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Campus, Café, Co-Working-Space: Der Bosch Engineering Campus

Gregor Soller

Bosch Engineering und die Bosch-Tochter ITK Engineering haben in Holzkirchen an der A8 von München nach Salzburg einen neuen Campus eröffnet. Wir waren vor Ort.

 

Licht, Luft und viel Holz – vor den Toren Holzkirchens: Wir haben uns den neuen Campus von Bosch Engeneering und ITK angesehen und waren überrascht, wie neue Konstuktionsbüros aufgebaut sein können: Mit vielen Co-Working-Spaces samt großer und kleiner Kabinen, in denen auch ruhiges Arbeiten oder kleine Diskussionsrunden stattfinden können – und: Mit Laboren, die – sofern nicht zu groß und komplex – direkt in der Konstruktionsebene liegen.

Luftige Architektur, wertige Einrichtung

Dass man auf Architektur großen Wert legte, verraten interessante Sichtachsen und geschickt eingesetzter Sichtbeton und nicht ganz billige bunte Möbel, teils von Vitra. Und: Viele Cafeterien und Aufenthaltsorte, wo man sich gut treffen kann. Womit man laut Dr. Johannes-Joerg Rueger 2D-Screen-Arbeiten endlich wieder mit 3D-Arbeiten live verbinden kann und einige Themen vielleicht in zehn Minuten in der Cafeteria lösen kann, für im Home-Office zwei Tage hin- und hergemailt wurde. Und natürlich hofft man auf weiteren Zulauf aus der Region, Stichwort „War of talents“, wie Rueger erklärt, denn:

„Produktionsanlagen haben wir hier nicht - das sind die Köpfe unserer Mitarbeiter.“

Von denen laut Rueger im technischen Bereich gern noch mehr weiblich sein könnten: Zwar sind rund elf Prozent in diesem Bereich schon ein guter Anteil, in Summe aber immer noch viel zu wenige: Denn nach wie vor entscheiden sich Damen prinzipiell immer noch vergleichsweise selten für technische Studiengänge – auch wenn die Tendenz klar steigt.

Zwar hat man auf der Nordseite noch ein Parkhaus für 800 Pkw und 144 Fahrräder aufgebaut, aber schon heute kommen gut 25 Prozent der Mitarbeiter per Rad. Außerdem plant man mit der Gemeinde Holzkirchen und dem Landkreis Miesbach auch, den ÖPNV auszubauen, inklusive einer S-Bahn-Haltestelle Föching. Dazu wird die Buslinie 1 in Holzkirchen ausgebaut und man startet mit zwei Kleinbussen einen Ride-Pooling-Service nach Bedarf. Denn mit rund 17.000 Quadratmetern bietet das vierstöckige Gebäude perspektivisch Platz für 900 Mitarbeitende. Die Schwerpunktthemen beider Unternehmen sind innovative Entwicklungsdienstleistungen für Branchen wie Automotive, Off-Highway, Bahn- oder Medizintechnik. Für beide Unternehmen, Bosch Engineering und ITK ist Holzkirchen nach ihren Hauptsitzen in Abstatt respektive Rülzheim der jeweils zweitgrößte Standort in Deutschland. Standortleiter Jens Hofmann erklärte zur Eröffnung:

 „Wir freuen uns sehr, dass wir den Bau erfolgreich abschließen konnten und derzeit rund 500 Mitarbeitenden ein hochmodernes, attraktives neues Arbeitsgebäude bieten können“.

Erste Teile der Belegschaft sind bereits eingezogen. Das Gebäude verfügt im Untergeschoss, das allerdings nur an der Westseite tatsächlich „unter der Erde“ liegt, über mehrere Labore. Im auch für die Öffentlichkeit zugänglichen Erdgeschoss findet sich als Ebene der Begegnung neben dem Foyer ein Gesundheitsbereich, ein Café, ein Mitarbeiterrestaurant sowie ein Bereich für Besprechungen mit Kunden. Hier möchten sich Bosch und ITK bewusst firmenfremden Personen öffnen, die dort auch ein Gast-WLAN und Arbeitsplätze finden – interessant für Start-ups und Selbstständige oder Personen, die ohnehin in Kontakt mit den Unternehmen stehen.

 

 

 
Im Mittenbereich kann man arbeiten. | Foto: G. Soller
Im Mittenbereich kann man arbeiten. | Foto: G. Soller
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Der Campus benötigt künftig keine fossilen Energieträger mehr

Zur Erzeugung elektrischer Energie werden die Dachflächen des Neubaus sowie des Parkhauses einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von rund 550 Kilowatt-Peak (kWp) belegt. Der ganzjährige Bedarf an Kälte für Laboreinrichtungen und Prüfstände wird über Wärmepumpen gedeckt, deren Abwärme nicht an die Umwelt, sondern an das Heizungssystem zur Gebäude- und Warmwassererwärmung abgegeben wird. So lassen sich rund 650 MWh Gasbezug bzw. 120 t CO2 pro Jahr einsparen.

Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen nach dem neusten Stand der Technik wie beispielsweise niedrige und optimierte Betriebstemperaturen, LED-Beleuchtung, Wärmerückgewinnungsanlagen oder eine intelligente Beleuchtungs- und Lüftungssteuerung berücksichtigt. Mittelfristig wird Holzkirchen die CO2-Emissionen durch den Anschluss an die lokal verfügbare Tiefengeothermie der Gemeindewerke Holzkirchen weiter minimieren. Über diese Maßnahme lassen sich laut Bosch rund 880 MWh Gasbezug respektive 150 t CO2 pro Jahr für den gesamten Standort Holzkirchen ersetzen. All diese Maßnahmen sollen helfen, dass der Campus Holzkirchen im geplanten Betrieb keine fossilen Energieträger mehr direkt beziehen wird.

Dazu kommen im „Altbau“ von 2014 mehrere Prüfstände, auf denen vor allem das Thema Elektromobilität vorangetrieben wird. Darunter ein E-Achs-Prüfstand mit bis zu 500 kW und 8.000 Nm auf dem hochdynamische und fahrdynamische Fahrprofile in vier Quadranten dargestellt werden können. Dazu kommt ein Leistungselektronikmessstand der Temperaturen von minus 40 bis plus 120 Grad Celsius simulieren kann. Außerdem drei E-Maschinenprüfstände, von denen der stärkste bis zu 650 kW, 1.680 Nm und 27.200 Umdrehungen/Minute verträgt.

 

Was bedeutet das?

Für Holzkirchen ist das nicht nur optisch „viel Holz“: Der neue Campus stärkt die Präsenz von Bosch und ITK in der Gemeinde massiv und sticht heraus: Als Engineering-Büro mit Labors und schickem Café für die Öffentlichkeit und neue Talente.

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