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Fahrbericht Alfa Romeo Stelvio: Markant geliftet

Gregor Soller

An den drei LEDs der Tagfahrleuchten erkennt man die geliftete Stelvio-Version. Wir sind sie bereits gefahren.

Wie die Giulia steht der Stelvio auf der Giorgio-Plattform, die vor allem mit ihrem agilen Fahrwerk und vergleichsweise günstigen Gewichten punktet, die hier mit gut 1,7 Tonnen allerdings rund 250 Kilogramm über der Giulia liegen. Erstmals fahren durften wir ihn 2017 – er erschien praktisch zeitgleich mit der VISION Mobility 2017. Da nahmen wir ihn als sehr fahraktiven Individualisten wahr, woran sich nichts geändert hat.

Das kostet allerdings etwas Komfort: Um die Bewegungen der höher bauenden Karosserie zu dämpfen, ist der Stelvio deutlich straffer abgestimmt als die verwandte Giulia. Unserer Meinung nach etwas zu straff – wozu aber die direkte Lenkung passt. Was für die Fahrzeuggröße ein agiles Fahrverhalten ergibt. Wer straff mag und ein präzises Powern schätzt, ist hier richtig, sofern es noch ein reiner Verbrenner sein darf. Denn mit dem letzten Facelift hat Alfa Romeo diese nicht mehr angetastet oder irgendwie hybridisiert.

Drei Antriebe, drei Ausstattungen, drei LED-Tagfahrleuchten pro Seite – basta!

Unter der Haube bleibt es beim 280-PS-2,0-Liter Turbobenziner und dem 210-PS-2,1-Liter JTD-Turbodiesel, im Frühjahr wird noch der geliftete 510-PS-Quadrifoglio mit dem 2,9-Liter-Ferrari-V6 Tipo F-154 nachgereicht. Das Motorentriple komplettieren die drei Ausstattungslinien Sprint, Ti und Veloce. Dazu kam vorübergehend das Sondermodell „Competizione“ in mattem Sonderlack „Moonlight grey“ auf großen 21-Zöllern, in denen rot lackierte Brembos bremsen – ist aber fast schon ausverkauft.

Ordentliches Platzangebot auf knapp 4,7 Meter Länge

Innen bietet er dramatisch mehr Platz als die Giulia – sowohl auf den Rücksitzen als auch unter der großen Kofferraumklappe, das Ganze fein arrangiert mit ordentlichen Materialien und ebensolcher Verarbeitung. Dazu packt Alfa Romeo eine üppige Fünf-Jahres-Garantien und auf Wunsch wie beim Tonale eine digitale Abbildung der Wartungs- und Servicehistorie via NFT. Man müht sich also nach Kräften, in Sachen Qualität voranzukommen.

Sparen und Knausern überlässt er anderen: Unser Diesel gönnte sich 7,2l/100 km, den 280-PS-Benziner kriegt man freudig bewegt kaum unter 10,0l/100 km. Der Sound der Motoren ist leider eher lala – 2,0-Liter-Reihenvierzylinder halt. Den DNA-Drehschalter am besten in Mittelstellung „N“, dann wird der Stelivio weder träge („A“) noch hektisch („D“). Auch Infotainment und Sicherheitsassistenz setzen keine Maßstäbe – wobei Alfa das auch nie zur Kernkompetenz erklärt hat. Elektromobilität definitiv auch nicht – noch nicht! Denn ab 2027 baut Alfa keine Verbrenner mehr und gehört damit zu den am schnellsten umstellenden Marken im Markt. Der Stelvio startet ab 57.650 Euro brutto, das sind knapp 48.446 Euro netto.

Was bedeutet das?

Der Stelvio punktet mit den typischen Alfa-Tugenden Schönheit, Agilität und Lässigkeit – wobei Letztere Fluch und Segen zugleich ist: Seit 2017 wurde Alfas erstes SUV nur dezent weiterentwickelt, was man im Positiven wie Negativen „erfahren“ kann.

 
Der Alfa Romeo Stelvio gehört zu den fahraktiven SUV - erkauft das aber mit einer gewissen Härte. | Foto: Alfa Romeo
Der Alfa Romeo Stelvio gehört zu den fahraktiven SUV - erkauft das aber mit einer gewissen Härte. | Foto: Alfa Romeo
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