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Genesis GV60: Starker Einstieg

Gregor Soller

Doppelter Einstieg mit dem Genesis GV60: Ins Genesis-Programm und die E-Mobilität.

 

Genesis zeigt schon mit den Quad-LED-Leuchten an Front und Heck klar an, dass man sich „Premium“ sieht. Ein Eindruck, der beim Einsteigen erhalten bleibt: Im topausgestatteten Sport plus fallen Alcantara, (veganes) Leder und dicke Teppiche auf. Chefdesigner Luc Donckerwolke hat viel „Bentley-Blut“ auf Genesis transfusioniert - nur bei einigen Tastern aus Kunststoff musste er etwas sparen.

Weniger üppig fällt das Platzangebot im Fond aus – da bieten die längeren Familienmitglieder merklich mehr Raum. Dafür erhält man fünf Jahre lang erhält man eine:n „GPA“ zur Seite gestellt, einen Genesis Personal Assistant. Er oder sie liefert den GV60 frei Haus und holt ihn im Servicefall auch dort ab, Tauschfahrzeug inklusive – Anruf genügt. Was unserer Meinung nach der wahre Luxus an der Luxusmarke des Hyundai-Konzerns ist.

A propos Assistenz: Auch Sicherheitsassistenten und Infotainment hob Genesis auf den aktuellst verfügbaren Stand. Letzteres lässt sich gut bedienen beim Sprachverständnis gibt es aber Bessere. Die Fahrassistenten waren dezenter abgestimmt als bei Hyundai und Kia und assistierten trotzdem zur vollsten Zufriedenheit. Die digitalen Außenspiegel bleiben Gewöhnungs- und Geschmackssache.

Mystische Kristallkugel auf der Mittelkonsole

Start: Die Crystal-Sphere-Kugel in der Mittelkonsole rotiert sich zum Drive-Selector und wir strömen los. Und wundern uns, wie viel kompakter und straffer als seine Plattformbrüder sich der GV60 fährt. Als hätte Genesis den Ioniq 5 und den Kia EV6 nochmal destilliert und alle positiven Eigenschaften nochmal verdichtet – bis ins Fahrwerk: Der GV 60 fährt sich kompakter und lenkt sich knackiger als die anderen E-GMP-Modelle und federt harte Fugen und Verwerfungen trotzdem sanfter an. An Vorder- und Hinterachse powern zwei 160-kW-Hochdrehzahlsynchronmaschinen, die im Boost für zehn Sekunden nochmal 40 kW extra freigeben. So stehen in Summe 700 Nm und 490 PS parat, welche die absolut gesehen zu schweren, relativ gesehen leichten 2,1 Tonnen brutal beschleunigen.

Der Verbrauch entspricht in etwa seinen Plattformbrüdern und betrug am Ende unserer Runde knapp 21 kWh/100 km. Wer dessen Potenzial voll ausschöpft, kann allerdings schnell bei 30 kWh landen. Um umgekehrt unter 20 kWh zu kommen, muss allerdings schon spaßbefreit unterwegs sein. Gar nicht spaßbefreit das üppige Topspeed von 235 km/h (Sport „nur“ 200 km/h), was beim eher mäßigen cW-Wert von 0,29 aber extrem auf den Verbrauch schlagen dürfte. Dafür kann der GV 60 umgekehrt mit bis zu 0,5g rekuperieren, was ein sehr starker Wert ist. Und er hat die im Winter zum Heizen wichtige Wärmepumpe immer serienmäßig an Bord.

Die Preise des 4,51-Meter GV 60 starten bei 56.370 Euro (das sind knapp 47.370 Euro). Dafür gibt es die bekannten zwei Elektromotoren (160 kW hinten/74 kW vorn) und Allrad samt einer WLTP-Reichweite von bis zu 470 Kilometern, von denen real eher 300 Kilometer bleiben. Der GV60 Sport Plus kostet ab 71.010 Euro (das sind gut 59.670 Euro netto) und soll bis zu 466 Kilometer weit kommen –hier konnten wir unsere 300-km-These überprüfen und sahen sie bestätigt. An 350-kW-HPC-Ladern zieht der GV60 mit bis zu 240 kW und soll binnen 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen haben. Schade, dass er AC nur mit maximal 11 kW lädt (dreiphasig dann von 10 auf 100 Prozent in sieben Stunden und 23 Minuten). Die ersten Auslieferungen sollen am 7. Juni 2022 erfolgen. Durch den Umweltbonus gehen in Summe nochmal 2975 Euro Umweltbonus von Genesis weg und der Staat überweist bei der Zulassung bis Ende 2022 nochmal 5000 Euro, sodass man den Nettopreis des Basis-GV-60 am Ende knapp unter die 40.000-Euro-Marke drücken kann.

Was bedeutet das?

Der GV60 fährt sich ganz anders als seine Konzerngeschwister – und ist innen so hochwertig eingerichtet, dass der GV60 eine echte Alternative zu den Euro-Elektro-Premiums darstellt.

 
Der GV60 fährt sich knackig. | Foto: Dominik Fraser/Genesis
Der GV60 fährt sich knackig. | Foto: Dominik Fraser/Genesis
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