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Genf 2019: Der ganze große Auftritt der ganz großen Exoten

Gregor Soller

Genf lebt von den Exoten und „Obendrüber“-Hypercars, von denen auch dieses Jahr etliche zu sehen waren

Seit jeher lebt Genf auf neutralem Schweizer Boden von seiner Neutralität und der Tatsache, dass es Geld gibt – und genug Interessenten, die dieses ausgeben könnten, wenn sie nur wollten. Und da die Schweiz selbst eher keine Autos fertigt, kommen alle anderen umso lieber, um zu zeigen, was sie haben. Und auch wenn hier immer noch viele Fahrzeuge mit Verbrenner antreten, so ist doch auch hier die Elektrifizierung auf dem Vormarsch.  Besonders spannend war 2019 die Entwicklung um den Dunstkreis Porsche: Denn direkt gegenüber stand Rimac mit seinem E-Hypercar, das über 1900 PS bietet und durchdacht ist. So durchdacht, das sich Porsche kurzerhand an Rimac beteiligt hat.

Rimac liefert auch die Technik für den Pininfarina Battista: Auch er soll über 400 km/h schnell sein, in weniger als zwei Sekunden auf 100 km/h beschleunigen oder optional bis zu 480 Kilometer weit kommen. Auch hier gibt man gut 1.900 PS Maximalleistung und 2.300 Nm Drehmoment an. Hinter Pininfarina steht mittlerweile die indische Mahindra Group.

Anders bei Piech: Hinter dem großen Namen steht auch ein Piech, nämlich der Sohn des einstigen VW-Lenkers. Und Piech stellte in Genf einen herrlichen E-GT hin, dessen Technik sehr effizient sein soll und der auf einem maximal flexiblen Baukasten fußt: Man kann den Piech dem Vernehmen nach mit Verbrenner, als Hybrid oder als Stromer ordern. Und die Akkutechnik soll sich durch extreme Leistungsdichte auszeichnen. Viele tolle Ideen, ein tolles Design – jetzt kann man nur hoffen, dass die Umsetzung auch klappt. Sonst wäre der große Name eher beschädigt.

Ebenfalls in diesem Dunstkreis tummelt sich Aston Martin, wo man die neuen Mittelmotor-Racer von der Kette ließ und die Marke Lagonda wiederbelebte. Letztere natürlich auch mit einem Elektro-Luxus-SUV – auch hier wird man aber erst sehen müssen, was davon wie auf die Straße kommt.

Eines der teuersten Autos dürfte der Bugatti „La Voiture Noir“ sein, der nur einmal gebaut wird – und elf Millionen Euro kostet. Denn: 2019 wird Bugatti 110 Jahre alt. «La Voiture Noire» bezieht sich übrigens auf einen von nur vier hergestellten Type 57 SC Atlantic, den Ettore Bugattis Sohn Jean entwickelte und fuhr. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg verschwand das Fahrzeug und gilt heute als eines der grossen Rätsel der Automobilwelt. Sollte man wissen, denn die übrige Technik ist eher sehr old-school: 16 Zylinder, 1500 PS – das übliche bekannte Bugatti-Package eben – und nicht wirklich innovativ.

 
Klar, auch der Rimac hat über 1900 PS und kann 400 km/h - und das so gut, dass sich Porsche mittlerweile an den Kroaten beteiligt hat. | Foto: G. Soller
Klar, auch der Rimac hat über 1900 PS und kann 400 km/h - und das so gut, dass sich Porsche mittlerweile an den Kroaten beteiligt hat. | Foto: G. Soller
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Das gilt eher für den Mc Laren Speedtail, der schon für weniger als drei Millionen Euro zu haben ist. Der Hybride punktet mit ungewöhnlicher Optik und maximaler Aerodynamik – und bringt so immerhin etwas innovatives respektive „Neues“ in die Welt der Hypercars.

Was bedeutet das?

Auch die Welt der Hypercars wird zunehmend elektrisch – die Zutaten bleiben jedoch meist sehr konventionell: Schicke Optik, viel Akku- und E-Power und ein hoher Preis bei minimaler Auflage. Vielleicht oft schön, aber nicht unbedingt innovativ.

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