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Fahrbericht Volvo XC40 Recharge P8 AWD: P wie "Pure Power"

Gregor Soller

Das „P“ beim XC40 P8 AWD steht für „Pure“, also „rein“ respektive „rein elektrisch“. Könnte aber auch für „Power“ stehen, denn davon bietet er genug, wie die acht in der Volvo-Hierarchie verrät. Zwei E-Maschinen wuchten je 204 PS an Vorder- und Hinterhufe. Dazu kommen 660 Nm Kraft. Bei Bedarf schießen wir binnen 4,9 Sekunden auf 100 km/h – dank Allrad steht immer genug Grip parat. Auch jenseits der 120 km/h geht es munter weiter, bis bei 180 km/h abgeregelt wird.

Das Gewicht liegt mit knapp 2,2 Tonnen leider eher im oberen Bereich, da der brutto 78 kWh bietende Akku 300 Kilogramm wiegt und in einem crashsicheren Rahmen hängt. Der bringt mit den geänderten Versteifungen im ziemlich leeren Vorderwagen weitere 200 Kilogramm extra auf die Waage. Die „Leere“ dort erlaubt aber einen 31-Liter großen „Frunk“. Der „Umbau“ vom Verbrenner zum Stromer bringt auch hier einige (unnötige) Extra-Pfunde.

Der Allrad variiert die Akzentuierung

Trotzdem stimmen Platz und Power. Beim Allrad hat grundsätzlich die vordere E-Maschine die Oberhand. In Kurven verschiebt der XC40 seine Leistung nach hinten, was ihn dynamischer macht und sauber in Kurven eindrehen lässt. Bei Fahrwerk und Fahrmodi sparte sich Volvo viele Programme: Der P8 AWD federt gekonnt und findet einen tolle Synthese zwischen Rollen und One-Pedal-Feeling. Auf der Autobahn verliert er nicht bei jedem Fahrpedal-Lupfer sofort Speed, doch in der Stadt kann man vorausschauend sehr gut ohne Bremspedal fahren. Schade nur, dass der Wind ab 120 ziemlich tost und schnelle lange Bodenwellen das Gewicht spürbar werden lassen. Auch der Verbrauch fiel auf unserer ersten Autobahn-lastigen Ausfahrt mit 26, 8 kWh/100 km eher hoch aus. Die Reichweite des 75 kWh netto bietenden Akkus beträgt so ziemlich exakt 280 Kilometer. Gelassener fahrend kann man bei nicht zu extremen Temperaturen gut die 300-Kilometer-Marke knacken.

Mit bis zu 150 KW Schnellladen

Den Akku kann man mit bis zu 150 kW binnen 40 Minuten wieder auf 80 Prozent laden. Das andere Extrem wäre einphasiges 6-Ampere-Nuckeln an der Haushaltsteckdose, dann sind erst nach 72 Stunden 100 Prozent Ladestand erreicht. Eine Wallbox lohnt sich!

Gut gefallen hat auch das neue Google-basierte Infotainment. Das ist viel verständiger als Volvo bisher, kann aber keine abstrakten Car-Befehle. Auch das Navigationssystem zeigt sich viel bedienungsfreundlicher als beim Rest der Volvo-Sippe und rechnet in Echtzeit blitzschnell neue Routen aus, da es auf Google Maps samt aktuellem Verkehrsaufkommen zurückgreift. Ein großer Schritt, wenn auch nicht so konsequent wie bei BMWs iDrive oder Daimlers MBUX.

Der gut ausgestattete XC40 Recharge P8 AWD startet brutto ab 62.000 Euro, das sind gut 52.100 Euro. Dabei handelt es sich um das fast ausverkaufte 2021er-Modell. Jahrgang 2022 wird etwas dezenter ausgestattet bei rund 57.000 Euro starten, das sind dann rund 47.900 Euro netto. Mittelfristig will Volvo eine Einstiegsversion nachreichen, die nur als Fronttriebler 204 PS Leistung und 330 Nm Drehmoment bieten dürfte und nochmal merklich günstiger startet.

Was bedeutet das?

Auf einen elektrischen Volvo haben viele Kunden gewartet – auch wenn es für „Pure“ nicht unbedingt so viel „Power“ gebraucht hätte. Weshalb es Sinn macht, weniger powernde, aber weitere „pure“ XC40-Stromer nachzuschieben.

 
Das Topmodell P8 AWD wird aber nur die Speerspitze bleiben - bald werden weitere Versionen folgen. | Foto: Bernhard Limberger
Das Topmodell P8 AWD wird aber nur die Speerspitze bleiben - bald werden weitere Versionen folgen. | Foto: Bernhard Limberger
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