Ein extrem spannendes Projekt, das wir bis Jahresende aufgebaut haben wollen“, erklärt ein gut gelaunter Schwarzmüller-Geschäftsführer Hartwig. Einen Stand weiter erläutert Helmut Fliegl seine neuen Spezialitäten, darunter den extra langen Schubboden, der 101 Kubikmeter Ladevolumen spart und damit bis zu zehn Prozent aller Fahrten.

Die E-Achse hilft, Energie zu sparen

Krone-Inhaber Bernard-Krone möchte auch mit der E-Achse Energie sparen, indem er diese am Trailer zurückholt: „Bei den Energiepreisen bin ich um jeden Cent froh, den ich sparen kann“ kennt der Geschäftsführer seine Kunden und will mit seinen Trailern ganz einfach genau dazu beitragen. Aber auch bei den digitalen Services schreiten die Emsländer weiter voran und haben auch ihren Stand entsprechend aufgebaut: Dabei steht nicht mehr nur der Trailer selbst im Fokus, sondern auch der Service und der Vorteil, den der mitbringt. Inklusive des Start-Ups Rytle, mit dem Krone ein Start-Up im Lastenradbereich gegründet hat, mit dem man in einer ganz anderen Gewichtsklasse agiert – bei der es aber auch um jedes Gramm geht – minimales Gewicht bei maximaler Solidität eben – das Dauerthema beim Anhänger und Aufbau.

Was bedeutet das?

Bei den Anhängern und Aufbauten kämpft die Branche weiter um jedes Gramm und gegen steigende Stahlpreise. Ein Insider verriet, dass ein Achsenhersteller allein 2022 bereits drei Preiserhöhungen durchführte oder die Umstellung von schwarzem auf CO2-erzeugten „grünen“ Stahl die Kunden eher 2000 als 1500 Euro extra kosten würden, von den weiter steigenden Energiepreisen ganz zu schweigen. Entsprechend sind auch die Preiskämpfe im Segment vorbei: Aktuell seien alle Produktionslinien voll und mehrere Komponenten auch gar nicht zu bekommen. Turbulente Zeiten im Anhänger- und Aufbausegment.

 
Bei Krone hilft die E-Achse, Energie zu sparen respektive zu erzeugen, die man beim Kühler für den Betrieb der Kühlmaschine nutzen kann. | Foto: G. Soller
Bei Krone hilft die E-Achse, Energie zu sparen respektive zu erzeugen, die man beim Kühler für den Betrieb der Kühlmaschine nutzen kann. | Foto: G. Soller
« Bild zurück
Bild
2 / 31
Bild vor »
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung