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Fahrbericht Alfa Romeo Giulia: Von der Leichtigkeit des Seins

Gregor Soller

Die Giulia gehört zu den Leichtgewichten im D-Segment und fährt sich entsprechend leicht. Dafür nimmt sie auch andere ernste Themen auf die leichte Schulter.

Leicht und lässig – die Giulia weilt mittlerweile sieben Jahre unter uns und nimmt sich im Alter nicht mehr so ernst. Das aktuelle Facelift umfasst genau genommen nur ein bisschen Schminke um die Augen und im Anzeigendisplay: Neue Matrix-LED-Scheinwerfer, mit denen die 3+3-Anordnung der Scheinwerfer zurückkehrt.

Schlanke Modellpalette: Drei Motoren in drei Ausstattungen

Motorisch beschränkt man sich auf den 2,1-Liter-JTD mit 210 PS und den 2,0-TBI mit 280 PS. Später zieht man dann noch den 510-PS Quadrifolglio nach – 2025 soll dann der Nachfolger auf Stellantis-Large-Plattform kommen, rein elektrisch und den Gerüchten nach auch mit 1.000 PS plus.

Fahrwerk und Lenkung gehören nach wie vor zum Besten, was das Segment zu bieten hat

Wir starten mit der Giulia als Benziner als fast vergriffenes Competizione-Einführungsmodell. Im matten Sonderlack „Moonlight Grey“ und als Benziner ab 63.250 Euro brutto eingepreist, das sind knapp 53.152 Euro netto. Der Diesel ist übrigens brutto 2.500 Euro günstiger. Darunter rangieren der Veloce (auf dem der Competizione basiert), TI (eher elegant) und „Sprint“. Dafür kriegt man bei einem ordentlichen Tritt aufs Gas auch das Heck dezent hektisch und man spürt, dass Giulia in der Regel die Hinterläufe antreibt – geht denen der Grip aus, gibt es beim Competizione noch ein mechanisches Sperrdifferenzial und die Vorderräder, die bei Bedarf bis zu 50 Prozent der Antriebsleistung übernehmen können. Zusammen mit der direkten Lenkung und sauberen Abstimmung des leichten Fahrwerks gehört die Giulia damit noch immer zu den fahraktivsten Mittelklasselimousinen. Die sich noch dazu gut bedienen lassen. Die Leergewichte starten bei rund 1,5 Tonnen, was mittlerweile eher Kompaktklasse-Niveau ist und entsprechend leicht fährt sich Giulia dann auch.

Verbrauch, Infotainment, Platz im Fond – Punkte, um die sich die Giulia nicht viel schert

Weniger frisch gehen die Antriebe ans Werk: Beide laufen vergleichsweise lau und rau, was man durch den dann-Drehschalter noch verstärken kann, in dem man ihn auf „a“ stellt und so für asthmatische Trägheit sorgt, die gar nicht nötig ist: Auf n wie „normal“ reagiert die Limousine merklich agiler und findet in der Regel immer den perfekten Gang, während der „Sportmodus d“ die Gänge immer „vorspannt“ und so unnötige Hektik ins Auto bringt. Halbwegs spaßig gefahren lässt sie sich schnell auch mal 10l/100 km schmecken. Um auf den ohnehin nicht zu optimistischen Normverbrauch von 7,5 bis 8,4 l/100 km zu kommen, fordert Giulia Streicheleinheiten mit dem Gasfuß. Beim Diesel kamen wir auf rund 7,0l/100 km. Mit 450 Nm ab 1750 Touren fühlt sich der Selbstzünder aber fülliger an als der Benziner, der seine vollen 400 Nm erst ab 2.250 Umdrehungen beisammen hat.

Was bedeutet das?

So schlank wie die Giulia sind auch ihre Absatzzahlen: Seit 2016 konnte Alfa Romeo keine 10.000 Giulias in Deutschland verkaufen, was sich 2023 ändern dürfte: Denn seit letztem Jahr ziehen ihre Absatzzahlen in Deutschland wieder an. Die Preise starten bei 54.250 Euro brutto, das sind knapp 45.590 Euro netto.

 

 
Ein Genuss: Hinter Königstein den Feldberg erstürmen, bevor man sich nach Oberursel wieder hinuntercarvt. | Foto: Alfa Romeo.
Ein Genuss: Hinter Königstein den Feldberg erstürmen, bevor man sich nach Oberursel wieder hinuntercarvt. | Foto: Alfa Romeo.
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