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Hankook iON: Eine komplett neue Reifenfamilie für die E-Mobilität

Gregor Soller

Insgesamt lanciert das Unternehmen vier Familienmitglieder der speziell für E-Autos entwickelten Pneus: Die Serien iON evo und iON Winter für Sommer und Winter, den iON evo AS als Ganzjahresreifen für den nordamerikanischen Markt und den iON race für die Formel E.

Für den großen Aufschlag der Winterreifen und Formel-E-Pneus ging Hankook nach Österreich, wo man Eiskristalle mit Swarovskis Kristallwelten verband – Letzteres der perfekte glitzernde Raum für Formel-E-CEO Jamie Reigle, um mit Sanhoon Lee, President Hankook Tire Europe, die Partnerschaft für die „Gen 3“ genannte dritte Reifengeneration zu unterzeichnen.

Interessant: Hinter den Kulissen begann die schon vor über zwei Jahren: Laut Manfred Sandbichler, Hankook Tyre-Motorsport Direktor Europa, sei man mit dem „sprichwörtlichen weißen Blatt Papier“ gestartet, ohne das fertige Gen3-E-Fahrzeuge im Entwicklungslabor gehabt zu haben. Man begann parallel mit den ersten Prototypen-Fahrzeugen und justierte nochmals massiv nach, als das erste Serienfahrzeug der Gen3 Formel E-Rennwagen bei Hankook ankam. Dazu kamen hunderte Stunden auf der Rennstrecke, die nicht immer einfach waren, wie Testfahrer Benoît Tréluyer durchblicken ließ. Zumal die Rennfahrer mit Neuem generell erstmal hadern, bis sie sich an alles gewöhnt hätten – „ich kenne das von mit selbst“ erinnert sich der Franzose an seine eigene Fahrerkarriere.

Denn der neue Reifen für die Formel E besteht zu rund 30 Prozent aus nachhaltigen Materialien. Und: Die Teams dürfen nur eine Reifenvariante nutzen, die sowohl bei trockenen als auch bei nassen Bedingungen zum Einsatz kommt, um weitere Ressourcen zu schonen. Und näher an der Praxis der iON evo-Sommerreifen zu sein, mit denen man laut Sandbichler zumindest im Bereich der Materialien hätte Synergien heben können. Trotzdem halte die evo viel länger: Am Ende des jeweiligen Rennwochenendes werden die Race von Hankook komplett recycelt und in den Fertigungskreislauf zurückgeführt.

Winterreifen fordern mehr als Sommerpneus

Für die Alltagspneus achtete man weniger auf klebrigen Grip wie beim Race, sondern viel mehr auf einen reduzierten Rollwiderstand, ein besonders leises Abrollverhalten und eine hohe Belastbarkeit respektive Tragkraft. Außerdem wollen die unmittelbar einsetzenden hohen Drehmomente berücksichtigt werden – gerade bei den tendenziell weicheren und mit mehr Rillen versehenen Winterreifen ein großes Thema. Dem man mit einer neuen Laufflächenmischung begegnete, zudem konnte man aus dem Laufstreifen sogar noch rund ein Kilogramm Gewicht sparen, um die ungefederten Massen zu reduzieren. Und die Verwendung pflanzlicher Öle hilft laut Hankook, auch bei niedrigen Temperaturen den notwendigen Grip zu erreichen. Die besondere Flexibilität erlaubt einerseits eine Anpassung an die Straßenoberfläche und minimiert andererseits die Bewegung im Profil.

Ein spezielles Thema ist beim Winterreifen für E-Autos auch das Abrollgeräusch: Wegen des größeren Leerraums zwischen den Profilblöcken und einer höheren Anzahl an Rillen ist es eine besondere Herausforderung. Deshalb achtete man beim Laufflächendesign auf einer aktiven Führung (!) und Reduzierung der Schallwellen, um die Lärmemissionen zu senken. Dazu kommt die integrierte Sound Absorber-Technologie.

Der Fahrkomfort wiederum profitiert von einer speziellen Verteilung der Blöcke entlang des Profils. Der hohe Silica-Anteil sorgt dabei auf Mikro-Ebene für Grip auf nasser Fahrbahn, indem er der Bildung eines gefährlichen Wasserfilms zwischen Fahrbahn und Reifen entgegenwirken soll, was bei unseren Bremsversuchen gut funktionierte. Trotzdem wunderten wir uns, wie lang der Bremsweg auf nasser Fahrbahn bei glattem Untergrund werden kann.

Und last but not least wurden die neuen Pneus auch aerodynamisch optimiert, was abermals der Reichweite der E-Autos dient.  Der Hankook iON Winter wird ab Marktstart in Größen zwischen 18 und 22 Zoll angeboten. Weitere spezifische Produkt-Varianten sind in Vorbereitung

 
Große Pressekonferenz in Tirol - wo es schon wieder ersten Schnee auf Gipfeln und den hohen Pässen hat. | Foto: Hankook
Große Pressekonferenz in Tirol - wo es schon wieder ersten Schnee auf Gipfeln und den hohen Pässen hat. | Foto: Hankook
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Am Ende waren Jamie Reigle und die Hankook-Truppe zufrieden: Mit der iON-Familie hat der koreanische Reifenhersteller sowohl im Motorsport als auch im Seriengeschäft ein glitzerndes Zeichen gesetzt – und das nicht nur in der Swarowski-Welt in Wattens.

Was bedeutet das?

Mit dem iON hat Hankook eine ganz neue Reifenfamilie speziell für E-Autos entwickelt und wird künftig auch auf der Formel-E unterwegs sein. Vor allem letzteres Engagement ließ man sich einiges kosten, doch der Plan der Marke ist klar: man will sich langfristig im Segment der sportlichen Premiumreifenmarken etablieren. Der Weg dorthin wurde bisher konsequent beschritten und wird mit dem iON weitergeführt.

 

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